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1688 - Joker Nummer Sieben

Titel: 1688 - Joker Nummer Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spindelwesen zugab, war Rhodan klar, aber warum nicht? Was sollte schon passieren, solange Drei unter Beobachtung der TARA-V-UHs stand? „Aber es könnte sein, daß wir dich in naher Zukunft mit Vier zusammenbringen."
    „Vier?" Das Spindelwesen hatte seine ruhelose Wanderung plötzlich unterbrochen. „Wann ist es soweit? Ich muß ihn sehen!"
    „Ich weiß es selbst nicht", wiegelte Rhodan ab. „Halte dich bereit. Bis dahin gibt es für dich eine Menge zu lernen."
     
    *
     
    Vrankh Scheich, Pera Selkov und die anderen betrachteten Drei als Holo in der Mitte der Zentrale. Noch irrte das Spindelwesen fieberhaft durch den Raum wie ein eingesperrter Tiger, ohne Ziel und ohne Rast. Drei wurde von den Bordpsychologen zunächst als hyperaktiv eingestuft, seine Hektik wirkte selbst über das Holo auf die meisten noch ansteckend. „Was für ein schmaler, zerbrechlicher Kerl", meinte Pera Selkov. „Ich kann ihn gut leiden, wißt ihr? Er sieht verloren aus. Richtig hilflos."
    Es klang fast so, als entwickle sie mütterliche Gefühle für das Wesen -und das bei einer Walküre ihrer Statur. Pera Selkovs Züge wirkten plötzlich weich, ihre Haltung verlor das Lauernde. Michael Rhodan schüttelte verständnislos den Kopf. Vielleicht war es gerade diese Bewegung, die Selkov, Scheich und die anderen sein Eintreffen bemerken ließ. „Hallo, Rhodan!" dröhnte der Riese in Schwarz. „Wir sehen uns den Kerl gerade an ..."
    „Das merke ich. - Scukan! Seid ihr mit dem Psychoprofil von Drei soweit fertig?"
    „Selbstverständlich", antwortete die hochgewachsene Frau. „Drei lernt ungeheuer schnell.
    Dementsprechend gab es eine Reihe von verwertbaren Reaktionen. Drei versteht sich als Forscher.
    Er ist sehr wortgewandt. Bestimmte Anzeichen deuten darauf hin, daß er verschiedene Wissenskreise ausgezeichnet zu einem Ganzen verschmelzen könnte."
    „Gut. Wir werden ihn weiter im Auge behalten. Wenn alles klappt, verlegen wir ihn später zum Planeten Draffer, hin zu Nummer Vier."
    „Rhodan..."
    Vrankh Scheich war vorgetreten. Er wand sich vor Verlegenheit, was bei einem groben Klotz seines Schlages ganz gewiß selten vorkam. Mit den Händen fingerte er an seinen Taschen herum. „Ja?"
    Scheich musterte ihn geradeheraus. „Mike, wir möchten Drei hierbehalten. Wir sind bei seiner Geburt dabeigewesen. Also hat sich Drei von uns allen das Genmaterial zusammengesaugt. Dir ist vielleicht aufgefallen, daß wir an Bord der MUSCA alle ziemlich groß sind. Drei ist ebenfalls groß. Außerdem ist er ziemlich schmal geraten, so wie ..."
    „So wie ich!" warf Scukan, die Chefwissenschaftlerin, gegen ihre leise Art lautstark ein.
    Und Pera Selkov fügte, ebenfalls gegen ihre Art, gedämpft hinzu: „Er hat meine Augen."
    „Was wir dir sagen wollen, ist folgendes, Mike: Wir alle zusammen betrachten uns als die Eltern von Drei. Wir fühlen uns für ihn verantwortlich."
    Michael Rhodan war eine Sekunde lang wie vor den Kopf gestoßen. Das ironische Lächeln unterdrückte er sofort.
    Schließlich wollte er die Leute nicht verletzen, denn ihre Reaktion war nicht lächerlich, sie beschämte ihn. Er selbst war auf diese Idee nicht gekommen, bisher noch keiner.
    Endlich sagte er: „Dieses Wesen, das wir Drei nennen, stammt aus einer 20 Zentimeter langen Spindel, die wir über 225 Millionen Lichtjahre entfernt geborgen haben. Das ist kein Mensch. Er hat unser Genmaterial nur benutzt, um sich eine Gestalt zu geben. Dieses Wesen könnte die Wände durchbrechen, die Kampfroboter stehen nicht umsonst da. Das ist kein Baby, sondern eine potentielle Bedrohung. Ihr seid nicht seine Eltern. Ihr seid die Besatzung eines Raumschiffs.
    Und das ist alles."
    Zuletzt hatte Rhodan mit brutaler Offenheit gesprochen, weil er sich an Bord der MUSCA keine Schwierigkeiten leisten konnte. Das würde ihm gerade noch fehlen. „Du sagst das, als würdest du über ein Monster sprechen", beschwerte sich Pera Selkov. Die anderen nickten beifällig. „Wer weiß", meinte Rhodan düster. „Womöglich ist er es. Ich will, daß ihr das in eure Gehirne hämmert. Drei bedarf absoluter Kontrolle. Sonst vernichtet er uns."
     
    3.
     
    25.000 Lichtjahre vom Solsystem 10.000 Lichtjahre vom Standort der MUSCA Hansekontor Draffer, westliche Milchstraßenperipherie Draffer war der einzige Planet einer völlig unbedeutenden Sonne namens Piulin, gelegen in der hintersten Sternenprovinz. Und so unbedeutend wie seine Sonne war auch das Hansekontor.
    Als Tekener mit den 30 Spezialisten von

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