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169 - Die Drachenmenschen

169 - Die Drachenmenschen

Titel: 169 - Die Drachenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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versucht hat, uns auszuspionieren, bemüht sich vergebens", stöhnte Coco. „Die Kugel wird ihm alles zeigen, nur uns nicht." Sie lachte spöttisch. Dorian kannte sie jedoch gut genug, um die feine Nuance herauszuhören, die Verunsicherung ausdrückte.
    „Weißt du, wer unser Gegner ist?"
    Coco schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß nur, daß ich es fast nicht geschafft hätte, die Kugel zu beeinflussen. Außerdem", sagte sie entschlossen, „übernehme ich ab sofort die Wache. Es wird Zeit, daß du dich ebenfalls hinlegst." Dorian wollte widersprechen, unterließ es dann aber.

    In diesen äquatorialen Breitengraden gab es kaum eine nennenswerte Dämmerung. Nur ein kurzer Übergang lag zwischen Tag und Nacht, wenn die Sonne steil über den Horizont herauf stieg.
    Mit Anbruch der Helligkeit fuhr Dorian Hunter weiter. Entgegen allen Befürchtungen war der Rest der Nacht ruhig verlaufen.
    Es wurde zunehmend schwerer, einen mit dem Geländewagen passierbaren Weg zu finden. Im Lauf einer einzigen Stunde mußte Dorian mindestens ein Dutzendmal zurücksetzen, weil er im Unterholz steckenblieb. Dabei besaß der Wald hier längst nicht die Merkmale des weiter nördlich anschließenden tropischen Regenwalds.
    Ratternd und stinkend brach sich das vierrädrige Ungetüm Bahn. Wohin es kam, versetzte es die Tierwelt in Aufruhr. Eine Weile begleiteten schimpfende, kreischende Affen das Fahrzeug, schwangen sich von den Bäumen auf das Hardtop und die Motorhaube und begannen schließlich mit Ästen und Steinen auf das vermeintliche Monstrum einzuschlagen. Als Dorian dann mehrmals die Hupe betätigte, flohen sie in heilloser Panik.
    Nach wie vor hielt der Dämonenkiller sich in der Nähe des rechten Flußufers. Das Gelände wurde zunehmend schwieriger, und das Tosen und Brausen schnell strömender Wassermassen zugleich lauter. Zu sehen war so gut wie nichts, doch Feodora Munoz vermutete, daß man sich auf ungefährer Höhe der Intaipava-Stromschnellen befand.
    Auf einer engen, sonnenüberfluteten Lichtung hielt Dorian an. Die Suzie Long wurde von hängengebliebenen Lianen und Pflanzenresten gesäubert. Kein leichtes Unterfangen, da Schlingpflanzen sich sogar um das Lenkgestänge gewickelt hatten. Feodora verteilte die Verpflegung - wenig Brot und viel Wurst. Während das Brot in den luftdichten Behältnissen auch in etlichen Tagen noch genießbar sein würde, mußte alles andere verzehrt werden, bevor es in der Hitze verdarb.
    Dorian Hunter rauchte in aller Ruhe eine Players. Fragend blickte er die Mulattin an.
    Sie zuckte mit den Schultern.
    „Du mußt doch wissen, ob wir das betreffende Gebiet schon erreicht haben", stellte Coco fest.
    „Ich spüre zunehmend stärker werdende Kopfschmerzen. Das ist alles."
    Dorian schaltete das Gebläse ein, das allerdings herzlich wenig Kühlung brachte. Es ging weiter.
    Zur Überraschung aller gerieten sie wenig später auf ein weitläufig ansteigendes Geröllfeld. Eine mehrere Hektar große Fläche war fast völlig verkohlt. Die Bäume, die noch standen, wirkten wie schwarze Gerippe. Es konnte nicht lange her sein, daß eine Feuersbrunst gewütet hatte, aber schon regte sich neues Grün in der Asche, strebten Schößlinge dem Licht entgegen.
    Eine nur langsam verwehende Fahne aus Ruß und Asche hinter sich herziehend, kletterte die Suzie Long über Geröll und verbrannte Stämme hinweg die Böschung hinauf.
    Dorian sah das entfernte metallische Blitzen im selben Moment, in dem die Frauen ihn darauf aufmerksam machten.
    „Ich weiß zwar nicht, was das sein könnte, aber wir sollten es uns auf jeden Fall ansehen", sagte die Mulattin.
    Es war das ausgeglühte Wrack eines umgestürzten Jeeps. Eine Explosion schien den Tank zerfetzt zu haben, so daß sich nicht mehr viel erkennen ließ.
    Dorian hielt unmittelbar davor. Das Gewehr im Anschlag, unterzog er das Fahrzeug einer flüchtigen Untersuchung.
    Feodora stöhnte verhalten. Sie bückte sich und hob ein kleines Medaillon auf, das neben dem Jeep gelegen hatte. Der herzförmige Anhänger war rußgeschwärzt und verbogen, die Gravur darauf aber noch einigermaßen erhalten.
    „Das Medaillon gehörte Lucio", sagte die Mulattin stockend. „Ich selbst habe es ihm geschenkt." Um ihre Mundwinkel begann es zu zucken. Ihre Hände verkrampften sich um das Schmuckstück, während sie das ausgebrannte Fahrzeug anstarrte, als könne sie so mehr erfahren.
    „Das muß nicht viel bedeuten", wandte Coco ein.
    „Freiwillig hätte Lucio sich nie von dem Medaillon

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