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167 - Tor in die Vergangenheit

167 - Tor in die Vergangenheit

Titel: 167 - Tor in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Wasserdampf hindurch. Oder als würde er im Inneren eines Wirbels rotieren, an dessen Rändern er die Erwachsenen nur undeutlich wahrnahm, ohne zu begreifen, was sie dort taten.
    Endlich zogen sie ihn auf den Reitfisch. Irgendwie benommen hockte er neben dem Hauttaschencockpit. Während sein Erzeuger und eine der Ritualmeisterinnen ihm den gereinigten Harnisch wieder anlegten, glaubte er ihre prüfenden Blicke zu spüren. Auch der Hochrat und – vom Rücken des zweiten Thurainas aus – der alte Mer'tul musterten ihn mit einer Mischung aus Sorge und Verwunderung. Sollten sie etwas gemerkt haben von der Explosion in seinem Kopf?
    Von dem Schmerz? Von dem Licht?
    Sein Erzeuger schob ihn vom Fischrücken in die obere Hauttasche, sodass er zwischen ihn und dem Hochrat zu sitzen kam. »Du hast einen guten Kampf geliefert, junger Gilam'esh«, sagte Ardi'bud. »Deine mentalen Kräfte sind erwacht, geradezu explodiert sind sie.« Er gab sich Mühe, seine Stimme gleichmütig klingen zu lassen, Gilam'esh hörte den erstaunten Unterton dennoch heraus. »Das wird dir von großem Nutzen sein, denn vor dir liegt nun der schwierigsten Teil des Rituals: die Einsamkeit und die Schrecken des Trockenrotgrundes.«
    Gilam'esh sah ihn an. Geradezu explodiert wären seine mentalen Kräfte? So hatte Ardi'bud sich doch eben ausgedrückt… Hatte der Hochrat also gespürt, was ihm widerfahren war? Und: Fand er es normal? Zu gern hätte er ihn gefragt. Doch das Schweigegebot ließ es nicht zu.
    Er wandte sich nach links, wo sein Vater saß. Der betrachtete ihn so sorgenvoll, wie er es noch nie getan hatte.
    An seinem Erzeuger vorbei suchte Gilam'esh den Blick seines Lehrers. Der nickte, machte ein wohlwollendes Gesicht und lächelte. Ein gezwungenes Lächeln, so wollte es Gilam'esh scheinen. Seine ganze Körperhaltung signalisierte Nervosität und Unsicherheit.
    Bei allen Schöpfern! Wie gern hätte Gilam'esh ihn gefragt, ob ein schmerzhaftes Licht im Gehirn explodieren kann, wenn man zu schnell zu viel Dickzahn-Wulroch-Blut trank. Er hatte doch nur alles richtig machen wollen…
    Sein Erzeuger streichelte ihm zum Abschied die Schulter und den Rücken. Danach stieß er sich aus der Hauttasche und tauchte zum zweiten Thuraina hinüber. An seiner Stelle stieg eine der beiden Ritualmeisterinnen in die Hauttasche und setzte sich neben Gilam'esh. Sein Vater, die zweite Ritualmeisterin und Mer'tul steuerten ihren Reitfisch auf Südkurs. Sie würden den erlegten Wulrochbullen nach Tarb'lhasot bringen. Das Fett, das Fleisch, die Haut und das Skelett gehörten der Gemeinschaft von Tarb'lhasot. Die beiden Stoßzähne kamen Gilam'esh zu, als Trophäen, falls er die Reifeprüfung bestand und zurückkehrte. Einen würde er seinem Lehrer schenken.
    Kazar'bal, sein Lehrer, schloss die Kuppelmembran. Er, die Ritualmeisterin und der Hochrat würden bei ihm bleiben, bis Gilam'esh an Land ging. Der Thuraina setzte sich in Bewegung. Er schwamm Richtung Westen.
    Gilam'esh verschloss seinen Geist. Niemandem sollte es gelingen, ihn mental zu erforschen. Niemand durfte merken, wie verwirrt, wie desorientiert er noch immer war. Vielleicht ging es ja bald vorbei…
    Oberhalb der Wasseroberfläche zeigten sich die ersten rötlichen Spuren des Lichtbeginns. Die Erwachsenen sprachen miteinander, schienen ihn nicht zu beachten. Wie verzaubert saß Gilam'esh zwischen ihnen. Was war mit ihm geschehen?
    Hin und wieder wagte er es und lauschte zaghaft in sich hinein.
    Da war etwas, da raunte etwas…
    Obwohl der Schmerz längst verklungen war – er hatte nur ein oder zwei Atemzüge lang angedauert – wagte Gilam'esh nicht, allzu tief in sich hinein zu horchen. Er fürchtete, der Schmerz könnte zurückkommen.
    Aber war es denn wirklich so ungewöhnlich, was mit ihm geschehen war? Das Neue in seinem Geist – könnte es nicht jene erwachte Kraft sein, von der der Hochrat gesprochen hatte? Eine ganz normale Auswirkung des Rituals?
    Dieser Gedanke entspannte den jungen Kandidaten ein wenig. Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf die nächste Phase der Prüfung und versuchte die Bluttaufe zu vergessen.
    Doch wie von selbst kehrten seine Gedanken immer wieder zu dem unerklärlichen Erlebnis zurück. Wenn so etwas während der Bluttaufe geschah – warum hatte nie jemand davon berichtet? Ein Geheimnis womöglich?
    Immer weiter kreisten seine Gedanken, aber er fand keine Antwort.
    Gegen Hochlicht passierten sie eine Inselkette. Sie stiegen aus den Hauttaschen und ließen den

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