Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1676 - Die Jenseits-Kutsche

1676 - Die Jenseits-Kutsche

Titel: 1676 - Die Jenseits-Kutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konnte keiner von ihnen. Allerdings waren sie nun ein wenig erleichterter.
    »Was hat das zu bedeuten, Bill?«
    »Wenn ich das wüsste. Jedenfalls haben sie sich zurückgezogen.«
    »Aber sie sind nicht verschwunden.«
    »Das weiß ich nicht.«
    Johnny, der bisher nichts gesagt hatte, meldete sich. Zuvor setzte er sich aufrechter hin, um einen besseren Überblick zu bekommen. Dann holte er tief Atem und sagte mit leiser Stimme: »Sie sind verschwunden, aber sie sind nicht weg.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht.«
    Sheila und Bill mussten ihm zustimmen, auch wenn sie das für sich behielten.
    »Wie sollen wir uns verhalten?«, fragte Sheila.
    »Auf jeden Fall bleiben wir zusammen«, antwortete Bill.
    »Auch auf der Flucht?«
    Der Reporter riss überrascht die Augen auf. »Du willst von hier verschwinden?«
    »Nein, Bill, nicht unbedingt. Ich sehe dies nur als eine Möglichkeit an.«
    »Sie werden uns nicht in Ruhe lassen«, sagte Johnny mit leiser Stimme. »Ich weiß das.«
    »Und woher?«
    »Dad!« Johnny schaute seinen Vater von unten heran. »Ich habe es gespürt. Ich stand vor der Scheibe und auf der anderen Seite lauerte die Vogelscheuche. Sie war nicht stumm. Ich konnte sie sogar verstehen. Sie will mich, und ich weiß nicht, warum. Aber ich denke noch einen Schritt weiter. Es geht nicht nur um mich, sondern auch um euch. Warum sind sie denn zu dritt erschienen? Weil es nicht nur um mich, sondern auch um euch geht. Da sind ja noch zwei Gestalten übrig. Eine Frau und ein Mann. Ja, so ist das.«
    Es herrschte in den folgenden Sekunden das große Schweigen. Dann fragte Sheila:
    »Aber warum wollen sie uns? Was haben wir ihnen denn getan?«
    »Das kann ich nicht sagen, Ma. Man hat mich leider nicht darüber aufgeklärt. Das ist alles so verrückt. So unwirklich und nicht zu begreifen. Ich finde keine Lösung, die ich akzeptieren kann. Wir haben ihnen ja nichts getan.«
    »Das sehen sie wohl anders«, sagte Bill.
    »Und, Dad? Kannst du dir einen Grund vorstellen, dass wir auf ihrer Abschussliste stehen?«
    »Nein, das kann ich nicht. Ich weiß auch nicht, woher sie kommen.« Er lachte auf.
    »Aus einer Märchenwelt? Würde das zutreffen, müsste man nur von bösen Märchen sprechen und keinesfalls von normalen, lieben oder netten.«
    Keiner wusste darauf etwas zu erwidern. Sie sagten auch nichts mehr und schauten schweigend in die Runde. Sie waren still, im Haus hörten sie ebenfalls nichts. Es sah alles normal aus. Dennoch fühlten sie sich wie Gefangene. Sheila konnte nicht mehr auf dem Fleck stehen bleiben. Sie ging im Wohnraum auf und ab und musste ihre Gedanken aussprechen. »Habt ihr denn noch Hoffnung, dass John etwas ausrichten kann?«
    Johnny hob die Schultern. »Was denn? Er hat mit den Gestalten nichts zu tun. Die Kutsche hat ihn weggeschafft.«
    »Und wohin?«
    Johnny sah seine Mutter an. »Das weiß ich nicht. Das wissen wir doch alle nicht.«
    »Vielleicht doch«, meinte er und zog die Aufmerksamkeit der beiden auf sich.
    »Und…?«
    Bill lächelte Sheila zu. »Es kann möglicherweise einen Austausch gegeben haben. John ist dort, wo die anderen hergekommen sind. So unwahrscheinlich kommt mir das nicht vor.«
    Sheila und Bill nickten, aber Johnny fragte: »Was sollte das für einen Sinn haben?«
    »Keine Ahnung, Junge. Es ist ja nur eine Theorie. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Das bringt uns nicht weiter«, sagte Sheila.
    Bill musste seiner Frau zustimmen. Nach wie vor fühlten sie sich wie ausgestoßen. Gefangen in ihrer eigenen häuslichen Welt, und das war alles andere als angenehm. Johnny legte seine Hände auf die Knie und sagte mit leiser Stimme: »Ich glaube nicht daran, dass sie etwas aufhalten kann. Keine Mauern, keine Wände, keine Fenster. Wenn die wollen, kommen sie überall hin.«
    Bill nahm den Faden auf. »Wenn ich dich richtig verstanden habe, rechnest du damit, dass sie sich unter Umständen hier im Haus aufhalten und nicht verschwunden sind?«
    »Ja, so sehe ich das.«
    »Dann sollten wir nachschauen und uns auch fragen, mit welchen Waffen wir sie bekämpfen können, wenn es darauf ankommt.«
    Johnny staunte seinen Vater an. »Waffen?«, flüsterte er. »Welche Waffen denn? Glaubst du im Ernst, dass es Waffen gibt, mit denen du sie bekämpfen kannst?«
    »Das weiß ich nicht genau.«
    »Eben.«
    »Aber man kann es versuchen.« Bill lächelte kantig. »Ich werde jetzt ins Büro gehen und meine Beretta holen. Wenn sie aus Fleisch und Blut sind - und danach

Weitere Kostenlose Bücher