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1654 - Das Versagen der Ennox

Titel: 1654 - Das Versagen der Ennox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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A-Zwölf-Elf. Das verriet, daß er zum zwölften Stamm gehörte und dort in der Entstehungsgeschichte an elfter Stelle stand. Der Einfachheit halber und weil Shauny von solchen Zahlenbezeichnungen nicht viel hielt, nannte sie den Androgynen - mit dessen Einverständnis - „Aze", abgekürzt aus seinem offiziellen Namen.
    Aze war ein Multiwerkzeug. Sein Körper hatte die Form eines Zylinders von 30 Zentimetern Durchmesser und einer Höhe von 70 Zentimetern. Im Normalzustand war die dunkelblaue Außenhülle völlig glatt. Selbst die Orientierungssensoren oder die Kommunikationsantennen waren darunter verborgen.
    Im Einsatz konnte Aze kleine und große Klappen öffnen und seine Werkzeuge ausfahren und anwenden.
    Von einer einfachen Zange bis zu einem Vakuum-Schweißgerät war so ziemlich alles vertreten, was ein Mechanikerherz erfreuen konnte. Notwendige Änderungen oder Reparaturen waren daher nicht Aufgabe der Terranerin.
    An der Unterseite des Roboters waren kaum sichtbar acht Kugeln in einem Kreis angebracht, sie dienten der Fortbewegung. Aze verfügte aber auch über ein Antigravsystem, so daß er Arbeiten in beliebiger Höhe durchführen konnte.
    Die Tests einer Zentrale dauerten fast einen Arbeitstag. Es wunderte Shauny Target eigentlich nicht, daß sie in Station-1 alle positiv verliefen. Die Androgyn-Roboter hatten beim Zusammenbau und der Installation fehlerfrei gearbeitet. So hatte es Robert Gruener auch vorhergesagt.
    Bevor sich die Kommunikationsspezialistin nach einem Sechs-Stunden-Arbeitstag zur verdienten Nachtruhe begab, schickte sie Aze in sein Pausenlager. Der Roboter brauchte zwar keine Ruhe, aber er war hier allein zur Unterstützung der terranischen Spezialistin abgestellt - und daher mußte er sich an Shaunys Nachtruhe halten.
    Dann unternahm sie noch einen kleinen Weg. Sie wollte sich die nächsten beiden Kommunikationszentren wenigstens kurz ansehen. Gruener hatte ihr einen Plan aller Anlagen gegeben und nur erwähnt, daß jede Zentrale anders aufgebaut sei, weil man möglichst allen verschiedenen Arten von Lebewesen etwas Passendes zur Verfügung stellen wollte.
    Das bewies, daß die Expedition weitreichend geplant worden war.
    Die zweite Anlage bot nichts Auffälliges. Außergewöhnlich war hier die Form der Bildschirme. Sie waren fast alle an die zwei Meter hoch und nur einen halben Meter breit.
    Andererseits fehlten alle Einrichtungen, die an Sessel, Stühle oder andere Sitzgelegenheiten erinnerten. Shauny konnte sich nicht vorstellen, für welche Art Lebewesen sie geeignet sein sollten. Aber darüber zerbrach sie sich nicht den Kopf.
    Die dritte Zentrale, Station-3, war auffällig klein. Das galt für alle Komponenten. Für Siganesen waren die Systeme und Möbel vielleicht noch etwas zu groß, aber für einen normalen Terraner waren schon die zierlichen Tastaturen ungeeignet.
    Shauny gähnte. Sie war müde und sehnte sich nach Schlaf. Als sie den Raum verlassen wollte, fiel ihr Blick mehr zufällig auf den Boden. Sie sah deutlich ihre Fußabdrücke.
    Sie bückte sich und fuhr mit einem Finger über die Plastikplatten. Tatsächlich war der Boden mit einer deutlichen Staubschicht bedeckt. Das war äußerst ungewöhnlich.
    Der Staub war hell und gelb.
    Sie überprüfte weitere Abschnitte des Raumes. Vor einem Lüftungsschacht der Klimaanlage entdeckte sie auch größere Flächen mit hellem Staub. Sie nahm eine Prise davon zwischen die Fingerspitzen. Und wieder staunte sie. Das war kein Staub! Das war eher feiner Sand.
    Merkwürdig!
    Nach allem, was sie über Coma-11 wußte, gab es hier nichts, was mit feinem Sand zu tun hatte. Sie beschloß, am nächsten Morgen mit Robert Gruener darüber zu sprechen, sich aber nun zur Nachtruhe zu begeben.
    Durch einen der bereits aktivierten Antigravschächte glitt sie durch den mächtigen Zylinder nach oben zum
     
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    Deck, wo ihre Unterkunft lag. Sie passierte viele Zwischendecks, die völlig leer waren. Es würden noch ein paar Wochen vergehen, bis die unermüdlichen Androgyn-Roboter alles eingerichtet haben würden.
    Ihre zweiteilige Kabine war einfach, aber zweckmäßig. Es gab eine kleine Robotküche und eine Hygienezelle auf der einen Seite. Und eine Wohn- und Schlafecke auf der anderen. Übermäßig groß war der Platz nicht, aber es reichte für normale Bedürfnisse aus.
    Auch sonst fehlte es an nichts. Und an Unterhaltung wurde das gesamte Programm angeboten, das auf der BASIS üblich war. Es kam über eine gesonderte Hyperfunkstrecke auf

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