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1680 - Gedanken des Grauens

1680 - Gedanken des Grauens

Titel: 1680 - Gedanken des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ausweis, und ich wiederholte meine Anordnung, dass er den Notarzt rufen sollte.
    »Schon telefoniert, Sir.«
    »Gut, dann halten Sie sich zurück.«
    Den Gästen brauchte ich das nicht zu sagen. Sie hielten furchtsam Distanz zum Geschehen. Niemand von ihnen saß mehr auf seinem Platz. Sie waren alle aufgestanden, zurückgewichen und schauten aus einer gewissen Entfernung zu. Bill blieb neben dem Täter stehen. Er hatte ihm die Axt aus der Hand gedreht. Auch Sheila war zu ihm gekommen und sprach flüsternd auf ihn ein. Ich kümmerte mich um die beiden jungen Frauen. Die Verletzte war zum Glück bewusstlos geworden. Sie hatte Blut verloren und musste unbedingt behandelt werden. Ich rührte sie nicht an und ließ sie schräg in ihrem Stuhl sitzen. Ihre Begleiterin saß ebenfalls noch am Tisch. Sie stand unter Schock. Zwar schrie sie nicht, sagte auch nichts, schaute nur ins Leere und atmete schnell und heftig. Ich gab es auf, mit ihr reden zu wollen, und wollte mich schon abwenden, als sie mich ansprach.
    »Nein, bleiben Sie.«
    Den Gefallen tat ich ihr. Sie war etwa zwanzig Jahre alt, hatte pechschwarzes lockiges Haar und eine braune Haut, wie man sie in der Karibik hat.
    »Wollen Sie mir was sagen?«
    »Nein-ja…«
    »Und was?«
    »Kann er wiederkommen?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    »Das hatte ich mir schon gedacht.«
    »Er wollte uns killen.«
    »Ja, das wollte er.«
    »Warum?«
    »Das weiß ich leider nicht.«
    Es sah so aus, als wollte sie eine weitere Frage stellen, was sie nicht mehr schaffte, denn bevor das erste Wort ihren Mund verlassen konnte, brach sie zusammen. Sie sackte ineinander, schlug die Hände gegen ihr Gesicht und weinte, wobei sie am ganzen Körper zitterte.
    Das Heulen der Sirene war Musik in meinen Ohren. Endlich konnte der Verletzten geholfen werden.
    Die Besatzung des Wagens kannte mich, man beließ es allerdings bei besonderen Blicken und sprach mich nicht auf gewisse Dinge an.
    Ich stand zwar am Rand, gab dem Arzt allerdings eine Beschreibung des Vorgangs. Den hörte er sich an, ohne seine wichtige Arbeit dabei zu unterbrechen. Eine Frage stellte er. »Ein Amokläufer?«
    »Möglich. Das wird sich noch genau herausstellen.«
    »Müssen wir uns auch um ihn kümmern?«
    »Er ist nur bewusstlos.«
    »Ich schaue trotzdem mal nach.«
    »Tun Sie das.«
    Er übernahm die Aufgabe, während die Verletzte in den Wagen geschoben wurde. Ihre Freundin saß wie eine Statue am Tisch und schaute nur zu. Die Namen der beiden jungen Frauen hatten wir nicht, was jedoch kein Problem war. Alles würde sich regeln lassen.
    Der Notarzt gab mir seine Meinung beim Einsteigen bekannt. »Ich übernehme die Verantwortung für den Menschen dort nicht.«
    »Das ist nicht nötig. Wir kümmern uns um ihn.«
    »Okay.« Er sagte mir noch den Namen der Klinik, in die die Verletzte geschafft wurde, dann fuhr der Wagen ab.
    Ich warf Sheila und Bill einen Blick zu. Die beiden umstanden noch immer den Bewusstlosen und sprachen leise miteinander. Das war für mich beruhigend, und so konnte ich mich um die Begleiterin kümmern.
    Sie hatte sich wieder etwas gefangen. Als sie mich anschaute, waren ihre Pupillen leicht verdreht. An den Wangen zuckte es. Sie schluckte einige Male, ohne sprechen zu können.
    Ich erklärte ihr, in welche Klinik die Verletzte gebracht wurde. Erst jetzt war sie wieder einigermaßen da. »Kann sie überleben?«
    »Ich denke schon. Sagen Sie mir ihren Namen.«
    »Sicher. Sie heißt Susan Harding.«
    »Und Sie?«
    »Ich bin Kira Ganter.«
    »Okay, Kira. Und Sie kannten den Mann nicht, der Sie angriff?«
    »Nein, den habe ich noch nie zuvor gesehen.« Sie hob die Schultern. »Wir sind auch nur gekommen, um etwas zu trinken. Den Abend genießen, und jetzt das!«
    »Können wir etwas für Sie tun? Nach Hause bringen? Zu Ihren Eltern oder vielleicht…«
    »Nein, das ist nicht nötig. Ich wohne mit Susan zusammen in einer Wohngemeinschaft. Da muss ich wieder hin und…«
    »Ich kann Sie hinfahren und…«
    »Es ist nicht weit von hier. Wir sind mit dem Fahrrad gekommen. Die stehen in der Nähe.«
    »Okay, dann brauche ich noch Ihre genaue Adresse, wahrscheinlich müssen wir Sie noch als Zeugin laden.«
    »Ja, die bekommen Sie.«
    Wenig später war alles geregelt. Ich musste mich um den Amokläufer kümmern und ging dorthin, wo die Conollys noch immer bei ihm standen und ihn nicht aus den Augen ließen.
    Der Mann lag auf dem Boden. Bill hatte ihn bereits durchsucht und herausgefunden, dass er

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