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1687 - Fremde auf Titan

Titel: 1687 - Fremde auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschickte Formulierung ein wenig gebeugt. NATHAN sprach von >gleichen Voraussetzungen, unter denen das Experiment gar nicht mißlingen kann. Er hat nicht erwähnt, daß diese Voraussetzungen nur auf Halut gegeben sind."
    „Du hast deine Terraner hereingelegt, Rhodanos."
    „Nein", bestritt der Mensch, den Tolot seit mehr als zweitausend Jahren kannte und dem er keine fahrlässige Handlungsweise zutraute. „Ich habe die Dinge in eine bestimmte Richtung gelenkt. Wir sorgen dafür, daß es am Ende nicht die falsche ist."
     
    *
     
    Tolot kehrte in Rhodans Begleitung nach Titan zurück. Die Sicherheitszelle von Eins befand sich im Innersten der einstigen Stahlfestung, in einem Sektor namens UREO III. Dabei handelte es sich um einen kugelförmigen Sektor von 300 Metern Durchmesser. Es war keine schlechte Wahl. So konzentriert traf man selten auf Schutzschirme, Notkraftwerke und dergleichen mehr. Alles, was an Sicherheitseinrichtungen existierte - in UREO III würde man es finden. Die Kabine war die dritte einer langen Reihe. Normalerweise wurden diese Räumlichkeiten zu Experimenten oder zur Quarantäne benutzt. Jede einzelne war mit lückenlosen Überwachungskameras, Mikrophonen und Meßgeräten ausgerüstet.
    Tolot ließ die Tür beiseite fahren. Bereits auf den ersten Blick nahm er die Veränderung wahr.
    Eins stand mit gezücktem Vibratormesser mitten im Raum. Das Terminal hatte er umgeklappt und benutzte es als Tischplatte. Von den Monitoren war kein einziger in Betrieb, Eins hatte sie ausgeschaltet. „Was tun Sie mit der Waffe?" Fehler. Kein Kampfgerät. An halutischer Haut würde es zerbrechen. „Das ist keine Waffe", belehrte ihn Eins, „sondern ein ganz normales Werkzeug."
    Icho Tolot trat nahe an das umgeklappte Terminal heran und musterte die Gegenstände, die Eins dort ausgebreitet hatte. „Woher haben Sie das Werkzeug und das Material?"
    „Von den Terranern. Sie haben es mir gegeben, als ich mich danach erkundigte."
    Warum auch nicht?
    Auf den ersten Blick wirkte das, was Eins bastelte, vollkommen sinnlos. Er hatte das Material in rechteckige Streifen geschnitten, jeweils vier mal acht Zentimeter, und direkt in der Mitte rechtwinklig gefalzt. Auf der Platte lagen 32 dieser Teile. „Wozu ist das gut, Eins?"
    Tolot wunderte sich sehr, denn er hatte dem Spindelwesen ungeheure Intelligenz zugetraut.
    Plötzlich dieses Spielzeug zu sehen, paßte nicht dazu. „Das sind 32 Winkeleisen", antwortete Eins ohne eine Spur von Scham. „Aufgabe: Fügen Sie die Eisen so zusammen, daß sie eine zweidimensionale Fläche von 64 Quadratzentimetern ergeben."
    „Das ist unmöglich!" sagte Tolot bestimmt. „Nein", behauptete Eins, „das ist es nicht."
    „In der Mitte geknickte Objekte ergeben keine Fläche. Niemals."
    „Ich behaupte das Gegenteil."
    Doch sosehr Tolot versuchte, die Antwort herauszulocken, er hatte keinen Erfolg damit. Eins verlor bald den Spaß an der Sache. Das Spindelwesen hockte sich erneut vor seine Bildschirmwand
     
    3.
     
    Kugelspiel In der Cafeteria der Academia Terrania, der größten dieser vierzigsten Etage, trafen sich gewöhnlich Pädagogen. Paula Cganda war eine von ihnen, und zwar diejenige mit dem schlechtesten Ruf. Im fachlichen Bereich war sie eine Ausgestoßene. Rein menschlich gesehen interessierte man sich jedoch sehr wohl für sie. Jedenfalls taten das die Männer - wütend dachte sie daran, daß das nur an ihrer Oberweite und dem langen blonden Haar lag, bestimmt nicht an ihrer Intelligenz. Zu Frauen hatte sie weniger Kontakt. Aber das lag in der Natur der Sache; denn Paula wußte, daß viele andere Frauen sie als Konkurrentin fürchteten.
    So kam es, daß sie mit mehr als einem Dutzend männlicher Kollegen beisammensaß. Es herrschte Mittagsruhe. Die Studenten bevölkerten den Innenhof, die Lehrenden zogen oben ihre Bequemlichkeit vor. „Paula Cganda", übertönte plötzlich eine mechanische Stimme das Gemurmel. „Bitte unverzüglich am nächsten Interkom melden!"
    „He, Paula!" rief einer der Männer. „Da hat jemand deine letzte Lesung nicht verstanden!"
    „Und sitzt jetzt bitterlich weinend zu Hause."
    „Wahrscheinlich. Niemand tröstet den armen Kerl..."
    „Haltet eure Schandmäuler!" versetzte sie böse. „Ich kann mich auch woanders hinsetzen."
    „Paula Cganda! Bitte dringend zum nächsten Interkom. Ein Hyperfunkspruch der Dienstkategorie NR! Paula Cganda..."
    Ihr fiel fast die Tasse aus der Hand. Die anderen glotzten wie verbeulte Gleiter, alle mit

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