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1659 - Falsches Spiel auf Makkom

Titel: 1659 - Falsches Spiel auf Makkom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blutunterlaufenen, bläulich verfärbten Striemen folgte, die sich quer darüberzogen.
    Eine Tür öffnete sich, und seine Tochter kam herein. „Guten Morgen, Vater", begrüßte sie ihn. „Mußtet ihr eigentlich ein Netz nehmen, um mich aus dem Sturm zu fischen?" fragte er sie, ohne den Gruß zu erwidern. „Eine Antigrav-Falle wäre sehr viel angenehmer gewesen."
    „Wir fürchteten, daß sie sich blitzschnell mit Sand füllen und daß dann kein Platz mehr für dich darin sein würde", antwortete sie und stellte erfrischende Getränke auf einem Tisch ab. „Als sie dich aus der Schleuse in den Sturm hinausstießen, mußten wir ja schnell handeln."
    „Das habt ihr getan", anerkannte er. „Nun ja - ich lebe, und das ist das einzige, was zählt."
    Nur sehr ungern dachte er an die schrecklichen Sekunden zurück, die er ungeschützt im Sturm vor seiner Kuppel verbracht hatte. Sein Leben hatte an einem seidenen Faden gehangen.
    Sie blieb am Tisch stehen. „Ist noch was?" Er zögerte kurz und ging dann ins Wasser, um sich träge darin treiben zu lassen. Er hatte dem Wasser Salz zufügen lassen, damit der Auftrieb größer war. Nun lag er auf dem Rücken, breitete Arme und Beine aus, schloß die Augen und genoß es, im warmen Wasser zu schweben. „Ein Trimaran hat die ESCVON aufgebracht, bevor sie unser Sonnensystem verlassen konnte."
    „Und? Was sollte mich daran interessieren?" Er öffnete die Augen und blickte sie an. Eine gewisse Spannung lag auf seinem Gesicht, die in deutlichem Widerspruch zu seiner Frage stand. „Der Trimaran könnte die LEPSO sein. Kartanin sind an Bord der ESCVON gekommen und haben zwei Männer herausgeholt, den Hauri Trynt und einen anderen, den unbekannten Mann unseres Volkes."
    Karlanczer ließ den Kopf sinken, schloß die Augen wieder und vollführte einige müde Schwimmbewegungen. „Und jetzt?" fragte er. „Sie sind auf dem Weg in die Milchstraße."
    „Es ist gut", sagte er, mehr nicht.
    Seine Tochter verließ das Bad.
     
    7.
     
    „Freut mich, daß du mit meiner Maske zufrieden warst", sagte Tsik Thalhat.
    Als deutlich wurde, daß der' Hauri Trynt sich rasch erholte und bald aus der Bewußtlosigkeit erwachen würde, hatte sich Ronald Tekener zu dem Kosmetiker begeben, um sich auf den bevorstehenden Einsatz auf dem Planeten Makkom, dem fünften Planeten der Sonne Hofshor im Kreit-Sektor, vorzubereiten.
    Tsik Thalhat hatte die alte Biogen-Masse vollkommen entfernt, so daß Tek auch den Anzug darunter ablegen konnte. Nun fertigte der Kosmetiker eine neue Maske. Sie war nicht ganz so aufwendig wie die vorherige, da Makkom keine Welt der Überschweren war und nur eine Gravitation von 1,2 ghatte. Daher brauchte Tek nicht als Überschwerer aufzutreten. Er wählte die Maske eines kräftig gebauten, etwas fülligen Kolonial-Arkoniden, mit breitem Kinn und einer wuchtig wirkenden Stirn. „Werden wir wieder eine andere Welt anfliegen, damit du auf ein anderes Raumschiff umsteigen kannst?" fragte Tsik Thalhat. „Nicht nötig", erwiderte der Smiler. „Ich werde die LEPSO über einen Transmitter verlassen und im Haus eines Kontaktmannes herauskommen. Von dort aus geht's dann weiter."
    Er schloß die Augen und konzentrierte sich auf die Aufgaben, die vor ihm lagen, und der Kosmetiker respektierte das. Er hatte ohnehin das Gefühl, schon ein wenig zuviel gefragt zu haben. Schweigend setzte er seine Arbeit fort und vollendete die Maske.
    Als Garra-Noe S'ley wenig später in den Raum kam, erhob sich der Galaktische Spieler gerade aus dem Behandlungsstuhl. Der Kommandant sah sich einem weißhaarigen Arkoniden gegenüber, der nicht die geringste Ähnlichkeit mit Tek hatte. „Wenn ich nicht wüßte, daß du es bist", lobte er, „würde ich vermutlich nie daraufkommen."
    Nachdem Tekener sich kritisch in einem Spiegel betrachtet hatte, bedankte er sich bei Tsik Thalhat und verließ mit dem Kommandanten den Raum. „Noch zwei Stunden bis Makkom", sagte Garra-Noe S'ley. „Trynt ist bereits aufgestanden.
    Zur Zeit ißt - nein, frißt er. Er behauptet, daß er spätestens in einer Stunde fit genug für den neuen Einsatz ist."
    „Das erinnert mich daran, daß ich ebenfalls Hunger habe", erwiderte Tek. „Allerdings möchte ich nicht mit Trynt speisen. So sympathisch er mir auch sonst ist, beim Essen möchte ich ihm nicht gegenübersitzen, sonst ist mein Magen nach den ersten drei Bissen zu!"
    Tek sah Trynt erst nach anderthalb Stunden wieder. Er verließ gerade die Hauptleitzentrale, um zum

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