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1686 - Wesen aus der Spindel

Titel: 1686 - Wesen aus der Spindel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erfolg zu haben. Das Spindelwesen, inzwischen über zwei Meter groß und sehr breit, verstummte und krümmte sich wieder. Es schwankte und schien endlich zu fallen.
    Die Männer und Frauen rückten vor. Sie erwarteten den Zusammenbruch des Monstrums in ihrem Lähmfeuer. Es schien nur eine Frage der Sekunden zu sein. Mike Rhodan hörte, wie Cyrn Dow eine Warnung schrie, aber die kam schon zu spät.
    Zwei bäumte sich auf. Das Geschöpf stieß sein Gebrüll aus, furchtbarer als jemals zuvor.
    Und dann griff es an.
    Was mit Kallia Nedrun passiert war, das mußte Mike entsetzt erkennen, war nichts gewesen gegen das, was nun geschah. Wenn Kallia noch lebte, dann hatte sie unglaubliches Glück gehabt. Das wurde jetzt klar, und ihr eigener Leichtsinn kostete einem Terraner und einer Terranerin das junge Leben.
    Beide waren dem Wesen am nächsten gewesen, als es sich aufrichtete und schüttelte, als wolle es die lästigen Strahlen loswerden, die ihm wohl nie wirklich etwas hatten anhaben können. Beide hatten weitergefeuert, statt wegzurennen, als Zwei auf sie zu losrannte und wild um sich schlug.
    Es war ein entfesselter Koloß. Es war eine Ramme, ein grausam deformiertes Stück aus Fleisch, Knochen und Haut, das in die Phalanx der Hanse-Spezialisten hinein explodierte.
    Die beiden jungen Menschen starben in der gleichen Sekunde. Es war ein Schlag, der sie tötete. Ihre Körper flogen durch die Luft und waren schon ohne Leben, als sie gegen die Hangarwände krachten und metertief fielen. Alles ging so schnell, daß niemand genau sah, was dieser eine Hieb aus ihnen gemacht hatte.
    Sonst hätte es den Rest der Truppe vielleicht gelähmt und ihr Schicksal ebenfalls besiegelt.
    Mike Rhodan stand in der Schottöffnung, stieß Kantor auf den Korridor und legte ihm Kallias reglosen Körper auf die ausgestreckten Arme. Er wartete nicht ab, ob der Wissenschaftler tatsächlich mit ihr floh, sondern zog seine eigene Waffe und suchte nach einer Möglichkeit, wirkungsvoll in den Kampf einzugreifen.
    Das Wesen tobte weiter. Es war ein Wunder, daß es nicht schon längst weitere Tote gegeben hatte. Wie hatte es überhaupt geschehen können, daß die SERUNS der Opfer nicht im Moment des Angriffs ihre Prallfelder aufgebaut und ihre Träger geschützt hatten?
    Jetzt war keine Zeit für solche Fragen.
    Was geschehen war, war geschehen. Jetzt kam es darauf an, weitere Opfer zu vermeiden und das Monster zu isolieren, bis es von allein starb. Mike dachte daran, dem Spuk mit Impulsstrahlen ein schnelles Ende zu bereiten. Daß Zwei auch gegen die atomare Glut einer Kernverschmelzung gefeit sein könnte, war für ihn absolut undenkbar.
    Doch alles in ihm sträubte sich gegen den Gedanken. Sie mußten das Ungeheuer auch so besiegen. Irgendwann würde es zusammenbrechen und an seinen eigenen Deformierungen sterben, die ja nicht nur äußerlich sein konnten.
    Es gab keinen vernünftigen Grund für ihn, daran zu zweifeln.
    Und so kam das Verderben über die CHIMAIRA
     
    5.
     
    Das Schiff und das Monstrum Die Schimäre wütete immer schrecklicher. Ihre Kräfte erlahmten nicht, sie schienen immer noch weiter zu wachsen. Die Hanse-Spezialisten kämpften nur noch darum, lebend aus dem Hangar zu kommen, aber das war nicht so einfach. Das Spindelwesen überrannte sie gleich reihenweise. Diesmal aktivierten die SERUNS ihre Schirmfelder und verhinderten weitere Tote.
    Aber Zwei hatte plötzlich eine Strahlwaffe in der klobigen rechten Hand und begann wild um sich zu feuern. Die Spezialistin, der er sie entrissen hatte, taumelte schreiend in die Arme eines Mannes, der nur zufällig gerade in ihrem Weg stand und Michael Rhodan hieß.
    Terraner strömten an ihnen vorbei auf den Korridor, sahen endlich selbst ein, daß sie hier und jetzt ohne Chance waren. Daß falsches Heldentum fehl am Platz war. Alle flohen sie - alle, bis auf Cyrn Dow. „Komm her!" schrie Mike ihn an. „Verdammt, was willst du beweisen?"
    Dow winkte ab und drückte sich an einer Wand entlang auf die Stelle zu, wo die tote Spezialistin lag. Wenigstens schoß er nicht mehr, und Zwei schien das Interesse an ihm und den anderen Raumfahrern zu verlieren. Dafür richtete sich seine Zerstörungswut gegen die aufgebauten, wertvollen Instrumente der Wissenschaftler. Er stieß, schlug und riß alles um, das in seinem Weg stand, als er durch den Hangar raste wie ein Geschoß, im wilden Zickzack oder im Kreis. Mike sah atemlos zu, wie die gesamte Einrichtung innerhalb einer halben Minute vollkommen

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