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1658 - Lyndaras Kämpfer

Titel: 1658 - Lyndaras Kämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Klimaanlage Giftgas einspeisen konnte.
    Es war optimal gelaufen. Sie hatten bei Arlo Rutan und seinen Manövern eine Menge gelernt.
    Hätte der Chef der Landetruppen an Bord der BASIS nicht so erbarmungslos gedrillt, und hätte er nicht mit Anführern wie Lyndara immer wieder das taktische Verhalten in Unterzahl geübt, die HAITABU wäre ihnen kaum so leicht in den Schoß gefallen. „Lyndara, ich muß mit dir reden! Was hast du denn zu verlieren, wenn du mich anhörst?"
    „Du langweilst mich, Mordrer."
    „Hör zu, was ihr versucht, hat doch keinen Sinn! Ihr könnt nicht ewig wachbleiben! Einmal müssen auch Ertruser schlafen. Wir sind über 600 gegen fünfzehn. Warum kommen wir nicht zu einer Lösung? Gebt mir das Kommando wieder, und wir reden über die Sache."
    Lyndara grinste.
    Sie sah sich um und versuchte, sich die verängstigten Memmen an den Instrumenten als Gegner vorzustellen. „Was meinst du, Datarung? Sollen wir mit dem Patriarchen reden?"
    Der Kämpfer, der wie ein Fels in der Mitte der Zentrale stand und sich keine Bewegung entgehen ließ, auch nicht die in seinem Rücken, brüllte vor Lachen. Er war 26 Jahre alt und 2,46 Meter groß, ein Schwergewicht mit Neigung zur Fettsucht, dessen mächtiger Schädel völlig haarlos war. Sollten die Springer es versuchen. Und sollten es drei Dutzend sein, an Datarung würden sie sich die Zähne ausbeißen. In höchster Lebensgefahr waren dem Bullen alle Haare ausgefallen; seitdem brachte nichts ihn aus der Fassung. Hätte man ihn allein gegen eine Horde Kampfroboter gestellt - Lyndara hätte nicht auf den Ausgang wetten mögen.
    Datarung hob spielerisch seine Waffe. Sie wog mehr als sechzig Kilogramm. Er hantierte damit, als halte er ein Spielzeug in der Faust. „Wozu, Lyndara? Je weniger er weiß, desto besser."
    Die Anführerin des Kommando lächelte erneut. „Da hast du es, Mordrer Keyn Haitabu. Wir bleiben auf Kurs, das muß dir reichen."
    „Wie lange?"
    „Bis wir das Gegenteil befehlen."
    „Ich verlange zumindest Garantie für die Gesundheit meiner Besatzung!"
    Lyndara verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Von wegen, alter Sack! Deine Besatzung interessiert dich nicht. Du hast Angst um deine eigene kostbare Haut. „Lyndara!"
    „An deinen Platz zurück. Ich sage das nicht zweimal."
     
    *
     
    Mordrer Keyn Haitabu ließ sich wütend in den Sessel fallen.
    Es passiert immer noch. Ich bin zurück auf Mystery. Auf dem Planeten, dessen Namen ich zunächst nicht weiß, der mir später von den Springern mitgeteilt wird. Über uns der Himmel der Nacht - hätte ich nur genauer hingesehen ... Vielleicht hätte ich bemerkt, welches Geheimnis in den fremden Konstellationen verborgen liegt. Diesen Himmel sieht der Beobachter, der sich an einen hypothetischen Punkt des Urknalls begibt, der wohl willkürlich festgelegt wurde. Wir sind Kämpfer. Bringt uns an diesen Punkt des Urknalls, und wir werden ihn mit allen Mittel zu verteidigen wissen. Oder zu zerstören, wenn das geht. Es hängt von den Befehlen ab.
    Und von den Gespenstern, die uns heimsuchen. Jede Nacht. Die Geister von Mystery kommen wie ein böser Zauber über uns, verglühenden Kometen gleich, und doch sind sie ganz nah. Ich kann sie fühlen, ich kann sie sehen. Krellin schießt. Datarung und Nounser ^eröffnen das Feuer. Und wenn die Geister verglühen, so lachen sie doch über uns. Dieser Planet ist ein verfluchter Planet.
    Lyndara hatte kaum Mühe, die nächsten Tage herumzubringen. Wenn die Besatzung der HAITABU auch aus Schwächlingen bestand, so erforderte sie doch stete Aufmerksamkeit.
    Vor ihren Augen schliefen Krellin, Datarung und Poulkar in der Zentrale, während Seyna mit ihr Wache hielt. Die anderen waren über das Schiff verteilt. Jeder strategisch wichtige Punkt stand unter Kontrolle. Die Beiboote hatten sie versiegelt, so daß von dort kein Angriff erfolgen konnte. Die Waffenkammern waren zugeschweißt, die chemische und die medizinische Abteilung nicht besetzt. Am meisten half die Tatsache, daß sie auch die Syntronik der Walze kontrollierten. An Bord eines so modernen Schiffes lief ohne Syntronik gar nichts, nicht einmal eine Meuterei.
    Jetzt, am 22. Juni, fühlte sich Lyndara müde und ausgelaugt. Es war der zwölfte Tag, seit sie die Kontrolle übernommen hatten. Jeweils drei der Kämpfer schliefen, der Rest war auf den Beinen und demonstrierte Entschlossenheit. Vor 52 Tagen hatte Mordrer Keyn Haitabu sie vom Planeten Mystery in sein Schiff gelotst. Und wahrscheinlich hatte sich

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