1659 - Falsches Spiel auf Makkom
gleiten. Unter der Kleidung verborgen hatte er Ausrüstungsgegenstände versteckt. Es waren hauptsächlich Mikro-Waffen, die er für kritische Situationen benötigte.
Sie erreichten eine Tür und kamen durch eine Schleuse zu einer Antigravband-Station. Von hier aus glitten sie - sanft von Antigravfeldern getragen und geschoben - direkt auf die Schleuse zu, von der aus sie auf das Landefeld des Raumhafens kommen konnten. Außer ihnen befand sich niemand in dem schmalen Tunnel, dessen Wände mit Werbeflächen vollkommen ausgefüllt waren.
Trynt blickte auf sein Chronometer. „Kein Problem", sagte er. „Wir sind sogar noch zu früh am Abfertigungsschalter."
Er irrte sich, denn plötzlich versagte das Transportband. Die Antigravfelder schalteten sich aus, und Tekener und der Hauri fielen abrupt einige Zentimeter nach unten.
Es war nicht der Aufprall, der sie straucheln ließ, sondern die überraschende Unterbrechung der sanften Vorwärtsbewegung. Sie fingen sich rasch ab. Tek drückte eine Hand stützend gegen die Wand. Die andere streckte er unwillkürlich nach dem Hauri aus, der zu Boden gefallen war und noch auf den Knien lag.
In diesem Moment öffnete sich eine Luke neben ihnen, und ein Schwall Wasser schoß heraus.
Er ergoß sich über Trynt. Der Hauri war von dem Geräusch der sich öffnenden Luke aufgeschreckt, hatte den Kopf gehoben und bekam nun einen großen Teil des Wassers mitten ins Gesicht. Vor Schreck öffnete er den Mund.
Tekener bekam einen Wasserstrahl ins Gesicht und neigte sich rasch zur Seite, um ihm zu entgehen. Er sah zwei Überschwere aus der Luke hervorkommen, und er reagierte gedankenschnell.
Während Trynt sich noch aufzurichten versuchte und mit dem durch das Wasser erlittenen Schock kämpfte, löste der Terraner bereits seine Mikro-Paralysatoren aus. „Tek!" würgte Trynt. Er hob ihm das Gesicht entgegen, und für einige Sekunden schien er blind zu sein. Ronald Tekener wußte, daß er außerordentlich empfindlich gegen Wasser war und daß er aus diesem Grund Qualen litt. „Du Teufel!" fluchte einer der beiden Überschweren. Halbwegs gelähmt hing er in der Luke und versuchte vergeblich, einen Energiestrahler zu heben und auf die Überfallenen zu richten.
Der andere war rücklings umgefallen und lag bereits hinter der Luke auf dem Boden. „Ihr Schweine", brachte er mühsam hervor.
Tek packte den Überschweren an der Nasenspitze, nahm sie zwischen Daumen und Zeigefinger und drehte einmal kräftig. Mit der anderen Hand nahm er ihm den Energiestrahler ab. „Der Überfallene ist immer der Teufel, wie?" fragte er, während der Überschwere gepeinigt stöhnte. „Die Opfer sind die wahren Übeltäter, und wenn sie sich wehren, sind sie Schweine - oder?"
Er stieß den Mann verächtlich zurück. „Wenn ihr euch schon in einen Hinterhalt legt, dann müßt ihr auch das Risiko tragen!"
Er fühlte, daß Trynt nach seinem Bein griff, und sein Zorn verrauchte. „Was ist los?" fragte er, während er sich zu dem Partner hinunterbeugte.
Der Hauri schnappte verzweifelt nach Luft. „Das Wasser", stammelte er. „Es bringt mich um!"
Jetzt erst begriff Ronald Tekener. Er hatte vorübergehend nicht daran gedacht, daß Wasser eine Art Gift für die Hauris war. Äußerlich war Trynt nichts anzusehen, doch der Schwall Wasser mußte ihm einen erheblichen Schock versetzt haben, so daß sein Kreislauf zusammengebrochen war.
Tekener wußte nicht, was er tun mußte, um dem Hauri zu helfen. Deshalb nahm er ihn kurzerhand auf den Arm und trug ihn über das Band, bis er in einen größeren Raum mit mehreren Geschäften kam und an einer der Türen. das Symbol eines Medosyns fand. Ohne von anderen Personen mit Fragen belästigt zu werden, konnte er Trynt in die Medostation tragen und einem Syntron übergeben. „Er ist Wasser ausgesetzt gewesen", erläuterte er, während er sich über den Hauri beugte.
Trynt hatte die Augen geschlossen. Er atmete nur flach, und als Tek ihm die Hand an den Arm legte, konnte er keinen Pulsschlag mehr fühlen. „Sein Kreislauf steht unter Schockwirkung", bestätigte der Medosyn nach kurzer Untersuchung, bei der seine Sensoren wie von Geisterhand gesteuert über den hageren Körper des Bewußtlosen glitten. „Ich kann nicht viel mehr tun, als den Kreislauf zu stabilisieren. Von der Wasserwirkung muß er sich allein erholen."
„Wie lange wird das dauern?"
„Diese Frage kann ich nicht beantworten", eröffnete ihm der auf medizinische Hilfeleistungen ausgerichtete
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