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1680 - Gedanken des Grauens

1680 - Gedanken des Grauens

Titel: 1680 - Gedanken des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht sagen.«
    Auch ich war nicht mehr der Frischeste und überlegte, ob ich das Verhör abbrechen sollte. Lange zumindest würde ich es nicht mehr durchziehen. Ich schaute in das Gesicht meines Gegenübers.
    Er sagte nichts. Er hielt den Blick gesenkt. Die Lippen lagen hart aufeinander, zuckten aber, und ich konnte mir vorstellen, dass es hinter seiner Stirn arbeitete. Dann sagte er: »Es ist genug!«
    Normalerweise hätte mich der kurze Satz nicht aufmerksam werden lassen, ich hätte sogar Verständnis dafür aufgebracht, mich störte nur, wie er gesprochen worden war. Da hatte ich mich nicht geirrt. Denn Adam Brooks hatte mit einer völlig fremden Stimme zu mir gesprochen. Zwar gehörte sie auch einem Mann, aber sie war von einem bösartigen Unterton begleitet gewesen, und der war für mich neu.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Dass es genug ist!«
    Er starrte mich an und ich sah plötzlich die Veränderung in seinem Gesicht. Seine Züge verhärteten sich, der Ausdruck konnte einem Menschen durchaus Furcht einjagen. Die Lippen waren zurückgezogen, die Augen leicht verengt, sodass sein Gesicht einen verkniffenen Ausdruck zeigte. »Hau ab!«
    Plötzlich war ich auf der Hut und fragte leicht lauernd: »Was haben Sie da gesagt?«
    »Du sollst abhauen.«
    »Und wenn nicht?«
    Aus dem offenen Mund wehte mir ein schon böse und unheimlich klingendes Lachen entgegen.
    Das war nicht mehr dieser harmlos wirkende Adam Brooks. Er war innerhalb kurzer Zeit zu einem anderen geworden. Obwohl sein Körper gleich geblieben war, konnte ich ihn mit dem Mann, den ich kennengelernt hatte, nicht vergleichen. Hier war etwas zum Vorschein gekommen, was bisher in ihm verborgen gewesen war. Da konnte man von einem zweiten Ich sprechen, von dem anderen, das ihn auch zu dieser mörderischen Tat verleitet hatte.
    Adam Brooks war nicht normal. Das stand jetzt für mich fest. Er war von einer anderen Macht übernommen worden. Ich musste jetzt davon ausgehen, dass er darüber nachdachte, wie er mich loswerden konnte.
    Mit einer ruckartigen Bewegung stand er auf. Er blieb stehen und drückte seine Handballen gegen die Tischkante. Noch immer stierte er mich an, und seine Augen schienen dabei aus den Höhlen quellen zu wollen.
    »Was ist mit Ihnen, Mr Brooks?« Er schüttelte den Kopf, danach zuckte seine linke Hand zur Seite. Sie traf das Aufnahmegerät und räumte es vom Tisch. Zugleich veränderte sich etwas in seinem Gesicht. Allerdings nicht zum Positiven. Was sich da abzeichnete, lag nicht offen, es war unter der Haut versteckt und es war kaum zu fassen, was ich dort zu sehen bekam.
    Es war ein zweiter Kopf.
    Nein, das stimmte nicht. Die korrekte Bezeichnung lautete anders. Kein Kopf, sondern ein Schädel. Und zwar einer, den man als Skelettschädel bezeichnen musste. Für mich war das nicht zu fassen. Ich bekam vor Staunen den Mund kaum zu und fragte mich, ob es Adam Brooks Schädel war oder ein anderer.
    An einen zweiten wollte ich nicht so recht glauben. Das musste seiner sein, aber wieso war…
    Meine Gedanken wurden unterbrochen, denn Brooks richtete sich zu seiner vollen Größe auf und aus seinem Mund sprangen die nächsten Worte wie schrille Trompetenstöße.
    »Ich bring dich um!«
    ***
    Ich hatte die Drohung einfach nicht überhören können.
    Eine Waffe besaß er nicht, aber er starrte auf seine Hände, und ich wusste, dass er sie als Waffe benutzen würde. Er hatte sich körperlich nicht verändert und war doch zu einem anderen geworden. Mir kam er viel kraftvoller und gefährlicher vor. Der Tisch war ihm im Weg. Mit beiden Händen packte er zu und hievte ihn hoch. Ich hatte nicht damit gerechnet, und so konnte ich nicht mehr rechtzeitig reagieren. Er rammte den Tisch nach vorn und wuchtete mir die breite Kante in den Leib. Hätte ich gesessen, wäre ich gefallen. So aber konnte ich den Druck ausgleichen und ihm einen großen Teil der Kraft nehmen, indem ich nach hinten ging. Der Tisch stellte sich hoch, aber er kippte nicht, denn da hielt ihn Adam Brooks fest. Ich wich zur Seite aus und Brooks ließ den Tisch wieder an seinen alten Platz fallen. Wer war er?
    Mit wem hatte ich es zu tun? Noch mit einem Menschen? Ja, das schon, aber nicht mit einem normalen. Er war beeinflusst worden. In ihm steckte etwas abgrundtief Böses. Ich konzentrierte mich auf sein Gesicht. Es war gut zu sehen, aber der Umriss des Skelettschädels war verschwunden. Dennoch glaubte ich nicht, mich geirrt zu haben. Dieser Schädel war vorhanden gewesen, und es

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