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1678 - Im Brennpunkt der Spindeln

Titel: 1678 - Im Brennpunkt der Spindeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Mila rasch. „Bitte nicht. Ich will sie mir ansehen, so wie sie sind. Vielleicht..."
    Sie ließ offen, welche Gedanken sie bewegten.
    Die Jet und ihre Insassin entfernte sich von der LAMCIA. Sie flog an dem Dreizack des Nakken vorbei in Richtung BASIS-Hecksektion. Mit minimaler Beschleunigung entfernte sie sich auf hundert Meter, zweihundert, dreihundert, dann fünfhundert und mehr.
    Natürlich hätte Mila für die kurze Strecke auch den SERUN benutzen können - aber es war angenehmer, wenn sie in der Space-Jet saß. Und sicherer ohnehin.
    Mila zuckte plötzlich zusammen. Sie hatte entdeckt, daß sich im Hintergrund zwei weitere Personen aufhielten, die sie bisher nicht wahrgenommen hatte oder die erst nachträglich hereingekommen waren.
    Myles Kantor und Kallia Nedrun. „Wie fühlst du dich?" fragte Myles leise. „Danke", hauchte sie. „Bitte keine Störung."
    Sie wandte sich abrupt von ihm ab, um sich nicht weiter ablenken zu lassen.
    Schwester, laß mich jetzt nicht im Stich! Ich brauche dich!
    Achthundert Meter, die Jet gab Gegenschub und hob ihre Fahrt fast vollständig auf.
    Achthundertzehn Meter. Langsam kroch die Entfernungsanzeige auf dem Kontroll-Monitor in die Höhe. Die Konturen schwankten, mal waren sie ungeheuer scharf, mal wie von einem Weichzeichner überlagert. Die Arcoana bemühten sich, ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, aber die optische Anpassung an menschliche Augen funktionierte nicht besonders gut.
    Achthundertachtzig, achthundertneunzig Meter.
    Nadja, nicht zu weit! Hilf mir, Schwester!
    Nach Überschreiten der Neunhundertermarke glaubte sie in einen endlosen Abgrund zu stürzen. Sie wußte genau, was jetzt auf sie zukam. Schon einmal hatte sie an Bord der ODIN mit ihrer Fähigkeit in die Noman-Spindel hineingeblickt. Jetzt warteten zwanzig Spindeln auf sie. Konnte sie die Struktur der Noman-Spindel identifizieren? Die Space-Jet hielt dicht über der Einkilometermarke an. Augenblicklich schalteten die beiden Schiffe auf Synchronflug. Die LAMCIA näherte sich der vordersten Spindel und verharrte ganz in ihrer Nähe. Der Abstand zur Space-Jet blieb auf den Millimeter konstant.
    All das bekam Mila nicht mehr mit. Sie fixierte die vorderste der dort draußen im All hängenden Spindeln - auch wenn sie das Objekt nicht sehen konnte - und ließ ihre Begabung wirken. Langsam, Schicht für Schicht, drang sie in den fremdartigen Gegenstand ein, spürte und erspürte die vielschichtige Struktur. Aus ihrer Umgebung drang ein leises Flüstern an ihre Ohren. Es teilte ihr mit, daß es sich um die Noman-Spindel handelte.
    Es konnte nicht sein. Die Struktur war anders, nicht so, wie sie sie aus der Erinnerung hätte beschreiben können. „Weiter zur nächsten", bat sie abgehackt. „Nicht so nah ran. Ich habe gut die Hälfte aller Spindeln im Blick." Blick - der Ausdruck war nicht korrekt. Mit ihren Augen sah sie nichts.
    Aber die Syntrons zauberten Leuchtpunkte ins Holofeld.
    Die zweite Spindel hing zwei Kilometer rechts und ein Stück höher, die Zentralmulde der LAMCIA als Bezugsebene genommen. Die Struktur, sie bot sich Mila anders dar, kristalliner, dichter mit viel mehr Schichten, die sie durchdringen mußte. Aber auch hier entdeckte sie nichts Bekanntes. Etwas unglaublich Fremdes griff nach ihr, und sie schreckte zurück.
    Hastig wanderte ihr Blick weiter zur nächsten Spindel.
    Das war sie. Das mußte die Spindel von Noman sein. Ja, gewiß. Sie war sich ganz sicher. „Vier Minuten", hörte sie die Stimme von Myles Kantor. „Die Space-Jet beginnt mit der Rückkehr."
    Milas Aufmerksamkeit richtete sich auf die vierte Spindel, aber ihre Sicht trübte sich und zeigte ihr, daß Nadja den Tausend-Meter-Abstand unterschritt und sich der Neunhundertmetermarke näherte - dann verschwanden alle Impressionen wie bei einem Vorhang, der ruckartig weggezogen wurde.
    Mila Vandemar hob den rechten Arm und deutete auf die Holoprojektion. „Ich glaube, das dort ist die Spindel von Noman", sagte sie.
    Das folgende Schweigen verwirrte sie. Sie warf Voltago einen hilfesuchenden Blick zu, aber der Kyberklon tat, als sei er gar nicht vorhanden. „Du irrst", sang Pulandiopoul. „Die Spindel von Noman ruht dort drüben. Wir haben sie mit einem gelben Stift markiert.,"
    „Es kann nicht sein", beharrte Mila. „Ich habe mir genau gemerkt, was ich damals an Bord der ODIN sah."
    „Doch, es kann wirklich sein, Menschenfrau." Colounshaba bewegte sich ein Stück auf sie zu. „Es bestätigt die

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