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1686 - Wesen aus der Spindel

Titel: 1686 - Wesen aus der Spindel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernichtet wurde - und Zwei sich dem Transmitter zuwandte.
    Ein energetisches Chaos tobte.
    Blitze zuckten in allen Farben. Heftige Entladungen verpufften in den SERUNS. Es gab Explosionen, die jeden Menschen in Stücke gerissen und bis auf die Knochen verbrannt hätten - doch nicht dieses Geschöpf aus der Spindel.
    Und jetzt griff es den Transmitter an. „Cyrn!" schrie Michael Rhodan. „Ich werde nicht länger auf dich warten!"
    Alle waren sie heraus, alle, bis auf Dow und Mike mit der offenbar doch verletzten Spezialistin.
    Endlich hatte Dow die Tote erreicht, zerrte sie hoch und lud sie sich über die Schulter. Er winkte Mike mit der freien linken Hand zu, daß er sofort käme. Er schaffte es auch, an der Wand vorbei, unbemerkt von Zwei zu dem ungeduldig Wartenden zu kommen. Das Monstrum hatte nur Augen für den Transmitter, und als es diesen regelrecht zerfetzt hatte - das Gerät war zum Glück für alle bereits seit der Zerstörung, der Fernbedienungsinstrumente nicht mehr in aktiviertem Zustand, sonst hätte eine hyperenergetische Hölle gedroht -, warf es sich mit einem kolossalen Ruck herum. Es hatte gar keine Zeit haben können, sich neu zu orientieren, aber es schoß zielbewußt auf das Schott zu. Und bevor Mike oder Dow, der von der anderen Seite herankam, es verhindern konnten, war Zwei aus dem Hangar heraus und im Korridor.
    Mit einem letzten, markerschütternden Brüllen verschwand das Ungeheuer irgendwo im Schiff. Einmal im Ringkorridor, konnte es fast überall hin. Sein Gebrüll hallte schaurig von den stählernen Wänden wider, als gäbe es nicht eine Kreatur von seiner Sorte, sondern ein Dutzend.
    Dann erstarb es. „Du verdammter Narr!" fuhr Mike Cyrn Dow an. „Es ist entkommen. Das ist deine Schuld!"
    „Aber...!"
    „Ich will jetzt nichts hören, Cyrn! Wir müssen zusehen, daß wir uns in Sicherheit bringen."
    Mike wartete, bis Dow mit seiner Last aus dem Hangar heraus war. Dann folgte er ihm mit der Bewußtlosen, und seine Hand berührte einen Kontakt mit der Wand. Das Doppelschott schloß sich hinter ihnen. „So einfach wäre es gewesen. Jetzt haben .wir das Monstrum im Schiff, und vielleicht holt es sich in diesem Moment sein nächstes Opfer. Wenn wir Glück haben, können wir uns alle noch in der inneren Schiffszelle verbarrikadieren."
    Es kam ihm selbst etwas abenteuerlich vor, was er da von sich gab, aber in diesem Moment wollte er einfach nur den jungen Narren schockieren der vor ihm stand und ihn aus seltsamen Augen blicklos anstarrte.
    Mike fiel es zum erstenmal auf, aber er hatte jetzt keine Zeit, sich darum zu kümmern.
    Vielleicht war es auch nur eine Spiegelung der Helmscheibe.
    Seine harten Worte taten ihm schon wieder leid. „Zum Antigravschacht", befahl er „Und dann schnell nach oben!"
    Sie liefen los. Mike gab über Funk an alle Menschen an Bord der CHIMAIRA die Anweisung, sich in und bei der Zentrale zu sammeln, falls sie es nicht sowieso schon getan hatten.
    Der für Funk und Ortung zuständige Mann an Bord hieß Jewellyn Bronston und war der einzige, der Mike eine Antwort sendete.
    Sie lautete schlicht und einfach, daß vor wenigen Augenblicken der Hyperfunk ausgefallen sei.
     
    *
     
    „Es ist unfaßbar", sagte Michael Rhodan und stützte den Kopf in eine Hand. Er saß mit angezogenen Knien die Füße auf dem Kommandantenpult, in seinem Kontursessel in der Zentrale des Schiffes. Alle anderen Teilnehmer des Projekts waren - bis auf die beiden Toten und Kallia Nedrun - ebenfalls hier oder in den benachbarten Räumen. Die innerste Kugelzelle des Kreuzers war hermetisch vom Rest des Raumers abgetrennt worden. Starke Energiefelder vor und hinter jedem Trennschott sowie im zentralen Antigravschacht sollten verhindern, daß Zwei mit seinen unkalkulierbaren Körperkräften auch dies" Sperren überwand.
    Bei ihm schien jetzt nichts mehr unmöglich.
    Unfaßbar!
    Damit meinte der Kommandant des Unternehmens nicht nur den so unerwarteten Ausfall der Hyperfunkanlage, sondern auch das, was ihnen das Spindelwesen bisher vorgeführt hatte - und das war wahrscheinlich immer noch nicht alles, was Zwei für sie parat hatte.
    Was den Hyperfunk anging, so handelte es sich dabei um einen der ersten, fast gleichzeitig stattgefundenen Ausfälle wichtiger Bordsysteme - inzwischen gehörte auch in weiten Bereichen das Bordkommunikationsnetz dazu.
    Es konnte, es mußte Zufall gewesen sein, daß Zwei auf seinem Amoklauf durch das Schiff ausgerechnet am Anfang in jenen Bereich eingedrungen war,

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