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1673 - Die Offenbarung der Veego

Titel: 1673 - Die Offenbarung der Veego Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Volk haben könnte.
    Alle Aktiven begannen sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen. Es kristallisierte sich immer mehr heraus, daß wir die Einladung wohl doch annehmen würden. Einer von uns! Egal ob es positive oder negative Auswirkungen haben mochte: In keinem Fall konnte es uns schaden oder auf Kosten des ganzen Volkes gehen.
    Doch die Tragweite der Unsterblichkeit wurde uns erst so nach und nach bewußt. Wenn ausschließlich ein Aktiver sie erhalten durfte und wenn sie den Alterungsprozeß aufhielt, bedeutete das, daß der Aktive niemals in die dritte Phase treten und Eiter werden konnte. Und er konnte niemals als Kreativer am Modell arbeiten und schließlich darin eingehen. „Das ist ein zu großes Opfer", meinten viele. „Ich bin nicht bereit dazu."
    „Es geht nicht nur darum, wer bereit ist", meldete sich plötzlich Voya zu Wort, ein Veego, der sehr viel jünger war als ich.
    Ich war zu der Zeit 206 Jahre alt und von meiner dritten Lebensphase als Sandev nicht mehr so weit entfernt. Voya stand mitten in der Blüte seines Lebens als Aktiver, er war schon erfahren und kannte sich bestens mit der Großen Leere aus, und er war von demselben Eifer erfüllt wie alle anderen seines Alters, wie einst auch ich: das Modell zu vervollkommnen und das Rätsel der Leere zu lösen. „Es geht auch darum, wer geeignet ist", fuhr Voya fort. „Wie meinst du das?"
    „Nun, San, du kämst meines Erachtens nicht mehr in Frage, weil du körperlich nicht mehr auf der Höhe bist. Du hast deinen Höhepunkt überschritten und bist nicht mehr so stark wie einst."
    „Das stimmt", mußte ich zugeben. „Es sollte schon einer sein, der in der Blüte seiner Kraft steht."
    „Genau. Aber auch hier kommt nicht jeder in Frage. Einer, der die Große Leere noch nicht kennengelernt hat, fällt beispielsweise ebenso aus."
    „Es muß einer sein, der schon viel Erfahrung hat", stimmten die anderen zu. „Das grenzt also die Auswahl bedeutend ein", meinte Voya. „Gut, mag sein", meldete ich mich wieder zu Wort. „Aber die Frage bleibt trotzdem: Wer würde sich bereit erklären? Jeder von uns hat inzwischen darüber nachgedacht und weiß, was für ein großes Opfer die Annahme dieses Geschenks bedeutet. Der Träger wird nicht mehr sterben, niemals Kreativer werden können, niemals Eiter. Er wird zum absoluten Außenseiter, der unser Leben niemals mehr richtig teilen könnte. Er muß alles aufgeben!
    Habt ihr darüber nachgedacht, was euch fehlt? Ich will es euch sagen: nichts. Wir leben in Harmonie und Frieden, und wir sind glücklich, so, wie wir sind. Wenn einer von uns unsterblich würde, wäre das kein Entwicklungssprung nach vorn für das ganze Volk, der Rest von uns würde bleiben, wie er ist."
    „Vielleicht", meinte einer meiner Freunde. „Vielleicht bedarf es aber der Opferung eines von uns, daß wir einen Schritt weiterkommen und vielleicht das Größte Kosmische Rätsel lösen werden. Vielleicht finden wir einen anderen uns zugedachten Platz im Universum."
    „Aber wer würde das tun?" erwiderte ich aufgeregt. „Wer wäre bereit, diese Last, dieses Opfer auf sich zu nehmen?" Regungslosigkeit. Lange Zeit.
    Dann: „Ich."
    Es war Voya. „Hast du dir das gut überlegt?"
    „Ja. Ich werde es tun. Einer muß es tun, weshalb nicht ich? Ich weiß auch nicht, weshalb. Ich finde einfach, ich sollte es tun. Ist doch auch völlig egal. Ich werde hingehen, das Ding in Empfang nehmen, mir die anderen anschauen, die das auch bekommen, und wieder abhauen. Vielleicht ist einer von denen dabei, die uns helfen können! Und schließlich: Wenn schon ein so mächtiges Wesen zu uns kommt und etwas so Besonderes anbietet, wäre es unhöflich, es nicht anzunehmen. Es muß doch eine Bedeutung haben, nicht wahr? Also werde ich es herausfinden."
     
    *
     
    Also ging Voya, der früher Travoya gewesen war, zu Freund und holte sich die Unsterblichkeit, die ihn niemals Voyasin werden ließ. Er hatte sich dazu entschlossen, so zu tun, als wollte er sie nicht - was in gewissem Sinne ja auch zutraf -, um die Aufmerksamkeit der anderen Träger nicht zu erregen.
    Er hatte ohnehin eine bestimmte Art, ein bestimmtes Auftreten, daß die Humanoiden ihn meistens gern wieder loswerden wollten. Dies konnte ihm hier sehr zugute kommen. Wenn ich es recht bedenke, war er tatsächlich am besten geeignet, das Opfer für uns zu bringen.
    Er kam auch sofort wieder zurück und wirkte unverändert, bis auf einen gewissen eigenen Glanz, der ihn von nun an umgab. Er behauptete

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