1679 - Mandragoros Geisterfrau
Licht einiger Leuchten und sah an manchen Stellen aus wie mit Silber Übergossen. Maxine schloss die Haustür auf. Dann kehrte sie noch mal zurück und half dem Vogelmädchen dabei, den Mann aus dem Wagen zu hieven. Sofort trugen sie ihn ins Haus. In einem kleinen Nebenraum befand sich eine alte Couch, auf der sie ihn ablegten.
»So«, sagte Maxine und richtete sich auf, wobei sie eine Haarsträhne aus der Stirn blies. »Jetzt werden wir erst mal zusehen, dass der Mann aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht.«
»Wie willst du das schaffen?«
Sie lächelte. »Keine Sorge, ich habe da einige Mittelchen, die völlig ungefährlich und sehr effektiv sind.«
»Da bin ich gespannt.«
Maxine verschwand, um in ihre Praxis zu gehen, die sich in einem Anbau befand.
, Carlotta blieb bei dem Bewusstlosen zurück und fühlte sich schon ein wenig fehl am Platz.
Das Licht war eingeschaltet worden.
Carlotta schaute sich den Mann an. Sie wusste, dass Maxine ihn kannte, ihr selbst war er unbekannt. Der Mann hielt den Mund leicht offen. Um ihn herum wuchs ein dunkler Drei-Tage-Bart. Auch das, Haar war dunkel und exakt geschnitten. Die Kleidung war der Landschaft angepasst. Wahrscheinlich war dieser Phil Quentin unterwegs gewesen, um das Gelände zu erkunden, bis es ihn dann erwischt hatte. Aber was hatte ihn erwischt?
Das Vogelmädchen musste wieder an die geheimnisvolle Geisterfrau denken. Es hatte sie gegeben. Ihr Anblick war keine Einbildung gewesen und Carlotta hoffte, dass Quentin ihr und Maxine mehr erzählen konnte.
Plötzlich zückte sie zusammen. Zwei Dinge waren gleichzeitig geschehen. Sie hatte das Zucken der Augendeckel gesehen und zugleich das leise Stöhnen des Mannes gehört.
Vor Schreck trat Carlotta ein wenig von der Liege weg. Sie hoffte auf Maxine, die aber ließ sich noch nicht blicken. So blieb sie mit dem Mann allein. Da er nicht auf ihren Rücken schauen konnte, würde er auch nicht erfahren, wer sie war. Sie ließ ihn auch in Ruhe. Ihn jetzt anzusprechen hatte keinen Sinn. Phil Quentin stöhnte weiter. Er blieb nicht mehr starr liegen und schüttelte sich. Seine Hände fuhren dabei über sein Gesicht, der Atem drang wie ein Zischen aus seinem Mund.
Dann drehte er den Kopf nach rechts, hielt dabei die Augen offen und musste Carlotta sehen.
Er stöhnte nicht mehr. Er erstarrte und blieb in dieser Haltung liegen.
»Hallo…«
Quentin atmete schnell und flach. Dabei suchte er nach Worten und fand sie schließlich.
»Was ist los?«
»Später. Bitte, bleiben Sie erst mal liegen und ruhen Sie sich ein wenig aus.«
»Wieso denn?«
»Bitte, Mr Quentin.«
»Sie - Sie kennen meinen Namen?«
»Ja.«
»Woher?«
»Das ist jetzt unwichtig.«
»Und wo bin ich hier?«
»Das werden wir Ihnen noch erklären.«
»Wir?«
»Ja.«
»Wer ist das denn?«
Carlotta gab keine Antwort. Es war besser, wenn sie den Mann nicht aufklärte. Das sollte Maxine übernehmen, die zum Glück jetzt in der offenen Tür auftauchte.
»Er ist wach, Max.«
»Ja, das sehe ich.« Sie stellte die kleine Flasche mit einer Riechflüssigkeit zur Seite Und näherte sich der Couch.
»Mr Quentin…?«
»Woher kennen Sie mich?«
»Das spielt keine Rolle. Erst mal müssen wir Sie wieder auf Vordermann bringen.«
»Ja, ich weiß nicht.«
»Möchten Sie etwas trinken?«
»Nein, bitte nicht…«
»Und warum nicht?«
Er legte seine Hände auf seinen Körper. »Da ist was nicht in Ordnung. Mit meinem Magen, glaube ich.«
»Und was ist nicht okay?«
»Weiß ich nicht genau.«
Maxine Wells nickte. »Okay, lassen wir das. Wissen Sie denn, wie Sie in diesen Zustand geraten sind?«
Quentin hatte die Frage gehört, gab aber noch keine Antwort, obwohl es so aussah, als würde er wollen. Er setzte an, öffnete auch den Mund, doch aus seiner Kehle drangen keine Worte. Gleichzeitig bäumte sich sein Körper auf. Ein Schrei wehte durch das Zimmer. Es hörte sich mehr an wie ein Röhren und mit einem wilden Ruck setzte sich Phil Quentin auf.
»Was ist nur?«, flüsterte Carlotta.
»Keine Ahnung. Etwas geht in ihm vor.«
»Ja, das sehe ich. Und das ist nicht gut.«
Maxine und Carlotta waren ratlos. Beide wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Dafür nahm Quentin ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Er schüttelte sich. Er röchelte. Er würgte. Etwa schien sich in seinem Körper zu befinden, das ihn in die Höhe drückte. Wahrscheinlich war ihm übel geworden.
Ein Schrei fegte aus seinem Mund. Vermischt mit einem gurgelnden Laut,
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