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1668 - Die Türme von Canaxu

Titel: 1668 - Die Türme von Canaxu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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legte beide Hände an seine Ohren. Er schirmte die Muscheln gegen verschiedene Seiten ab, nacheinander. Dann erst streckte er eine Hand aus und deutete auf den Roboter, anschließend auf Atlans Handgelenk. „Diese ... Dinge machen Lärm.
    Kannst du sie nicht schweigen lassen?"
    Atlan schaute verständnislos.
    Er meint das Ultraschallsignal! Ein Nomade kann es hören! „Nein, das geht nicht, Niisu. Solange wir in der blauen Ebene sind, bleibt dieses Geräusch."
    Resigniert ließ sich Niisu auf die Trage zurücksinken. „Ich verstehe. Aber ich brauche etwas zu essen. Gib mir Nahrung."
    „Das würde ich gern. Ich weiß nur nicht, was du vertragen kannst und was nicht."
    „Keiner weiß das."
    „Wie bitte?"
    „Keiner weiß es, bevor er nicht die Frucht gegessen hat. Ich bin zu schwach, die Frucht zu suchen. Also muß ich es ausprobieren. Gib mir zu essen, Atlan. Irgend etwas. Sonst sterbe ich."
    „Ich verstehe."
    Niisu schlief schon wieder, und so machte sich der Arkonide ein zweites Mal auf den Weg. Er schlug dieselbe Richtung ein wie beim ersten Ausflug. Es war gewiß leicht, Niisu Blütenkelche zu bringen oder gesammelte Früchte. Was davon jedoch Nahrung war und was nicht, das ließ sich nicht so einfach sagen.
    Am besten Tiere beobachten, die Nahrung zu sich nehmen.
    Wie? Sie fliehen alle vor dem Ultraschallsignal.
    Du wirst ein Risiko eingehen müssen. Schalte das Armband ab. Du bist ja nicht wehrlos.
    Atlan desaktivierte das kleine Lautsprecherfeld, schaute sich mißtrauisch um und sah - natürlich gar nichts. Das brauchte seine Zeit.
    Mit verdoppelter Vorsicht wanderte der Arkonide weiter. Da war schon die Buschinsel, die er gestern entdeckt hatte. Das Risiko war hier am größten, doch nirgendwo anders hatte er Getier gesehen.
    Ein abgeknickter Baumstumpf bildete den Aussichtspunkt. Nach einer Stunde kamen die ersten Tiere zum Vorschein; es handelte sich um die schon bekannten Stachelkriecher. Zielsicher hielten sie auf eine bestimmte Buschsorte zu, auch wenn es lange dauerte, und klaubten mit ihren Schnauzen eine Art Beeren vom Boden auf. Die Zeit der Nahrungsaufnahme war kurz.
    Sie verschwanden, als ein größeres Tier auf den Plan trat - den Zähnen nach ein Räuber.
    Der feine Pegel von Hintergrundgeräuschen verstummte. Das Tier erinnerte an einen terranischen Kojoten, sah aber viel stärker aus, besonders im Kieferbereich. Mit seinem Gebiß brach der Räuber Baumrinden auf. Darunter kamen madenartige Lebewesen zum Vorschein, etwa so groß wie Handteller. Sie wurden vertilgt, bevor sie auf ihre schwerfällige Weise irgendwohin flüchten konnten.
    Atlan wartete geduldig ab.
    Als sich nichts mehr tat, aktivierte er den Ultraschallgeber. Der Räuber flüchtete wie in naher Todesgefahr. Aus Löchern und Schlupfwinkeln kamen massenweise Tiere zum Vorschein; jetzt sah der Arkonide, daß „sein" Baumstumpf einem Dutzend Lebewesen Schutz geboten hatte. Aus dem Rucksack zog er zwei weitere Säcke. Einen davon füllte er mit Beeren von genau der richtigen Sorte, in den anderen legte er haufenweise Maden, die er mit seinem Vibratormesser aus den Rinden schälte.
    Zeit für den Rückweg, inzwischen ging es auf Mittag zu. Atlan gab dem Medorobot Anweisung, Niisu zu wecken. Mit einem ekelerregenden Cocktail aus Beeren und lebendigen Maden fütterte er den Nomaden. Niisu schluckte alles wie ein Verhungernder - und fiel in tiefen Schlaf.
    Als er am nächsten Morgen erwachte, erhob er sich erstmals von der Trage. Atlan wußte jetzt, daß er das Richtige getan hatte. Der Patient würde überleben. Drei Tage lang blieben sie an dieser Stelle. Dann wollte Niisu mit ihm sprechen. „Atlan ... Ich bin soweit, daß ich allein gehen kann. Das werde ich tun. Nomaden müssen laufen, weißt du ... Deshalb trennen wir uns jetzt. Du hattest eine Schuld mir gegenüber. Die ist jetzt abgetragen."
    Niisu wollte sich auf dem Absatz umdrehen und fortgehen; einfach so, ohne weiteren Kommentar. „Halt, mein Freund", sagte Atlan. „Ich bleibe eine Weile bei dir. Du wirst dich mit mir abfinden müssen."
    „Ich bin nicht dein Freund."
    „Vielleicht nicht. Aber ich habe dich dahin gebracht, wohin du wolltest. Ich war die ganze Zeit bei dir, obwohl ich dich auch hätte sterben lassen können."
    „Das hast du nur nicht getan, weil du etwas von mir willst."
    „Nein, Niisu. Auch sonst."
    „Also was willst du?"
    „Eine Weile mit dir gehen."
    „Das ist alles? Ich erinnere mich ... Du hast mich nach dem Jenseits-Land gefragt. Ist es

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