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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Gedanke an ihren Ursprung und wie sie sich zu diesen Energiewesen entwickelt haben, kann einen fast verrückt machen. Homer, du bist einige Jahrhunderte älter als ich, aber ich bin sicher, daß du nie einer fremderen Lebensform begegnet bist."
    Er seufzte leise. „Das denke ich auch, zumindest im Augenblick. Wir sollten uns jedoch nicht vorab zu philosophischen Bemerkungen hinreißen lassen, bevor die Ennox uns nicht alles gesagt haben. Ich bin sicher, daß sie uns noch eine Menge sagen werden." Er stand auf. „Du bist garantiert ebenso hungrig wie ich. Wir sollten etwas essen und uns dann eine kleine Pause gönnen."
    Am folgenden Tag fanden sich die Galaktiker im Konferenzraum ein; die Ennox erschienen gleichzeitig und formierten sich wieder auf der anderen Seite des Tisches, wie am Tag zuvor.
    Zitha kam diesmal ohne Umschweife zur Sache. „Na schön, laßt uns weitermachen.
    Oder habt ihr genug?"
    Die Galaktiker schüttelten stumm die Köpfe. „Das war uns klar. Aber wir können die Hoffnung nicht so schnell aufgeben. Wir appellieren daher erneut an eure Vernunft. Nach unserem ersten Bericht müßte euch bereits klargeworden sein, daß zwischen uns niemals eine Annäherung oder ein Verständnis, gleich ob ethischer oder politischer Form, stattfinden kann. Wir sehen daher nicht ein, weshalb euch das nicht genügt."
    „Gerade weil das Unverständnis so groß ist, bitten wir euch um weitere Auskünfte", beharrte Homer G. Adams. „Es muß irgendwo einen Zusammenhang zwischen eurem und unserem Streben geben. Die Neugier steckt in beiden Völkern, auch der Drang zu den Sternen. Diese Gemeinsamkeit könnte die Basis für ein Vertrauensverhältnis sein."
    „Möglich", räumte Zitha ein. „Auf eine gewisse Weise brauchen wir uns wohl gegenseitig."
    „Ich möchte gern zu Beginn noch ein paar Fragen stellen", warf Boris Siankow ein. „Gibt es irgendeine wissenschaftliche Erklärung für das, was ihr wunderbare Umkehr nennt!"
    „Nein. Wie du weißt, haben wir auf Heimat keine Technologie entwickelt, und Wissenschaften in eurem Sinne kennen wir auch nicht. Es scheint irgendein Phänomen zu sein, das eine Veränderung auf der ganzen Welt bewirkt und die Geburt neuer Veego veranlaßt beziehungsweise auch verstärkt die Mutation unseres Schrittorgans, das ihr Sonnengeflecht nennt, auslösen kann."
    „Ich habe eurem Bericht entnommen, daß die Sterblichkeitsrate gleich nach der Geburt sehr hoch ist."
    „Ja, nicht jeder Veego ist lebensfähig. Mancher Eiter ist schon zu alt zur Teilung und hat nicht mehr genug Energie übrig, die das Kind lange genug am Leben erhält, bis es zur selbständigen Energieaufnahme fähig, ist. Auch später sterben viele, die zu schwach sind. Deshalb hält sich unsere Zahl immer konstant bei etwa zwei Milliarden Veego."
    „Die Kurzschlüsse bei unseren Maschinen werden wohl von den Kindern ausgelöst?"
    Zitha nickte. „Ja. Neugierig und verspielt, wie sie sind, kommen sie den Geräten zu nahe und lösen Störungen aus. Dabei entladen sie sich selbst so stark, daß sie sterben."
    „Das tut mir leid", sagte Siankow betroffen. „Es braucht dir nicht leid zu tun. Ihr könntet das nur verhindern, indem ihr von Heimat fernbleibt. Alles andere ist das normale Problem der Kinder: zu lernen oder zu sterben."
    Adams mischte sich ein, um von dem unangenehmen Thema abzulenken: „Es gibt bei euch keine Hierarchie, weder in politischer noch in familiärer Form, indem Kinder von Älteren erzogen und beschützt werden?"
    „Nein. Jeder muß sich selbst entwickeln. Er kann Fragen stellen, manchmal werden sie beantwortet, manchmal nicht. Dämliche hierarchische Strukturen wie bei euch, daß ein paar Oberhäupter das Sagen haben und die anderen kuschen, kennen wir nicht. Bei uns sind alle absolut gleich, machen eine ähnliche Entwicklung durch, erstreben dasselbe und handeln, wie sie es für richtig halten."
    „Idealer Anarchismus", murmelte Tekener für sich. „Eine harmonische Gesellschaft, in der jeder frei ist und Individuum bleibt. Unvorstellbar."
    Zitha hob eine Braue in menschlicher Geste. „Ihr seid es, die unvorstellbar sind, nicht wir", erwiderte sie. „Ihr sehnt euch nach dem, was ihr Frieden, Harmonie und Freiheit nennt, und ihr tut ständig das Gegenteil davon. Wo soll da der Sinn liegen?"
    „Das steht jetzt nicht zur Debatte", unterbrach Siankow. „Ich habe noch eine Frage zur Entstehung eurer Kinder. Ihr habt davon gesprochen, daß sie sich von euch abspalten.
    Wie geht das vor

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