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169 - Die Drachenmenschen

169 - Die Drachenmenschen

Titel: 169 - Die Drachenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zu.
    „Alles ist erledigt, wie du es wolltest."
    „Das hoffe ich für dich, Wengju."
    Das verbindliche Lächeln wich nur für einen flüchtigen Augenblick aus seinem Gesicht. „Überzeuge dich selbst." Er wandte sich um und lief vor ihnen her über den Platz.
    „Wengju handelt mit allem, was man sich denken kann", sagte Feodora erklärend. „Seit ich ihm vor einigen Jahren mit meinen Fähigkeiten half, steht er in meiner Schuld."
    „Suzie Long wird dir gefallen", rief Wengju über die Schulter zurück. „Du mußt sie nur mit viel Gefühl behandeln."
    Er blieb vor einem Fahrzeug stehen, dessen Karosserie etliche Beulen und Kratzer aufwies. Das hinderte ihn aber nicht daran, stolz auf die Motorhaube zu klopfen.
    „Na ja", machte Feodora unsicher. „Wie weit kommen wir damit?"
    „Überallhin", versicherte Wengju eifrig. „Wenn es sein muß, bis in die Hölle."
    Die Mulattin biß die Zähne zusammen. „Was meinst du?" wandte sie sich an Dorian.
    Der Suzuki-Geländewagen war ungewöhnlich lang, genau vier Meter, wie der Händler versicherte. Er bot Platz für vier Personen und einige Zuladung. Benzinkanister und Wasservorrat, alles war schon da und im Laderaum festgezurrt. „Eine komplette Ausrüstung", behauptete Wengju, „angefangen vom Schlafsack über Schaufeln und zwei Gewehre bis hin zum Gaskocher. Das Ding hat zwar schon 40 000 auf dem Buckel, aber der Motor schnurrt noch immer wie eine Eins. Und dann die Farbe - blau mit roten Streifen und das weiße Hardtop…"
    „Wen interessiert schon die Farbe", unterbrach Feodora ungehalten.
    „Ich dachte… eine Frau…"
    „Den Schlüssel!" Fordernd streckte sie die Hand aus, reichte Dorian den Schlüssel weiter.
    Der Dämonenkiller drehte eine Runde, nickte dann, wenngleich nur halb überzeugt. „Liegt ganz annehmbar auf der Straße", stellte er fest. „Die Frage ist nur, was in schwierigem Gelände geschieht."
    „Nichts", beeilte Wengju sich, zu versichern. „Beim Bart meines Großvaters, die gute Suzie Long ist nicht kleinzukriegen."
    „Also für vier Wochen", sagte Feodora. „Wenn wir nicht rechtzeitig zurück sind, kannst du dein Auto vergessen."
    Der Händler erschrak sichtlich. „Bei allen Geistern des Regenwalds, was hast du vor, Feodora? Willst du mich in den Ruin stürzen?"
    Ohne eine Antwort zu geben, öffnete die Mulattin die Hecktür und begann, die Ausrüstung durchzusehen. Es war wirklich alles da, was man für eine längere Fahrt ins Ungewisse benötigte.

    Nachdem sie in einer Churrascaria einen Prato comercial gegessen hatten, eines der preisgünstigsten und reichhaltigen Tagesgerichte, die in erster Linie für Stammgäste während deren Mittagspause zubereitet wurden, brachen sie nach Süden auf. Anfangs kamen sie recht schnell vorwärts; die 47 kW Leistung der Suzie Long ließen die Tachonadel immerhin zitternd bis auf über 110 km/h steigen. Aber schon kurz darauf wurde die lediglich geschotterte Ausfallstraße schwieriger, beanspruchten häufiger werdende Schlaglöcher und ausgewaschene Rillen Federung und Stoßdämpfer immer mehr.
    Feodora Munoz hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen, während Coco sich mit der 'Rückbank begnügte. Rasch waren im Wageninnern Temperaturen erreicht, die ihnen den Schweiß auf die Haut trieben. Zu allem Überfluß mußte Dorian nach gut achtzig Kilometern von der Straße abbiegen.
    „Wir bleiben am besten in der Nähe des Flusses", entschied die Mulattin. „Der letzte Aufenthalt von Lucio war unmittelbar am Wasser."
    Allmählich mußte der Geländewagen zeigen, was in ihm steckte. Der Wald, eine Mischung aus immergrüner, in mehrere Stockwerke gegliederter Hylaa und laubabwerfender Übergangsvegetation, trat zunehmend dichter zusammen. Zwei tief in den Boden eingegrabene Rinnen waren das einzige, woran Dorian sich orientierte. Offenbar kamen hin und wieder Menschen in diese Gegend. Vogelschwärme stoben auf, wenn der Geländewagen sich durch dichtes Unterholz hindurchwühlte. Ihr Rufen war allgegenwärtig und übertönte zeitweise sogar das Dröhnen des Motors.
    Im Schrittempo ging es vorwärts, an umgestürzten, vermodernden Bäumen und Termitenbauten vorbei. Auch hier schien es erst vor kurzem geregnet zu haben, denn der Boden wurde zunehmend morastiger. Immer öfter drehten die Räder des Suzuki durch; Dorian war gezwungen, den Frontantrieb zuzuschalten. Mehrere kleine Wasserläufe, die sie durchquerten, blieben zum Glück seicht genug, um keine Hindernisse darzustellen.
    „Bisher geht

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