1672 - Ennox-Jagd
ihn.
Fünf Meter über dem Boden verharrte die Platte auf der Stelle. Urskan Szoszowosky hatte das Bewußtsein verloren. Schlaff lag er zwischen den Geräten, und Blut von seinem Rücken tropfte von der Plattform auf den Boden hinab.
Die Wölfe schnüffelten daran, aber der Geruch terranischen Blutes war ihnen unbekannt, er paßte nicht in das Geruchsmuster ihrer Beutetiere, und sie verloren das Interesse daran. Sie blickten noch nicht einmal zu der Plattform hinauf.
Einige Stunden vergingen, bis Urskan Szoszowosky aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte. Auch danach brauchte er noch lange, bis er sich an das erinnerte, was geschehen war. Er hatte Mühe, sich zu bewegen, da ihn sein Rücken schmerzte und die Muskulatur sich verkrampft hatte.
Noch halbwegs benommen, blickte er nach unten. Er sah vier Mystery-Wölfe, die miteinander spielten. Sie nahmen kleine Steine oder Zweige mit ihren Rüsseln auf, um sie vor den anderen unter Büschen oder größeren Steinen zu verstecken, wurden dabei immer wieder von anderen Wölfen aufgescheucht und ihres Spielzeugs beraubt. Dann begann das Spiel von vorn, indem die erfolgreichen Räuber ihrerseits versuchten, geeignete Verstecke zu finden.
Szoszo griff sich an den Rücken und erstarrte mitten in der Bewegung. Seine Finger stießen ins Leere! Erschrocken setzte er sich aufrecht und tastete nun mit beiden Händen seinen Rücken ab. Seine Kleidung war zerrissen, und darunter befand sich offenes, blutverkrustetes Fleisch.
Ein Stück seines Rückens fehlte!
Sein ganzer Rücken war eine einzige Wunde. Irgend etwas schien ihm mit brutaler Gewalt das Fleisch vom Rücken gerissen zu haben. Dabei hatte das Unbekannte ihm auch die Kombination zerfetzt. „Zurück zum Beiboot", ächzte er. „Schnell!"
Doch dann besann er sich eines anderen. „Nein, halt! Warte noch!" rief er, drehte sich auf den Bauch und spähte in die Tiefe.
Einige Minuten lang suchte er, dann entdeckte er etwas Weißes. Es sah aus wie ein Stück seines Rückens, und es war an den Rändern blutverkrustet. Doch das war es nicht allein, was ihn entsetzte. Schockierend für ihn war, daß es sich bewegte.
Ihm wurde übel, und er wälzte sich auf den Rücken. „Zum Beiboot", keuchte er. „Nun mach schon!"
7.
„Das ist eine Überlegung, die ich mir durch den Kopf gehen lassen muß", sagte Homer G. Adams, nachdem der Chefwissenschaftler ihm die außerordentlich kühne Idee mit dem Modell des Universums unterbreitet hatte. „Und dann möchte ich mit Zitha reden.
Vielleicht bringe ich die Ennox dazu, daß sie sich verplappert und mir einiges verrät."
Die Beibootflotte näherte sich dem ursprünglichen Landegebiet, an dem nach wie vor eine große Anzahl von Robotern mit der Suche nach dem ausgeglühten Zellaktivator beschäftigt war. „Am besten kehre ich für einige Stunden zur QUEEN LIBERTY zurück. Dort hoffe ich am ehesten, Zitha zu begegnen", fügte er hinzu. „Wir kommen auch alleine klar", erklärte sich Scricor einverstanden.
Die Beiboote landeten, und der Syntron meldete ein Gespräch von Urskan Szoszowosky. „Was will er?" fragte Adams. „Das hat er mir nicht gesagt", antwortete der Syntron. „Er verweist darauf, daß er eine äußerst wichtige und dringende Meldung hat."
„Ich wette, er ist auf eine Symbiose von epochaler Bedeutung gestoßen", spottete der Chefwissenschaftler. „Nimmst du das Gespräch an?" fragte der Syntron nüchtern. „Ich kann's ja mal versuchen", seufzte Scricor.
Unmittelbar darauf erschien das Gesicht Szoszos im holographischen Monitor. Es bot einen Anblick, bei dem Adams und dem Wissenschaftler der Atem stockte. Verkrustetes Blut überdeckte die Schultern des Lebensraumforschers, und wo er mit den Fingern sein Gesicht berührt hatte, waren blutige Spuren zurückgeblieben. „Was ist denn mit dir passiert?" fragte Adams schockiert. Er richtete sich in seinem Sessel auf. „Ich bin einer Symbiose von epochaler Bedeutung auf die Spur gekommen", berichtete Szoszo mit leuchtenden Augen.
Die Aufmerksamkeit von Adams und Scricor erlosch ebenso schnell, wie sie aufgekommen war. Da änderte auch der entsetzliche Anblick nichts mehr. „Schon klar", erwiderte der Chefwissenschaftler, der davon überzeugt war, daß Urskan Szoszowosky nun endgültig irrsinnig geworden war. „Schreib einen Bericht und gib ihn in den Syntron ein."
„Aber es ist wirklich wichtig!" rief Szoszo. „Diese Symbiose ist so ungewöhnlich und so unglaublich, daß ..."
„Wir haben zu tun",
Weitere Kostenlose Bücher