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1664 - Der Henker von Sloughar

Titel: 1664 - Der Henker von Sloughar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und ließ Fopper durch die Luft schweben. Auf diese Weise hatte Fopper die gleiche Größe wie der Mausbiber, und er genoß den Transport sichtlich.
    Mit Gucky hatte sich Fopper ganz besonders angefreundet, was hieß, daß er die Beute seiner" Diebstähle meist in Guckys Kabine schleppte. „An alle: Wir kehren gleich in den Normalraum zurück. Sloughar liegt voraus!" tönte es plötzlich. „Jetzt muß es etwas schneller gehen", informierte Gucky seinen Freund und griff nach ihm. Mit einem Teleportersprung beförderte er sich und Fopper in das Zuhause des Poseidoniers.
    Man hatte Fopper einen Raum in den biologischen Labors zugewiesen, wo die Wissenschaftler die Bedingungen seiner Heimat genau nachzubilden versucht hatten; technisch war das Unternehmen ein voller Erfolg, als Mittel gegen Foppers Unternehmungslust hatte es sich als weniger wirksam erwiesen. Die Verschlüsse seiner Behausung waren zwar entschieden zu kompliziert, als daß Fopper sie hätte öffnen können, aber es gab zu viele mitleidige Herzen an Bord, die vor Gefangenenbefreiung nicht zurückschreckten - vor allem, wenn Fopper wie ein Elendshäufchen dahockte und leise vor sich hin jammerte. In der Regel brauchte er nur zehn Minuten, dann hatte er so auch das härteste Gemüt weichgesotten.
    Einmal hatte man es sogar mit einer Robotwache versucht - da war Fopper einfach umgefallen und hatte sich totgestellt, so effektvoll, daß es im Labor beinahe zu Tränenstürzen und einer Schlägerei gekommen wäre.
    Gucky beförderte Fopper in seine Behausung und ermahnte ihn eindringlich, wenigstens ein paar Stunden lang Ruhe zu geben. Er wußte so gut wie jeder an Bord, daß derlei Ermahnungen so ineffektiv waren wie die Terminversprechungen von Autoren. Aber es beruhigte wenigstens das Gewissen.
    Dann beeilte sich Gucky, in die Zentrale zu kommen.
    Alaska Saedelaere wartete dort bereits auf ihn. „Eine normalgelbe Sonne", berichtete er Gucky. „Und nur ein Planet. Nach unseren Berechnungen muß das Sloughar sein."
    „Ich bin gespannt, was uns dort erwartet", ließ sich Ed Morris vernehmen. „Etwas, vor dem die Ennox Respekt haben", gab Selma Laron zu bedenken. „Und wir sollten ebenfalls vorsichtig sein."
    „Man wird sehen", murmelte Alaska Saedelaere.
    Die RHEA blieb zurück, aus Sicherheitsgründen. Die HYPERION war nach dem Plan dazu ausersehen, in einem Orbit den Planeten zu umkreisen. Erst wenn die ersten Untersuchungen aus der Sicherheit des Weltraums abgeschlossen waren, sollte die DIONE landen und die Bodenerkundung vornehmen. Nach den Erlebnissen der letzten Zeit war man auf selten der Galaktiker sehr vorsichtig geworden - die Sampler-Planeten der Ennox hatten es in sich.
    Die beiden Kreuzer näherten sich Sloughar mit abnehmender Fahrt und schwenkten in einen Orbit ein, knapp eintausend Kilometer von der Oberfläche des Planeten entfernt. „Wo ist Fopper?" erkundigte sich Selma Laron. Sie gehörte zur Fraktion der Fopperianer, ihre Instinkte fanden in dem Poseidonier ein hochwillkommenes Ziel. „In Sicherheit", antwortete Gucky knapp und betrachtete das Bild des Planeten auf dem Panoramaschirm. Die Fernortung war angelaufen, die Instrumente der DIONE und der HYPERION hatten zu arbeiten begonnen. „Die Atmosphäre ist atembar", stellte Ed Morris fest. „Aber das war zu erwarten, sonst wäre den Ennox dort schnell die Puste ausgegangen."
    „Ich wünschte, die Ennox wären nicht solche Geheimniskrämer", warf Selma Laron ein. „Es gehört sich einfach nicht, seinen Freunden wichtige Informationen vorzuenthalten."
    „Eines steht fest: Dort unten gibt es etwas, vor dem die Ennox gehörigen Bammel haben", sagte Ed Morris.
    Alaska ließ eine Sonde zum Planeten hinunterschweben, die Einzelheiten untersuchen sollte. Die ankommenden Daten wurden vom Bordsyntron fortlaufend ausgewertet und zu immer komplexeren Datenpaketen über Sloughar zusammengestellt.
    Die Oberflächenbeobachtung aus dem Orbit zeigte eine Welt, die nur wenig Leben aufwies. Der größte Teil Sloughars war gelblich gefärbt, vermutlich handelte es sich um ausgedehnte Wüstengebiete. Einige kleinere Vegetationsinseln waren zu sehen, wahrscheinlich an jenen seltenen Plätzen, an denen es genügend Wasser gab. „Luftfeuchtigkeit durchschnittlich bei vierzig Prozent", gab die Auswertung bekannt. „Mittlere Temperatur achtundzwanzig Grad."
    Das bestätigte den ersten Augenschein. Sloughar war warm, fast heiß, und dazu recht trocken.
    Außerdem schien schon nach kurzer Zeit

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