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1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mussten wir erst mal hinkommen, das war bei diesem Wetter gar nicht so einfach. Die Straße sollte zwar gut geräumt sein, aber in der Nacht zu fahren war immer ein Risiko. Ich hatte mich mit einem Taxi von Zürich aus ans Ziel bringen lassen. Jetzt ging es den Weg wieder zurück. Wir waren auf der Suche, und nicht nur nach der verschwundenen Frau, sondern auch nach den Leuten, die hinter allem steckten. Das Gold, der goldene Anstrich, das waren Hinweise. Dahinter steckte eine Macht, die den armem Cecil verfolgt und schließlich auch getötet hatte. Magisches Gold. Manipuliertes. Vom Satan gesegnetes. Derartige Begriffe schössen mir durch den Kopf, und ich wusste nicht, ob ich damit richtig lag oder nicht. Normal war es nicht, und deshalb müssten wir diejenigen finden, die dafür verantwortlich waren.
    Wo hielten sie sich auf?
    Wir kannten den Ort nicht. Cecil musste ihn jedoch gefunden haben, und das war sein Fehler gewesen. Bestimmt hatte er mit der verschwundenen Lisa Kontakt gehabt, die ihn wohl um Hilfe gebeten hatte.
    »Ist nur schade«, sagte Godwin, »dass dieser Cecil sich dem Abt nicht völlig geöffnet hat. Dann hätten wir mehr Informationen gehabt. Entweder hatte er Angst oder er wusste nicht viel.«
    »Ich rechne mehr mit der Angst.«
    »Das kann durchaus sein.«
    »Dann lass uns fahren, Godwin.«
    »Sieht für mich aus, als würden wir aufgeben.«
    »Tue ich aber nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil ich ein unverbesserlicher Optimist bin…«
    ***
    Monate waren vergangen. Neun Monate oder fast neun. So genau wusste Lisa Cordial das nicht. Aber das Kind in ihrem Bauch war gewachsen, und bis zur Geburt war es nicht mehr lange. Jeden Tag konnten die Wehen einsetzen, damit der Junge endlich zur Welt kam.
    Es war ein Junge, das hatten die Ärzte schon längst festgestellt. Lisa hatte die Ultraschallbilder gesehen, aber sie hatte sich nicht darüber freuen können. Ebenso wenig wie über ihre luxuriöse Umgebung, denn sie hatte alles, was sie brauchte. Eine Suite in einem großen Haus, das wohl zu einem Sanatorium gehörte. Gutes Essen, Spaziergänge im Freien, aber stets unter Bewachung. Sie sah die mächtigen Berge in ihrer Umgebung und wusste, dass es Winter war. Sie bekam, was sie brauchte, nur die Freiheit nicht.
    Zeitungen, Magazine, TV, das alles konnte sie benutzen. Aber kein Internet, so war es ihr auch nicht möglich, über dieses Medium einen Hilferuf abzusetzen. Auch an ärztlicher Betreuung mangelte es nicht. Gerade in der letzten Zeit hatte der Mann öfter vorbeigeschaut als früher und war mit ihrem Zustand sehr zufrieden. Trotz aller Widrigkeiten würde sie ein gesundes Kind zur Welt bringen.
    , Sie war die Mutter, und dann gab es noch einen Vater. Einen Mann mit dem Namen Armand Didier. Für Lisa war er das Hassobjekt überhaupt. Die Vergewaltigung konnte sie nicht vergessen, ebenso wenig wie die Zeit danach, die so quälend langsam verstrichen war. Aber es würde noch eine Zeit nach der Geburt geben, und da fragte sie sich, was mit ihr passieren würde.
    Sie hatte hin und wieder entsprechende Fragen gestellt. Immer an Armand, wenn er mal nach ihr schaute. Eine konkrete Antwort hatte sie nie erhalten. Didier hatte nur gelächelt und erklärt, dass sie sich überraschen lassen sollte. Eine Frage beschäftigte sie besonders. Was würde mit dem Kind geschehen, wenn sie es geboren hatte? Sie rechnetet damit, dass man es ihr wegnehmen würde, was sie gar nicht mal als schlimm empfand, denn mütterliche Gefühle hegte sie nicht.
    Und was passierte dann mit ihr?
    Man würde sie entsorgen. Man brauchte sie nicht mehr. Die Welt hatte sie vergessen. Ihr Verschwinden war sicher inzwischen in Vergessenheit geraten. Die Welt drehte sich weiter, und andere Meldungen waren wichtiger.
    Ihr Bauch war sehr dick geworden. Sie trug die Kugel vor sich her und war nicht mehr in der Lage, weit zu gehen. Deshalb hatte sie auf die Spaziergänge verzichtet. Sie hielt sich nur in der Suite auf, wurde bedient und immer sehr respektvoll behandelt von den Menschen, die hier angestellt waren. Nur redeten sie nicht mit ihr. Ein paar Floskeln, das war alles. Auf spezielle Fragen gaben sie keine Antwort. Allerdings wusste Lisa, dass ein Arzt Tag und Nacht für sie bereit stand, und das war für sie so etwas wie eine Beruhigung.
    Es konnte sich nur noch um Stunden handeln, dann war der Zeitpunkt der Geburt da. Aber das alles war jetzt Vergangenheit und auch nicht mehr so wichtig. Etwas anderes zählte viel mehr. In der

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