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1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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labberige Tücher hingen die Airbags vor uns, und ich stellte Godwin bewusst eine blöde Frage.
    »Wie geht es dir?«
    »Ging schon mal besser.«
    »Und sonst?«
    Er lachte. »Verdammt, John, wir haben ein wahnsinniges Glück gehabt, dass die Bäume hier so dicht stehen. Weiter vorn gibt es sie nicht mehr, da hätte uns das Unterholz wohl nicht aufhalten können, und ich habe auch den Eindruck, dass es noch weiter vorn so richtig steil nach unten geht. Seine Aktion hat unser Verfolger wohl nicht richtig getimt und die Nerven verloren.«
    »Er wollte es eben schnell hinter sich bringen.«
    »Zu unserem Glück.«
    Noch waren wir angeschnallt. Um den Audi zu verlassen, mussten wir das ändern. Godwin wollte die Wagentür öffnen oder zumindest es versuchen. Ich hinderte ihn daran.
    »Warte mal.«
    »Wieso?«
    »Hast du gehört, dass unser Freund weggefahren ist?«
    »Habe ich nicht.«
    »Eben. Daran sollten wir denken.«
    »Danke für den Tipp. Hätte ich fast nicht mehr dran gedacht.«
    Wir schnallten uns gleichzeitig los, konnten uns relativ gut bewegen und durch die nicht zerstörte Heckscheibe nach draußen blicken. Leider war der Winkel zu steil, denn es gelang uns nicht, bis zur Straße zu schauen. Da nahmen uns auch die zahlreichen Bäume die Sicht, es war nicht zu erkennen, ob der Typ noch am Straßenrand wartete. Ich nickte Godwin zu. »Okay, dann lass es uns mal versuchen. Klemmt deine Tür oder…«
    »Moment.« Er versuchte es. Es klappte nicht so schnell wie normal, er musste schon Druck geben und ein paar Mal gegen die Innenverkleidung hämmern, dann aber hatte er es geschafft und die Tür öffnete sich.
    Ich versuchte es an meiner Seite und hatte ebenfalls das Glück, aus dem Wagen steigen zu können. Um uns herum war es finster, dennoch fiel mir auf, dass der Hang steil abfiel. Wir waren ihn ja auch nicht weit hinabgerutscht. Auch Godwin war draußen. Ohne dass wir uns abgesprochen hatten, verhielten wir uns sehr leise. In der Stille war jedes Geräusch zu hören, und wir konnten nicht wissen, ob oben an der Straße jemand auf uns lauerte. Zu erkennen gab er sich jedenfalls nicht. Am zerstörten Kofferraum trafen wir wieder zusammen und schauten den Weg zurück, den wir genommen hatten.
    Wir hatten eine tiefe Spur im Schnee hinterlassen. Er war so weit weggeräumt worden, dass eine dunkle Schiene zu erkennen war, die allerdings zittrig verlief. Zwischendurch hatten wir auch andere Stämme touchiert und dort Rinde abgerissen, sodass die hellen Stellen an den Stämmen auch bei diesem Licht ins Auge fielen. Jetzt spürte ich, dass ich einige blaue Flecken bekommen würde. Am linken Ellbogen und auch in Höhe meines linken Ohrs. Auch das Knie hatte ich mir angestoßen, aber das war kein Problem. Bewegen konnte ich mich, und Godwin erging es ebenso. Die Airbags hatten uns vor größeren Verletzungen bewahrt.
    Lauerte der Verfolger noch oben am Hang oder nicht?
    Das war die Frage. Die Antwort würden wir zwangsläufig finden, denn wir müssten den Weg hoch, was bei der rutschigen Schneedecke gar nicht so einfach war. Deshalb konnten wir auch nicht leise in die Höhe steigen.
    »Hast du alles?«, flüsterte ich Godwin zu.
    »Ja, im Audi ist nichts mehr.«
    »Dann wollen wir mal.«
    Der Templer tat einen langen Schritt, erreichte einen nächsten Baum und hielt sich dort fest. Ich wollte ihm folgen, als ich sah, dass er den Finger auf seine Lippen legte und zugleich in die Knie ging, um Deckung zu haben. Danach deutete er mit der anderen Hand den Hang hoch.
    Die Warnung reichte mir.
    Von dort kam jemand. Ich sah ihn nicht, er war jedoch zu hören, und es konnte nur der Mann sein, der in unserem Verfolgerwagen gesessen hatte und nun nachsehen wollte, ob seine Aktion auch von Erfolg gekrönt war.
    Godwin hatte eine Deckung hinter einem Baumstamm gefunden. Ich musste mir noch eine suchen. Viel Zeit, blieb mir nicht, und ich rutschte an der Fahrerseite des Audis entlang, um ans Heck zu gelangen. Die Türen waren geschlossen. Im Innern leuchtete kein Licht. Wer immer uns finden wollte, er musste schon dicht an den Wagen heran, um hineinschauen zu können.
    Ich kauerte mich hinter dem Kofferraum zusammen und verließ mich ab jetzt nur auf mein Gehör. Kam er?
    Ja, er hatte nicht auf halber Strecke aufgegeben. Aber er bewegte sich langsam und er hatte eine Taschenlampe mitgenommen, um besser sehen zu können. Der Strahl tanzte hin und her. Mal berührte er den Boden, mal tanzte er an den Stämmen entlang oder huschte

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