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1672 - Ennox-Jagd

Titel: 1672 - Ennox-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterbrach ihn Scricor und befahl dem Syntron mit einem Handzeichen, die Verbindung abzubrechen.
    In bezeichnender Weise tippte er sich an die Stirn, als das Bild des Lebensraumforschers aus dem Holo verschwand. „Der soll sich verarzten lassen", murrte er mißmutig.
    Er nahm sich ein Getränk und machte Anstalten, das Beiboot zu verlassen, damit Adams zur QUEEN LIBERTY starten konnte. Doch er nahm sich Zeit, die auf Mystery eingesetzten Mannschaften zu fragen, ob Energieerscheinungen beobachtet worden waren, wie Lyndara sie gesehen hatte. Dazu genügte ein kurzer Hinweis an den Syntron.
    Kein Ergebnis.
    Auch Boris Siankow setzte alle Mittel ein, die ihm zur Verfügung standen, um dem Geheimnis der Ennox auf die Spur zu kommen. „Weshalb haben wir noch keine der Energieerscheinungen gesehen, von denen Lyndara gesprochen hat?" fragte Adams. „Energieerscheinungen, die andere Galaktiker weder sehen noch orten können, wie Lyndara behauptet hat."
    „Darauf gibt es eigentlich nur eine Antwort", sagte der Chefwissenschaftler. „Richtig", stimmte Adams zu. „Es kann nur die negative Strangeness der Ertruser gewesen sein, die es ihnen ermöglicht hat, die Energieerscheinungen zu sehen."
    „Richtig", bestätigte Scricor. „Genau das wollte ich sagen!"
    Adams warf den Becher weg, nachdem er ihn ausgetrunken hatte. Er blickte durch die offene Schleuse auf das Gebiet hinaus, das von den Robotern durchwühlt wurde. „Er ist nicht hier", stellte er dann fest. „Wir suchen das Ding an der falschen Stelle.
    Verdammt, sonst hätten wir diese Erscheinungen sehen müssen!"
    Ein Beiboot landete direkt vor der Schleuse und verdeckte ihm die Sicht. Ein Schott öffnete sich, und der blutverkrustete Urskan Szoszowosky kam heraus. Er sprang auf den sandigen Boden und lief auf Adams zu.
    Dabei verfing sich sein Fuß an einem Ast, den er übersehen hatte. Er fiel der Länge nach hin.
    Adams und Scricor konnten seinen blutverschmierten Rücken sehen. „Das hat mir gerade noch gefehlt", stöhnte der Hanse-Chef. „Der Mann muß ins Medo-Center, aber schnell."
    Der Lebensraumforscher rappelte sich auf, fuchtelte wild mit den Armen und schrie: „Endlich habe ich dich gefunden, Homer! Ich muß unbedingt mit dir reden!"
    Adams brachte ein gequältes Lächeln zustande. „Was gibt es denn, Szoszo?" fragte er. „Ich bin gerade im Begriff, zur QUEEN LIBERTY zurückzukehren. Ich habe wirklich keine Zeit, mich mit dir über Symbiose zu unterhalten. Du solltest ins Medo-Center, so verletzt, wie du bist."
    Urskan Szoszowosky blieb vor der Schleuse stehen. Er drehte sich um und zeigte seinen blutverkrusteten Rücken. „Aber es ist unglaublich!" beteuerte er. „Ich weiß jetzt, wieso ich wirklich an dieser Expedition teilgenommen habe."
    „Ach ja?" Das Interesse Adams' hätte nicht geringer sein können. „Ein Symbiont hat mich dazu gezwungen!" Urskan Szoszowosky zeigte mit beiden Daumen über die Schultern hinweg, und dabei zwinkerte er, als wolle er sagen: „Hast du nun endlich verstanden?"
    Mehr denn je war der Hanse-Chef davon überzeugt, daß der Wissenschaftler seinen Verstand verloren hatte und medizinisch versorgt werden mußte. „Aha!" machte er. „Ja, nicht wahr?" strahlte Szoszo ihn an. „Ich selbst glaubte, daß ich am Rücken Speck angesetzt habe. Aber ich habe nicht wirklich zugenommen. Bei meiner letzten Expedition hat sich wohl der Symbiont an mich geheftet und mir seinen Willen aufgezwungen. Er hat bemerkenswerte Fähigkeiten. Es ist ein eigenständiges, überaus gefährliches Lebewesen, das mich vollkommen unter Kontrolle hatte. Erst als er den Eindruck gewann, daß die Wölfe mich zerreißen würden, trennte er sich von mir. Er wollte nicht mit mir sterben, und er glaubte wohl auch, daß er ohne meine Hilfe Ennox töten kann."
    „Komm an Bord", bat Scricor mitfühlend. „Du mußt dich jetzt vom Medosyn behandeln lassen."
    „Ach, die paar Schrammen sind nicht so schlimm", wehrte Szoszo ab. „Als der Symbiont sich von mir trennte, hat er Hautfetzen mitgehen lassen. Er hat sich förmlich von meinem Rücken abgerissen. Aber das macht nichts. Viel wichtiger ist, daß ich endlich wieder frei denken kann."
    „Die Wunden könnten sich infizieren", beharrte Scricor auf seiner Empfehlung. „Der Medosyn wird dafür sorgen, daß sie schnell abheilen und sich nicht entzünden."
    Tatsächlich machte der Chefwissenschaftler sich Weniger Sorgen um die Wunden als vielmehr um den Geisteszustand Szoszowoskys. Ihn sollte der

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