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1670 - Das Tribunal

Titel: 1670 - Das Tribunal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lassen!" zeterte der Kommandant der Festungsgarde.
    Er mußte geradezu verzweifelt sein, sonst hätte er es sicher nicht gewagt, sein Versteck zu verlassen und zwischen den tödlichen Paratronsphären hindurchzurennen, als wollte er den Galaktikern ganz allein und unbewaffnet den Rückweg versperren.
    Rhodan war von dieser Tollkühnheit beeindruckt. Deshalb gab er den Befehl zur Umkehr nicht gleich. „Denk nach!" riet er dem Vatachh. „Überlege, ob im Gesetz etwas steht, das eine Ausnahme erlaubt! Das wäre die einzige Möglichkeit, uns am Verlassen der Festung zu hindern. Denn was unsere Ausrüstung betrifft, kann mich nichts und niemand umstimmen. „ Ljany blickte aufgeschreckt hoch, als es unter seinen Gish einen Tumult gab. Rhodan sah, daß fünf besonders großgewachsene Echsenabkömmlinge ihre Schutzschirme aktiviert hatten. „Laß uns abhauen!" wandte sich eine Unitherin namens Luca Innac an Henna, denn sie gehörte zu ihrer Gruppe.
    Ljany schrie mit sich überschlagender Stimme dem anderen Vatachh einen Befehl zu.
    Daraufhin ertönte eine hektische Abfolge von dunklen und hellen Trommelwirbeln.
    Die Gish erstarrten.
    Nach ein paar Sekunden waren die fünf Schutzschirme desaktiviert, dann sicherten alle Krieger ihre Waffen und schulterten sie. „So eine Situation kann leicht eskalieren, Ljany", mahnte Rhodan. „Haltet eure Gish künftig im Zaum!"
    „So etwas gab es bisher nie", behauptete der Vatachh. „Und die Gish sind nun einmal Krieger."
    „Meine Leute auch", entgegnete der Terraner. „Sie sind nicht blutrünstig, aber wenn sie bedroht werden, verteidigen sie sich. Für ihre Gegner bedeutet das in den meisten Fällen den Tod."
    „Wir werden die Gish stärker bremsen", versicherte Ljany. „Und ich will versuchen, ob eine Ausnahme möglich ist. Wartet hier auf mich! Ich bin bald zurück."
    Er trippelte zu seinen Leuten zurück, öffnete eine kleine Tür, hinter der eine beleuchtete Kammer sichtbar wurde. Dort stand ein rechteckiger Kasten: ungefähr zwei Meter hoch, einen Meter breit und einen Meter tief. Da hinein stellte sich der Vatachh.
    Im nächsten Moment schloß sich die Tür. „Was kann das sein?" fragte Henna Zarphis. „Ein Kabinenlift? Oder ein Transmitter?"
    „Ein Transmitter ist es nicht", warf Jackeroo ein. „Sonst würden wir bei seiner Aktivierung die Strukturerschütterung anmessen. Aber ein Kabinenlift kann es auch nicht sein. Hinter der Tür ist überhaupt keine Energie geflossen - und ein Kabinenlift kann ohne Elektrizität nicht bewegt werden."
    „Vielleicht gibt es drinnen eine zweite Tür, die man von außen nicht sehen kann", sagte Mariaan. „Dann könnte Ljany zu Fuß weitergegangen sein. Meiner Meinung nach muß er sich an den Thean wenden, wenn er eine Ausnahmegenehmigung für uns erwirken will."
    „Vielleicht braucht er gar kein grünes Licht vom Thean", lästerte Gaiwa Hafiss grinsend. „Dann hockt er in der Kiste da drin und kommt nach einer halben Stunde oder so wieder heraus, um uns zu sagen, daß der Thean uns mitsamt all unseren Klunkern empfängt. Soll ich die Tür herausreißen?"
    „Untersteh dich!" wies Henna sie zurecht.
    Im nächsten Moment ging die Tür auf - und Ljany stolperte heraus.
    Die Galaktiker sahen ihm gespannt entgegen.
    Was würde ihnen seine Antwort bringen? Kampf, Zerstörung, Tod? Oder Frieden und Zutritt zum Thean ohne Bedingungen?
    Zwischen seinen Leuten und ihnen blieb der Vatachh stehen. „Es wird möglich sein, eine Ausnahme zu machen", sagte er fast feierlich.
    Rhodan entspannte sich etwas. Er bemerkte, daß auch seine Leute entspannter wirkten als eben noch. „Wer hat die Ausnahme genehmigt?" fragte er. „Das Buch", antwortete Ljany. „Ich habe darin gesucht und im Gesetzestext die Umstände gefunden, die eine Ausnahme von den Vorschriften gestatten."
    „Verdammt, redet der geschraubt und gewunden!" entfuhr es Mariaan. „Vor allem redet er um den
     
    *
     
    Brei herum."
    „Das trifft es wahrscheinlich", sagte Henna. „Ich denke mir, er hat einfach den Gesetzestext so ausgelegt, wie es ihm zweckdienlich erschien."
    „Dann hat er nicht mal mit dem Thean gesprochen?" dachte Hogan Trauter laut. „So muß es sein. Sogar der Kommandant der Festungsgarde hat soviel Angst vor dem Richter, daß er lieber das Gesetz verdreht, als zu wagen, um eine Unterredung nachzusuchen. „ „Mir ist es egal, wie er das gemacht hat", murrte Perry Rhodan. „Hauptsache, wir haben uns durchgesetzt, Ljany, ich danke dir. Wann kann die

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