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1679 - Mandragoros Geisterfrau

1679 - Mandragoros Geisterfrau

Titel: 1679 - Mandragoros Geisterfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor ihr geistiges Auge holen. Schließlich nickte sie und sagte: »Ja, daran habe ich auch gedacht. Wir haben ihn ja erlebt.« Sie musste erst Atem holen, um den nächsten Satz zu formulieren. »Und wenn er wirklich mitmischt, kann das ziemlich gefährlich werden. Für Quentin ist es ja schon tödlich ausgegangen. Gegen Mandragoro kommen wir allein nicht an.«
    »Ich weiß, Carlotta. Ich denke nur nicht, dass er unser Feind ist.«
    »Ja, schon. Aber wir können ihm auch keinen Einhalt gebieten. So ist das wohl.«
    »Nein, wir nicht«, murmelte die Tierärztin. Beinahe versonnen schaute sie auf den Toten und sagte mit leiser Stimme: »Da müsste schon jemand her, der ihn besser kennt.«
    »Du denkst an John Sinclair?«
    »Du nicht?«
    »Doch, die ganze Zeit über.«
    »Dann werde ich ihn wohl anrufen müssen, und ich will dir ehrlich sagen, dass es mir nicht eben angenehm ist. Es passt mir nicht, dass ich ihn immer nur anrufe, wenn es Probleme gibt.«
    »Wen willst du sonst einweihen?«
    »Genau das ist das Problem, und ich befürchte auch, dass Quentin nicht der Einzige ist, der auf Mandragoros Liste steht oder auf der dieser Geisterfrau.«
    »Und was soll John unternehmen?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Maxine zu. »Vielleicht kann er Mandragoro dazu bringen, dass er mit den Morden aufhört. Dass er uns Menschen Zeit geben soll, einen Kompromiss oder einen Baustopp zu erreichen. Es muss einfach ohne Tote abgehen. Dieser eine Mensch reicht mir völlig.«
    »Willst du die Polizei einschalten?«
    »Nein, nicht die örtliche. Zumindest nicht sofort. Wir werden den Toten hier aus dem Zimmer schaffen und ihn in meine Praxis legen. Danach sehen wir weiter.«
    Carlotta nickte und sagte dann: »Ich würde zuerst John Sinclair anrufen.«
    »Du wirst lachen, genau das werde ich auch tun…«
    Das Vogelmädchen sagte nichts, aber es konnte schon wieder lächeln…
    ***
    Etwas mehr als eine Stunde später.
    Carlotta saß auf der Kante ihres Betts, hielt den Blick gesenkt und dachte nach. Es war alles so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Die Leiche lag in der Praxis in einem gekühlten Raum, in dem auch schon manch totes Tier seinen Platz gefunden hatte. Das Zimmer, in dem der Mann gestorben war, sah wieder sauber aus. Dafür hatten Carlotta und Maxine gesorgt.
    Das war für das Vogelmädchen alles nicht so wichtig. Es zählte mehr, dass John Sinclair sein Kommen zugesagt hatte. Er würde morgen den ersten Flieger nehmen. Maxine hatte ihn nicht lange überreden müssen.
    Es klopfte an der Tür und das Geräusch schreckte Carlotta aus ihren Gedanken hoch. Die Tür wurde aufgedrückt und die Tierärztin betrat das Zimmer.
    »Alles klar bei dir?«
    »Ja, soweit man das sagen kann.«
    »Und sonst?«
    »Hast du denn ein gutes Gefühl?«
    »Jetzt schon.« Maxine setzte sich neben Carlotta. »Ich denke, dass John uns helfen wird.«
    »Du meinst, er schafft es, Mandragora an die Kandare zu nehmen?«
    »Nun ja, so genau weiß ich das nicht. Er kann versuchen, ihn davon zu überzeugen, dass Mord kein Ausweg ist.«
    »Meinst du, dass sich dieser Dämon auf einen Kompromiss einlassen wird?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Und weiter?«
    Maxine Wells räusperte sich. »Er wird darauf bestehen, dass der Golfplatz nicht gebaut wird.«
    »Das denke ich auch. Ich frage mich nur, ob wir damit Erfolg haben können.«
    »Wir müssen.« Maxine nickte. »Mandragoro wird damit drohen, dass weitere Menschen sterben werden. Und wie ich ihn einschätze, wird er diese Drohung auch in die Tat umsetzen.«
    Es war schwer, dagegen etwas zu sagen. Es musste ein Kompromiss gefunden werden, das wussten sie beide, aber keine von ihnen kannte die Lösung.
    »Wir werden Johns Ankunft abwarten müssen«, sagte die Tierärztin. »Ich denke, dass wir mit ihm dorthin fahren, wo du die Geisterfrau gesehen hast. Möglicherweise findet er dort Spuren.«
    »Kann sein.«
    Maxine legte dem Vogelmädchen eine Hand auf die Schulter. »Dann werde ich dich mal allein lassen. Trotz allem wünsche ich dir eine gute Nacht.«
    »Danke.«
    »Und denk daran, dass morgen auch noch ein Tag ist.«
    »Immer, Max.«
    Die Tierärztin verließ das Zimmer und ließ Carlotta allein zurück. Sie blieb noch eine Weile auf dem Bett sitzen, bis es ihr warm wurde. Die kühle Luft war ausgeschlossen und Carlotta öffnete das Fenster, um die nächtliche Kühle in den Raum zu lassen. Es tat ihr gut. Carlotta schaute ins Freie, aber sie war mit ihren Gedanken woanders, nämlich dort, wo sie

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