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169 - Die Drachenmenschen

169 - Die Drachenmenschen

Titel: 169 - Die Drachenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es überraschend gut", kommentierte Feodora nach den ersten 120 Kilometern. Augenblicke später heulte der Motor auf, hatten die Räder sich in zähem Schlamm festgefressen. Obwohl Dorian sofort den Rückwärtsgang einlegte und in einer Art Schaukelbewegung freizukommen versuchte, wühlten sie sich nur tiefer in den Boden hinein.
    Es half nichts, sie mußten aussteigen und die Suzie Long freischaufeln - was sich als schweißtreibende Arbeit erwies.
    Coco setzte sich dann hinters Steuer, während Dorian und Feodora an beiden Seiten schoben. Aber schon nach wenigen Minuten hatte das Fahrzeug sich erneut in den Morast hineingewühlt.
    Es gab genügend Äste in der erforderlichen Stärke, und eine Axt befand sich im Laderaum. Nach und nach fertigten Dorian und die Frauen ein stabiles Geflecht, das sie unter die Reifen schoben, das aber zugleich einige Meter in Fahrtrichtung reichte.
    „Versuch allein, loszufahren", sagte Feodora.
    „Ihr dürft ruhig einsteigen", wehrte Dorian ab. „Wenn wir so nicht loskommen, schaffen wir es anders ebenfalls nicht."
    Sie hatten Glück. Nach kurzem abermaligen Durchdrehen fanden die Räder endlich Halt.
    Das Gelände wurde wieder trockener, begann bald sanft anzusteigen. Geröll übersäte zwar den Boden, aber die Vegetation veränderte sich kaum. Dorian fuhr mit Kraftübertragung auf Vorder- und Hinterachse.
    Eine Rotte großer Wildschweine wechselte vor dem Geländewagen über den kaum mehr als solchen erkennbaren Pfad. Sie schreckten sichtlich vor dem lärmenden und stinkenden Ungetüm zurück.
    Die Schatten wurden länger, verschmolzen am Waldboden bereits miteinander. Es ging auf den Abend zu. Am Fuß einer Anhöhe schlängelte sich der Rio Xingu dahin. Während Unterholz und Schlingpflanzendickicht an anderen Stellen bis übers Ufer hinausragten, war hier eine ausgedehnte Sandbank entstanden. Ein Platz wie geschaffen für die Nacht.
    Im Licht der aufgeblendeten Scheinwerfer zeichneten sich Reifenspuren ab. Nur an wenigen Stellen waren sie noch so gut erhalten, daß sie Rückschlüsse zuließen.
    „Es müssen zwei Fahrzeuge gewesen sein", behauptete Feodora. „Wenn wir Glück haben, war es sogar Lucios Expedition."
    „Spürst du etwas?" wandte Dorian sich an Coco.
    Die Hexe schüttelte den Kopf.
    „Dann bleiben wir über Nacht hier." Mitten auf der Sandbank schaltete der Dämonenkiller den Motor ab. Der Untergrund erwies sich immerhin als so fest, daß der Geländewagen kaum einsank.
    Trotz des vorhandenen Weges war die Fahrt über Stock und Stein nicht gerade eine Wohltat gewesen. Jeder war deshalb froh, sich die Beine vertreten zu können. Auf einmal ertönte ein heiserer Aufschrei, gefolgt von drohendem Knurren. Wie erstarrt stand Feodora Munoz am Rand des Unterholzes. Keine fünf Meter trennten sie von der schwarzen, nur schemenhaft erkennbaren Raubkatze. Dorian riß eines der Gewehre aus dem Laderaum, entsicherte es und drückte blindlings ab. Der Schuß schreckte Vögel und anderes Getier auf. Dann erst nahm Dorian sich die Zeit, zu zielen, aber der Jaguar war bereits im Dickicht verschwunden.
    Schnellen Schrittes kam Feodora zurück. Weder der Dämonenkiller noch Coco machten ihr Vorwürfe; sie wirkte ohnehin erschrocken genug.
    „Mir war, als hätte ich einen Ruf vernommen", sagte die Mulattin nach einer Weile.
    „Du solltest vorsichtiger sein." Dorian begann, Ausrüstungsgegenstände aufs Dach zu packen. Indem er die zierliche Hecksitzbank ausbaute und die Vordersitze vorschob und umklappte, gewann er eine verhältnismäßig große Fläche. „Für die Nacht wird's gehen", stellte er fest.
    „Vielleicht gewöhnen wir uns sogar daran."

    Es war zwar eng, und Feodora hatte selten zuvor so hart und unbequem gelegen wie im Fond der Suzie Long, doch allein schon die Gewißheit, Lucio endlich näherzukommen, ließ sie alle Schwierigkeiten vergessen.
    „Lucio! riefen ihre Gedanken. Wenn du mich spürst, gib mir ein Zeichen.
    Starr lag sie auf dem Rücken, hielt die Augen geschlossen. Sie zwang sich zur Ruhe, verfiel allmählich in eine Trance, die alle störenden Gedanken von ihr fernhielt.
    Dunkelheit umfing sie. Eine fast vollkommene Finsternis, in der nur in weiter Ferne ein winziges rotes Flackern zu erkennen war.
    Feodora Munoz bewegte sich nicht. Aber ihr Geist ging auf Reisen. Es war ein erschreckendes und zugleich befriedigendes Gefühl, sich selbst regungslos liegen zu sehen, neben Coco und Dorian, die von alldem nichts wahrnahmen.
    Das Ego der Mulattin

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