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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder überraschend auftauchte, angriff und zuschlug und seine Spur aus Tod und Verwüstung durch die Station zog.
    Aus dem Inneren des Feuerballs heraus schoss die Waffe des Fremden nach vorn und spießte einen weiteren Roboter auf. Dann sah Earin-Dil, noch halb geblendet vom Strahlschein der Feuerkugel, wie der Roboter an diesem langen Hebelarm angehoben wurde. Mit einer unvorstellbaren Körperkraft wuchtete der Fremde den Kampfrobot hoch - dass er dabei unablässig aus mehr als zwei Dutzend Handfeuerwaffen unter Feuer genommen wurde, schien den Fremden dabei überhaupt nicht zu stören - und wirbelte ihn über dem Kopf.
    Einen Augenblick später löste sich der Robot, flog ein Dutzend Meter weit wie ein Geschoss und begrub beim Aufprall zwei Cryper unter sich; einer starb sofort an gebrochenem Genick, der andere blieb verletzt unter den Trümmern des Robots liegen. Der Unheimliche wechselte die Waffe - oder vielleicht auch nicht. Jedenfalls begann er plötzlich zurückzuschießen. Er drehte sich langsam um die Längsachse seines Körpers, und mit der Präzision eines Roboters nahm er die Angreifer unter Feuer. Seine Geschwindigkeit war so hoch, dass die ersten sechs Angegriffenen kaum mitbekamen, wie sie weggefegt wurden; den siebten und achten Gegner erwischte der Unheimliche im Sprung, der neunte musste einen Streifschuss hinnehmen, dann stellte das Monstrum das Feuer ein. Auch die Crypers hatten aufgehört zu feuern und Deckung gesucht. Earin-Dil konnte seinen Atem pfeifen hören. Flach über die Kante einer Kiste hinwegspähend konnte er den Fremden sehen - nach wie vor kaum mehr als ein bizarres Loch in dem gleichmäßig wogenden Nebeldunst, der in fahlem Licht von selbst leuchtete. Ansonsten war es vollständig dunkel, abgesehen von einigen dunkelroten Glutpunkten, dem ausglimmenden Schrott zerstörter Kampfmaschinen. Der Fremde blieb stehen, drehte sich langsam um.
    Was war das für ein Geschöpf? Ganz gewiss kein Cryper oder Hamamesch, das stand fest. Earin-Dil hatte niemals zuvor ein Wesen mit diesen Konturen gesehen, er war nicht einmal sicher, ob es sich dabei überhaupt um ein Lebewesen handelte. Vielleicht hatte er es auch nur (nur? fragte er sich blitzartig selbst, nur?) mit einem exotischen Kampfroboter zu tun. Nein, das konnte nicht stimmen. Kampfroboter lachten nicht. Niemals!
    Kampfroboter waren effektiv, sehr leistungsstark, absolut unempfindlich gegen Gefühle und nur ihren Befehlen unterworfen. Aber sie kannten keinen Hohn, sie lachten ihre Gegner nicht aus, wie es dieses Scheusal tat.
    Natürlich war es möglich - Raumfahrer überall im Kosmos mussten beim Kontakt mit einer völlig fremden Spezies immer auf solche Überraschungen gefasst sein -, dass jene Laute, die Earin-Dil hörte, vielleicht Schmerz oder Angst im Idiom der Fremden ausdrückte und nur in den Ohren eines Crypers oder Hamamesch wie Hohngelächter klangen. Aber Earin-Dils Verstand weigerte sich, das zu glauben. Tief in seinem Inneren wusste er, und jeder, der mit ihm in dieser Halle war, wusste es auch: Der Fremde verhöhnte sie, er lachte sie aus.
    Sie, die Crypers unter dem Kommando Phana-Corgs. Niemals in all den Jahren hatte es eine ähnliche Szene während eines Kampfes gegeben. Es gab Hamamesch, die beim bloßen Auftauchen eines Cryper-Schiffes schon Schuppenkrätze bekamen und Reißaus nahmen; es gab andere, die den Kampf aufnahmen und erst das Weite suchten, wenn ihnen bewusst wurde, dass sie es mit Phana-Corg und seiner Truppe zu tun hatten, einem der berühmtesten - oder berüchtigsten, je nach Standort - Haufen der Galaxis Hirdobaan.
    Aber selbst der Befehlshaber einer weit überlegenen Hamameschflotte hätte es wohl nicht gewagt, höhnisch zu lachen. Immerhin musste er selbst bei Übermacht befürchten, dass sich ein Cryper-Kommando in selbstmörderischer Entschlossenheit auf ihn und sein Schiff stürzen und ihn vernichten konnte. Und dieses Wesen lachte...
    Es lachte seine Feinde aus, verhöhnte und verspottete sie. Das war mehr, als manch ein Cryper ertragen konnte. „Nicht, zurück!" schrie Earin-Dil seine Leute an. Aber sie waren nicht mehr zurück zuhalten. Eine Gruppe von sieben Kämpfern stürzte sich auf den Unheimlichen und... warf ihn nieder. Earin-Dil glaubte nicht richtig zu sehen. Der Fremde wankte, taumelte und fiel, und die Crypers stürzten sich gemeinsam auf ihn. Ihre Handfeuerwaffen hatten sie weggeworfen; mit Fäusten, Messern und anderen mechanischen Waffen attackierten sie den

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