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1664 - Der Henker von Sloughar

Titel: 1664 - Der Henker von Sloughar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wirklichkeit eintrat, tötete er; gab es nichts zu töten, erlosch seine Existenz, der Henker dämmerte hinweg in jenen Schlaf, an den er sich nicht erinnern konnte, den er nicht begriff und in dem er nicht zu existieren schien.
    Skrupel und Bedenken kannte er nicht - er hätte sich damit selbst in Frage gestellt, und dazu war er weder geschaffen noch in der Lage. Seine Funktion bestand nicht darin, etwas zu untersuchen, abzuwägen und zu entscheiden, genau betrachtet nicht einmal darin zu richten - er hatte nur zu vollstrecken.
    Der Ort, an dem die Anderen gelandet waren, lag nicht weit entfernt. Der Henker konnte die Anwesenheit der Frevler mit zahlreichen Sinnen erfassen und aufspüren.
    Und er witterte jene widerwärtige Geisteshaltung, die jene Anderen zu ihrem schändlichen Tun trieb: Neugierde. Ihre Sinne fieberten förmlich von dieser Empfindung, die beim Henker von Sloughar ein Gefühl von Ekel und Abscheu auslöste.
    Die Anderen auszulöschen, das bedeutete nicht nur, für eine kurze Zeitspanne an der Wirklichkeit teilzuhaben, nicht nur, einmal mehr seine Existenz zu spüren und den Befehl Jener auszuführen. Es umfaßte nach vollbrachter Arbeit auch Erleichterung und Reinigung seiner eigenen Empfindungen.
    Mehr noch: Je länger sich die Prozedur der Vollstreckung in die Länge zog, um so stärker wurden die inneren Bedrängungen des Henkers. In seinem klar geordneten Denken tauchten dann eigentümliche Strukturen auf, die ihn zugleich verwirrten und quälten.
    In seinem Denken gab es einen Begriff für diese Pein: Erinnerung. Es gab nur eine Möglichkeit, sich dieser inneren Marter zu entziehen - die Anderen zu töten und in jenen Zustand zurückzukehren, in dem es weder Qual noch ihn selbst gab.
    Nicht zuletzt aus diesem Grund liebte der Henker von Sloughar seine Arbeit: Er liebte sie wie sich selbst, denn außerhalb seiner Funktion existierte er praktisch nicht.
    Der Henker verließ die Kammer, in der er verweilte, wenn er nicht gebraucht wurde.
    Nach kurzer Zeit hatte er die Oberfläche des Planeten erreicht.
    Einen Augenblick lang orientierte er sich, dann begann er zu laufen. So scharf seine Sinne auch waren, für seine Umgebung verschwendete er seine Wahrnehmung nicht. Er hatte lediglich registriert, daß es dunkel war, ein Umstand, der seine Arbeit in der Regel erleichterte.
    Die Wesen, die er jagte und tötete, waren meist schwächlich, wenig leistungsfähig; ihr Denken wurde von Kräften beherrscht, die dem Henker zum größten Teil völlig unverständlich waren, nicht zuletzt deswegen, weil sie das Denken verwirrten und unklar machten. Immerhin hatten diese Kräfte den großen Vorteil, daß sie ihn bei seiner Arbeit unterstützten - vor allem jene Gedankenfunktion, die von den Wesen Angst genannt wurde.
    Der Henker spannte seine Muskeln an und schnellte sich in gewaltigen Sätzen durch die Dunkelheit. Nur wenig Mühe gab er sich, den Pflanzen auszuweichen, die in seinem Weg standen. Ihre Dornen konnten seine Haut nicht einmal ritzen, geschweige denn durchbohren. Und selbst wenn sie es getan hätten: Es hätte ihm nichts ausgemacht. Schmerz war eine weitere jener Empfindungen, wie sie die Anderen besaßen, ein weiteres Mittel, sie zu manipulieren und dahin zu treiben, wo der Henker von Sloughar sie haben wollte.
    Er brauchte etwas mehr als eine Stunde, um sein Ziel zu erreichen.
    Die Anderen halfen ihm dabei. Da sie die Dunkelheit scheuten, hatten sie ihr eigenes Licht mitgebracht, das weithin zu sehen war. Leichter konnten sie es dem Henker kaum machen.
    Er verharrte außerhalb des beleuchteten Gebietes und studierte seine Opfer.
    Das Ding, das sie aus dem Anderswo hergebracht hatte, stand auf dem Boden des Planeten und schimmerte metallisch. Wie üblich. Fast alle kamen sie in einem dieser Dinger, von denen es auf Sloughar viele verschiedene gab. Sie alle hatten keine Besatzung mehr und korrodierten langsam.
    Der Henker von Sloughar spürte eine Empfindung aufsteigen, die ihn verwirrte; er identifizierte das Gefühl als Erleichterung.
    Wahrscheinlich lag es am Äußeren der Frevler.
    Sie sahen jedenfalls nicht so aus wie gewisse Andere. Jene, die dem Henker von Sloughar so furchtbaren Schmerz zugefügt hatten. Denn jene gewissen Anderen hatten es fertiggebracht, sich immer wieder der Vollstreckung zu entziehen, und damit die Lebensberechtigung des Henkers in Frage gestellt. Sein Auftrag bestand darin, alle Frevler zu bestrafen - gelang ihm das nicht, war er überflüssig.
    Diese hier waren

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