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1664 - Der Henker von Sloughar

Titel: 1664 - Der Henker von Sloughar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Inseln eine große Rolle, auch ein gewisser Lott Firgan tauchte darin auf.
    Zunächst war dieser Traum recht angenehm; Swera dehnte und reckte sich im Schlaf wohlig unter der sorgfältig temperierten Decke. Aber dann änderte sich die Szenerie.
    In das Inselidyll drangen seltsame, unheimliche Laute. Ein Scharren und Kratzen, das allmählich immer näher kam und zunehmend bedrohlicher wirkte.
    Sweras Körper erstarrte. Aus dem Gebiet hinter der Küste, einer dichtbewachsenen, fast dschungelähnlichen Region, kamen die Laute näher, schoben sich an Swera heran. Sie versuchte, aufzuspringen und wegzulaufen, aber ihre Beine gehorchten ihr nicht. Zwar bewegte sie sich eilig und kraftvoll, aber sie kam keinen Zoll von der Stelle.
    Irgendwo in ihrer Nähe war etwas, ein Geschöpf, das einen schrillen, nach Blutgier klingenden Raublaut ausstieß, sich anschickte, Swera anzugreifen.
    Im nächsten Augenblick schoß etwas aus dem dichten Unterholz hervor, ein riesiger Tentakel, der hin und her peitschte, nach Swera zu tasten schien. Sie öffnete den Mund zu einem Schrei, aber außer einem erstickten Ächzen war nichts zu hören.
    Sie ahnte und spürte, daß dies nur ein Traum sein konnte, aber die Illusion blieb, hielt sie gefangen und gab sie nicht frei. Swera vermochte nichts zu tun.
    Dann hatte der Tentakel sie erreicht, legte sich um ihre Kehle. Es war ein sanfter, warm erstickender Griff, der ihr den Atem lahmte. Swera bäumte sich auf, aber es half nichts, der Würgegriff lockerte sich nicht. Das gierige Hecheln der Bestie war nun deutlich zu hören, es erklang unmittelbar neben Sweras Ohr.
    Dann erschien, geifernd und sabbernd, das Maul der Schreckenskreatur unmittelbar über Swera; eitrig gelbe Lippen öffneten sich, senkten sich herab und bedeckten ihr Gesicht.
    Es war in diesem Augenblick, daß Swera erwachte - und in dem sie erkennen mußte, daß der Alptraum keineswegs beendet war.
    Das gräßliche Gefühl um ihren Hals blieb, ebenso die schlürfenden Lippen des Monstrums.
    Aber dieses Mal vermochte Swera wenigstens einen Laut von sich zu geben.
    Sie schrie, so laut sie nur konnte.
    Ihr gellender Hilfeschrei wurde von der Bordsyntronik aufgenommen und sofort richtig interpretiert.
    Das Licht flammte schlagartig auf, gleichzeitig wurde ein kleiner Alarm ausgelöst.
    Noch halb traumverloren, nahm Swera wahr, daß sie tatsächlich von einer Heimsuchung belästigt wurde.
    Das Ding hockte auf ihrer Kehle, glotzte aus rötlichen Augen auf ihr Gesicht herab und schleckte eifrig ihre Nase ab. Es war eine große, nasse und rauhe Zunge, und dazu grinste das Scheusal, als wollte es Swera in ihrer Angst verhöhnen. „Hiiilfe!" quietschte der Eindringling in Sweras Stimmlage.
    Dann machte er einen Satz und landete auf dem Boden. Swera richtete sich rasch auf und sah gerade noch, wie der Fopper durch die halbgeöffnete Tür verschwand und das Weite suchte.
    Einen Herzschlag später hatte die Biophysikerin einen weiteren Grund aufzuschreien, denn von einem Augenblick zum anderen war ein weiterer Besucher unangemeldet erschienen.
    Gucky tauchte in ihrer Kabine auf, in der rechten Hand eine Waffe. „Was ist los?" fragte der Mausbiber rasch. „Ich habe den Alarm gehört und dann deine Panik gespürt. Ein Eindringling?"
    Die Frage verriet, daß der Mausbiber bei aller Hilfsbereitschaft darauf verzichtet hatte, in diesem Augenblick Sweras Gedanken zu kontrollieren. Die junge Frau war ihm für diese Diskretion sehr dankbar, denn der grausige Schrecken hatte sich binnen weniger Sekundenbruchteile in ein Gefühl der Beschämung verwandelt. „Fopper!" war alles, was sie hervorbrachte. „Was?"
    Swera nickte eifrig. „Es ist ein Fopper an Bord", sagte sie. „Ich weiß nicht, wie er hereingekommen ist, aber er war da."
    „Und er ist zu dir ins Bett gekrochen?"
    Swera nickte, während Gucky die Waffe wegsteckte und zu grinsen begann. Swera raffte die Bettdecke ein wenig höher. „Verstehen kann ich's ja", griente der Mausbiber, dann wurde er wieder ernst. „Aber wie ist der Fopper an Bord gekommen? Hast du ihn vielleicht mitgebracht?"
    Swera schüttelte heftig den Kopf. Unterdessen waren einige Besatzungsmitglieder aufgetaucht und drängten sich an der Tür, die irgend jemand geöffnet hatte, zum Teil verwirrt und schlaftrunken, zum Teil wohl etwas enttäuscht, daß es keine Katastrophe zu besichtigen gab. „Alles in Ordnung, Leute", wehrte Gucky die Neugierigen ab und schloß telekinetisch die Tür. „Kein Grund zur Aufregung."

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