1659 - Falsches Spiel auf Makkom
Schiffsgeräuschen konnte der Smiler nicht feststellen, daß sich etwas geändert hatte.
Sie waren ohnehin nur sehr weit im Hintergrund vorhanden, und Vibrationen wie in den Anfängen der Raumfahrt gab es ebenfalls nicht an Bord. Auch von Beschleunigungseffekten war nichts zu spüren. Daher konnte Tekener nicht erkennen, ob sich irgend etwas am Flug der ESCVON geändert hatte.
Plötzlich öffnete sich die Tür seiner Kabine, und als er aufblickte, sah er sich Garra-Noe S'ley gegenüber. Der Kommandant der LEPSO blickte ihn prüfend an. Er hielt einen schweren Energiestrahler in der Hand. Langsam hob er die Waffe und richtete sie auf ihn. „Hallo, Partner!" sagte Tek. Er erhob sich. „Laß hören!" forderte der Karaponide.
Der Terraner war sich dessen bewußt, daß er seih Äußeres inzwischen so stark verändert hatte, daß der Kommandant der LEPSO ihn unmöglich erkennen konnte; und er nannte ihm die Stellung der Steine auf dem Spielbrett ihres letzten Spiels an Bord der LEPSO. „Das genügt", gab sich Garra-Noe S'ley zufrieden. Er ließ die Waffe nicht sinken. Mit dem Kopf deutete er auf den Hauri. „Was ist mit ihm?"
„Er hat zuviel getrunken", sagte der Narbengesichtige. Er hob den Hauri von der Liege und trug ihn aus der Kabine. „Da siehst du mal, was dabei herauskommt."
„Ich werde vorsichtiger beim Wasser sein", versprach Garra-Noe S'ley, ohne auf den scherzhaften Ton Teks einzugehen. „Mir ist schon lange klar, daß dieses Zeug gefährlich ist."
Als er die Kabine verließ, sah Ronald Tekener, daß Garra-Noe S'ley nicht allein gekommen war. Auf den Gängen standen weitere Kartanin von der LEPSO. Sie waren bewaffnet, und einige von ihnen wurden von Robotern begleitet. „Der Kommandant der ESCVON ist ein schwieriger Mann", berichtete Garra-Noe S'ley, als sie auf dem Weg zur Schleuse waren. Nach wie vor zielte er mit dem Energiestrahler auf den Kopf des Terraners. Mit der freien Hand tastete er ihn nach verborgenen Waffen ab. „Er war zunächst nicht bereit, die Beschleunigungsphase zu beenden und sein Schiff auf Rendezvous-Kurs zu bringen. Ich mußte ihn davon überzeugen, daß wir es als unfreundlichen Akt ansehen würden, wenn er das Geyczak-System verließe, ohne uns vorher an Bord kommen zu lassen."
Sie bewegten sich schnell, jedoch nicht hastig durch das Raumschiff, denn sie waren sicher, daß der Kommandant der ESCVON längst Alarm geschlagen und um Hilfe gebeten hatte.
Daher mußten sie davon ausgehen, daß von Neu-Paricz oder von einem der anderen 13 Planeten der Sonne Geyczak wenigstens ein Kampfraumer zu ihnen unterwegs war, um die Situation zu klären.
Tekener wußte, daß sie auf Schritt und Tritt beobachtet wurden, während sie zur Schleuse eilten. Später würde man die dabei aufgenommenen Videofilme analysieren, aber man würde nichts finden. Man würde Trynt identifizieren, ihn aber nicht. Er hoffte, daß sich die PayGuas täuschen ließen und Garra-Noe S'ley glaubten, daß er nur an Bord der ESCVON gekommen war, um jemanden zu verhaften.
Sie erreichten die Schleuse, ohne aufgehalten zu werden, durchschritten sie und betraten ein Beiboot der LEPSO. Als sich die Schotte hinter ihnen geschlossen hatten, ließ Garra-Noe S'ley die Waffe sinken. „Ist alles in Ordnung?" fragte er. „Es ist gut gelaufen", bestätigte Ronald Tekener. Er legte Trynt in einen der gepolsterten Sessel, und während das Beiboot zur LEPSO zurückkehrte, berichtete er. Als sie den Trimaran erreichten, schloß er: „Es ist mir tausendmal lieber, mit der LEPSO in den Kreit-Sektor zu fliegen als mit der ESCVON, mit der ein Rückzug unmöglich gewesen wäre. So aber rechne ich mir einige Chancen aus, den großen Boß zu stellen."
Die LEPSO war in all den Tagen, die Tekener auf Neu-Paricz gewesen war, im Geyczak-System versteckt gewesen. Jedes abfliegende Raumschiff hatte Garra-Noe S'ley sorgfältig überprüft und die LEPSO dabei in ständiger Startbereitschaft gehalten. So hatte er augenblicklich handeln können, als das lange erwartete Funksignal von Tek gekommen war.
Der Galaktische Spieler brachte den nach wie vor bewußtlosen Hauri sofort in eine Medo-Station, wo er ihn untersuchen ließ. Der Syntron diagnostizierte einen ungewöhnlichen Erschöpfungszustand, stellte aber auch fest, daß Trynt sich bereits auf dem Wege der Besserung befand.
*
Karlanczer stand am Rande seines Swimmingpools und betrachtete sich im Spiegel.
Er strich mit den Fingern über die muskulöse Brust, wobei er den
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