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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blutstrom, der durch seine Adern floss und auch nach dem Stau für Schmerzen sorgte, um die er sich jedoch nicht kümmerte.
    Dann war er frei.
    Er schaute noch den Fesseln nach, wie sie zu Boden sanken, und war kaum in der Lage, etwas zu denken.
    Bill versuchte es trotzdem. Er dachte daran, was ihm in seinem Leben alles widerfahren war. Es war unmöglich für ihn, die Dinge alle aufzuzählen, geschweige, sie zu behalten, aber so etwas wie hier war ihm noch nie vorgekommen.
    Bill glaubte in diesen Momenten selbst nicht, was ihm widerfahren war, und er musste immer wieder auf seine Hände schauen. Die Fesseln waren dort tatsächlich verschwunden, und so begann er langsam zu glauben, dass er noch einmal mit dem Leben davongekommen war.
    Das permanente Hämmern in seinem Kopf erinnerte ihn daran, dass er niedergeschlagen worden war.
    Bill schaute auf seine Finger und bewegte sie einige Male. Das klappte ohne Probleme.
    Er hob die Arme an, bewegte auch die Beine und trat auf der Stelle. Bill wurde sich erst jetzt richtig bewusst, dass er diesen Horror überstanden hatte.
    Was nicht an ihm gelegen hatte. Da war jemand aufgetaucht, von dessen Existenz er bisher nichts gewusst hatte. Eine Frau, eine nackte Person, eine Retterin, die zwar aussah wie ein Mensch, aber kein normaler war.
    Bill dachte wieder an sie.
    Er schaute hoch und drehte dabei den Kopf leicht nach links. Dort stand sie und wartete ab.
    Auch wenn Bill sie schon gesehen hatte, so zuckte er doch zusammen.
    Seine Befreiung durch sie hatte er wie eine Traumsequenz erlebt, aber sie selbst war kein Traum.
    Sie stand vor ihm und schaute ihn an.
    Bill war verlegen. Er wusste nicht, was er unternehmen sollte. Dass sie seine Lebensretterin war, damit musste er erst fertig werden. Auch wenn er sie jetzt sah, war es für ihn noch immer schwer, daran zu glauben.
    Die beiden Waffenschmuggler hatten sie gesehen, aber sie hatten ihr nichts anhaben können. Es war auch nicht zu einem Kampf gekommen. Sie hatten die Flucht ergriffen, und das vor einer Frau, die waffenlos war.
    Das alles war nicht wichtig. Eigentlich zählte nur ihr Erscheinen. Und das war nicht nur ungewöhnlich, das war sogar unglaublich. Die schöne Nackte war tatsächlich aus der Erde an die Oberfläche und damit ins Freie gestiegen.
    Und jetzt?
    Bill Conolly war sonst wirklich nicht auf den Mund gefallen, in diesem Fall allerdings zögerte er, denn er wusste nicht, wie er sie ansprechen sollte.
    Konnte sie überhaupt sprechen?
    Der Reporter brauchte einige Sekunden, um Mut zu fassen. Dann trat er einen zögernden Schritt nach vorn und wartete dabei auf eine Reaktion, die allerdings nicht erfolgte.
    Das Gesicht der Untoten blieb starr, und Bill traute sich nicht, einen zweiten Schritt vorzugehen. Er war auch so nahe genug bei ihr, um sie anzusprechen. Das tat er mit leise klingender Stimme.
    »Danke, du hast mich gerettet.« Er musste tief einatmen. »Ohne dich wäre ich verloren gewesen. Kann ich auch etwas für dich tun? Ich würde es gern. Bitte, das musst du mir glauben…«
    Mehr fiel ihm nicht ein und er wartete auf eine Reaktion.
    Sie nickte.
    Bill wusste nicht, was sie damit meinte. Er ging nur davon aus, dass sie auch weiterhin auf seiner Seite stand. Für ihn war sie so etwas wie ein Weihnachtsengel, der ihm das Leben geschenkt und für einen zweiten Geburtstag gesorgt hatte.
    »Darf ich dich fragen, ob du einen Namen hast?«
    Wieder nickte sie. Aber dabei beließ sie es nicht, denn jetzt gab sie ihm die Antwort.
    »Ich heiße Vanessa…«
    Bill spürte für einen Moment, wie etwas Kaltes über seinen Nacken hinwegstrich. Er hatte den Namen sehr gut verstanden, obwohl die Stimme nicht eben mit der einer normalen Frau zu vergleichen war. Sie war mehr ein Flüstern oder Raunen gewesen, als hätte ihm ein schwacher Wind Antwort gegeben.
    Jetzt war seine Neugierde erwacht. Bill wollte es nicht bei der einen Antwort belassen und stellte eine weitere Frage.
    »Und wo kommst du her? Wer bist du…?«
    Die nächste Antwort würde Klarheit bringen, das zumindest dachte er. Aber es war nicht der Fall. Es gab keine Klarheit. Er hörte nur ein Zischeln. Es mochten wohl Worte gewesen sein, aber sie waren auf dem Weg zu ihm zerfasert.
    Bill streckte die Arme aus. Das glich beinahe schon einer bittenden Geste, mit der er bei ihr auf keine Gegenliebe traf, denn sie schüttelte den Kopf und deutete damit an, dass sie von ihm nichts wissen Wollte.
    »Warum tust du das? Ich - ich - will dir nichts. Ich möchte mich

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