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166 - Medusenfluch

166 - Medusenfluch

Titel: 166 - Medusenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Rover. Uns gegenüber befand sich die lange, kahle Friedhofsmauer, die von alten Kastanienbäumen überragt wurde.
    In der Mauer gab es eine unscheinbare, schmale Tür; auf die gingen wir zu, denn Abby Vymax hatte von Dalton verlangt, daß er den riesigen Brompton Cemetery durch diese Tür betreten solle.
    Ein Wiedersehen mit Abby stand bevor. Es mag pervers klingen, aber ich freute mich darauf. Ein neues Gefühl durchflutete mich: Ich trug meinen magischen Ring wieder.
    Normalerweise war die kleine Tür bestimmt geschlossen, heute jedoch stand sie offen; das hatte Abby vorbereitet, deshalb lag die Annahme nahe, daß sich die Hexe bereits auf dem Friedhof befand und auf Dalton wartete.
    Würde sie durchdrehen, wenn sie mich sah? Mir wäre es recht gewesen, denn wer rot sieht, vergißt die Vorsicht und macht Fehler, die der Gegner nützen kann.
    Ich trat als erster durch die Tür, Robert Dalton folgte mir mit wächserner, schweißglänzender Stirn. Ich blieb stehen und wandte mich Dalton zu.
    »Hören Sie, Robert, wenn Sie das hier überfordert, kehren Sie lieber um. Steigen Sie in meinen Wagen, und verriegeln Sie die Türen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich stehe es schon irgendwie durch, Tony«, preßte er tapfer hervor. »Alles, was ich tue, geschieht, um Melissa vor der Erfüllung des Hexenfluchs zu bewahren. Für meine Tochter setze ich jederzeit sogar mein Leben aufs Spiel. Ich habe Angst, ja, das gebe ich auch zu, aber ich kneife nicht.«
    Wir gingen weiter. Dalton orientierte sich kurz und bog dann in einen schmalen Weg ein, der mit hellem Kies betreut war. Anscheinend hatte ihm Abby Vymax genau gesagt, wo er langgehen mußte.
    Ich hielt meine Augen weit offen, damit uns die heimtückische Hexe keinen gefährlichen Streich spielen konnte. Ganz auszuschließen war das natürlich nicht, denn Abby Vymax war ein Weib voll unangenehmer Überraschungen.
    Es war sehr eindrucksvoll gewesen, wie sie es in ihrem Haus spuken ließ. Damit hatte sie hinlänglich bewiesen, daß sie zur ersten Garnitur gehörte.
    Ein brauner Erdhügel wölbte sich vor uns, am Nachbargrabstein lehnten ein Spaten und eine Schaufel. Hier war ein frisches Grab ausgehoben worden, das wohl bald belegt werden würde.
    Bald? Nein -jetzt!
    Und… MIT MIR!
    ***
    Ich wollte an dem Grab vorbeigehen, da griff sich Robert Dalton plötzlich die Schaufel und schwang sie hoch. Ich sah es nicht, merkte nur, daß Dalton zurückblieb, blieb aus diesem Grund stehen und drehte mich nichtsahnend um.
    Abby Vymax war wirklich mit allen verdammten Wassern gewaschen. Nie hätte ich gedacht, daß mir von Robert Dalton Gefahr drohen würde, und darauf hatte die schlaue Hexe ihren Plan aufgebaut.
    Sie hatte Dalton verhext! Er stand unter ihrem Einfluß, hatte keinen eigenen Willen. Sie hatte ihn zu ihrer Marionette gemacht.
    Ohne selbst in Erscheinung zu treten, zog sie im sicheren Hintergrund die Fäden, und Robert Dalton agierte.
    Das Ganze war von Anfang an ein abgekartetes Spiel gewesen, das ich unmöglich durchschauen konnte. Dalton war nicht zu mir gekommen, um Hilfe und Rat zu erbitten, sondern um mich in diese raffiniert gestellte Falle zu locken.
    Es war klar, daß ich ihn nicht allein zu dem angeblichen Treffen gehen lassen würde. Dalton brauchte mich nicht zu drängen, ihn zu begleiten.
    Ich hatte es ihm selbst angeboten eine Selbstverständlichkeit für mich. Und was tat Robert Dalton? Er führte mich zu meinem Grab! Aber das wurde mir erst klar, als es schon zu spät war, das Unglück zu verhindern.
    Vermutlich wußte Dalton gar nicht, was er in diesem Augenblick tat, daß er für die Teufelsbraut einen Mord beging!
    Als ich mich ahnungslos umdrehte, schwang die Schaufel auf mich zu. Der Reflex ließ mich die Arme hochreißen. Ich konnte den Treffer abschwächen, aber nicht verhindern.
    Er warf mich ins offene Grab und raubte mir das Bewußtsein.
    ***
    Mit irrem Blick – völlig geistesabwesend – setzte Dalton die Schaufel ab. Er starrte in das Grab, in dessen dunkler Tiefe Tony Ballard lag, und keine Emotion bewegte seine Züge.
    Was er tat, berührte ihn nicht. Er handelte wie ein Roboter – kalt und gefühllos. Zwischen Tun und Denken war von Abby Vymax ein Trennungsstrich gezogen worden, den Dalton von sich aus nicht löschen konnte. Er würde so lange bestehen, bis die Hexe ihn entfernte.
    Dalton stieß die Schaufel ins lockere Erdreich. Teil eins des Hexenauftrags war ausgeführt. Nun kam Teil zwei: Er mußte Tony Ballard begraben!
    Die erste

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