1662 - Welt ohne Schatten
unterwegs konnten bei Zwischenstopps zur Orientierung Messungen und Untersuchungen vorgenommen werden.
Die anderen Expeditionen flogen teilweise sogar noch weiter - Perry Rhodan war mit der ODIN zu dem 45 Millionen Lichtjahre entfernten Planeten Trantar aufgebrochen, Atlan mit der ATLANTIS und den beiden Arcoana mit der LAMCIA zu der 50 Millionen Lichtjahre entfernten Welt Canaxu, Gucky und seine Freunde zu dem 42 Millionen Lichtjahre entfernten Sampler-Planeten Sloughar. Einzig die FORNAX und ihre drei Begleitschiffe hatten eine kürzere Distanz von etwa 25 Millionen Lichtjahren nach Shaft zurückzulegen.
So zerstreuten sich Wissenschaftler, Unsterbliche und Abenteurer in alle Richtungen, um die Geheimnisse der Großen Leere und der Welten rund um sie zu ergründen, mehr oder minder konstruktiv unterstützt von den Ennox, die unter der Einschränkung ihrer Fähigkeiten fast rasend wurden und mit ihrem hektischen Getue den Galaktikern gehörig auf die Nerven gingen.
*
Am Tag vor dem Abflug herrschte die übliche gutgelaunte Geschäftigkeit und Nervosität vor einer längeren Expedition, letzte Überprüfungen wurden vorgenommen, und die Kreuzerkommandanten hielten regen Funkkontakt zu abschließenden Besprechungen.
Reginald Bull war inzwischen auf der KAHALO eingetroffen und ging direkt in die Kommandozentrale, um sich anzumelden; viele aus der Mannschaft waren ebenfalls anwesend und begrüßten ihn lebhaft.
Joara Clayton nickte ihm lächelnd zu. „Na, bereit für die Reise?"
„Allerdings. Und diesmal sogar unter besseren Voraussetzungen." Er wirkte gelöst und heiter, ganz anders als während der Expedition ins Lakoor-System vor einigen Monaten. „Ich bin schon sehr gespannt, was uns auf diesem Planeten erwarten wird", sagte sie. „Hoffen wir, daß du nicht enttäuscht wirst", meinte er schmunzelnd. „Sicherlich wird es ein Abenteuer ganz anderer Art sein als unser letztes."
„Davon gehe ich doch aus", stimmte sie zu. „Ich glaube allerdings fest daran, daß wir auch dort Relikte wie das Quidor-Symbol finden werden." Sie hob leicht die Schultern. „So ein Gefühl, weißt du?"
„Wie werden sehen. Ist Michael Rhodan schon auf der HAMILLER?"
„Ja", antwortete Joara. „Moment, ich rufe die HAMILLER."
Bald darauf erschien Michael Rhodans Gesicht in einem Holo-Schirm. „Hallo, Reginald, wie sieht es bei dir aus?"
„Wir sind alle bereit zürn Start, Mike. Das Fieber läßt einen nie los, nicht wahr?"
Michael lachte. „Nein, ganz und gar nicht, es ist wie Lampenfieber vor einem Auftritt.
Dabei sollten wir beide doch eigentlich darüber hinweg sein. Aber ich muß gestehen, daß ich nie müde geworden bin, zwischen den Sternen herumzugondeln. Entsprechend erwartungsvoll bin ich auch, welche fremden und seltsamen Dinge wir entdecken werden. Ein Spiel wird es vermutlich nicht werden."
„Daran möchte ich lieber nicht erinnert werden", warf Joara ein. „Ich brauche noch einige Zeit, bis ich darüber hinwegkommen werde."
„Aber darum beneide ich dich brennend", erwiderte Michael Rhodan. „Ihr habt uns zwar eine Menge erzählt, aber wir können trotzdem nicht nachvollziehen, nicht einmal im entferntesten nachempfinden, was ihr dort erlebt habt. Ich denke, das war einmalig, und so eine Aussage hat eine ziemliche Bedeutung bei alldem, was mir schon untergekommen ist."
„Das war es wirklich", nickte Bull. „Es hat auf alle Fälle einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen."
„Ich wünsche euch einen guten Start. Bis bald."
„Ein schöner Mann", meinte Joara, nachdem Michael sich verabschiedet hatte. „Solche muß es auch geben", sagte Bull grinsend.
Sie war einen Moment peinlich berührt. „So meinte ich das nicht."
Er lachte. „Ich auch nicht. Er und ich, wir beide kennen uns schon unglaublich lange und haben eine Menge zusammen erlebt. Wenn du's genau wissen willst: Ich bin sein Patenonkel."
„Patenonkel?" Sie schmunzelte. „Ich glaube, ich habe einmal darüber gelesen. Das ist ein uralter Begriff aus der... ich würde sagen, Altvorderenzeit."
„Nun ja, aus dieser Zeit stammen Michael und ich ja auch. Er ist im Prinzip ebenso ein Fossil wie ich."
„Oh, bitte, fang nicht wieder damit an!" Sie hob lachend die Hände. „Das wirst du mir noch bis ans Ende meines Lebens nachtragen."
„Das habe ich dir damals versprochen."
„Na, dann habe ich ja jetzt ein paar nette Tage vor mir."
Er grinste. „Wochen, Joara. Monate.
2.
Der Start der Tornister-Expedition erfolgte
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