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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlechter nicht im Zentrum eines hyperenergetischen Taifuns zu sehen bekam.
    Mehr als ein Krächzen und Prasseln war nicht zu hören, das Bild hatte prächtige, buntschillernde Streifen, und alle paar Augenblicke kippten die Farben um in ihre Komplementärfarben. Selbst geübten Fachleuten war es nicht möglich, solche Farbverschiebungen mit Auge und Hirn zu kompensieren; bei schwarzweißen Darstellungen konnte man dem Negativbild wenigstens noch ansehen, was ungefähr dargestellt werden sollte, aber bei modernen Farbbildern war das einfach nicht möglich.
    Zu alledem kam in diesem Fall - Tekener und Mike hatten einen Heidenspaß dabei gehabt, diesen Lausbubenstreich auszubrüten und durchzutesten -, daß alle paar Minuten sich auch die Dreidimensionalität in ihr Gegenteil verkehrte: Vordergrund wurde zu Hintergrund und umgekehrt, und das jeweils in Breite, Länge und Höhe, mal einzeln, mal abwechselnd, mitunter in allen drei räumlichen Dimensionen gleichzeitig.
    Die Spindelwesen zeigten sich gebührend beeindruckt. „Dies kommt zustande durch die Überlagerung unseres Funkverkehrs durch die 5-DStreustrahlung vom Mond des Planeten", erläuterte Ronald Tekener bereitwillig. „Sie trifft auf den Boden auf, wird dort gebrochen und entlang einer hypothetischen Raum-Zeit-Achse gespiegelt. Das führt dann zu diesen Effekten. Im Orbit machen sie sich glücklicherweise nicht bemerkbar."
    Der zweite Teil des Experiments schlug leider fehl. Michael hatte die Idee dazu gehabt.
    Der Plan bestand darin, die Störeffekte einen nach dem anderen in die Übertragung einzuschalten. Erst ein weißes Rauschen, dann akustische Rückkopplungen und so weiter. Außerdem wurde die Frequenz dieser Störungen systematisch gesteigert.
    Eine Zeitlang war eine menschliche Wahrnehmung imstande, solche Fehler auszugleichen, und das galt sicher ganz besonders für die Spindelwesen mit ihren außerordentlichen Fähigkeiten. Aber irgendwann war der menschliche Geist dazu nicht mehr imstande.
    Die Frage war, an welcher Grenze die Leistungsfähigkeit der Spindelwesen angesiedelt war.
    Wie intensiv durften die Störungen sein, bis nicht einmal mehr ihre hochgezüchtete Wahrnehmung in der Lage war, aus dem gestörten Bild die wirkliche Information herauszufiltern?
    Ganz sicher lag dieser Wert weitaus höher als beim Menschen, aber da die Spindelwesen bei diesem Test nicht zwinkerten oder auf andere erkennbare Weise ihre Leistungsgrenze offenbarten, gab es kein meßbares Ergebnis.
    Trotzdem wurde das Hauptziel erreicht. „Dann müssen wir auf Akkartil landen", verkündete Sechs. „Das steht euch frei", antwortete Tekener freundlich.
    Dies war der erste Teil des Plans. Die Dreiergruppe sollte auf Akkartil landen, wo ihre Möglichkeiten stark eingeschränkt waren. Danach würde sich ergeben, auf welche Weise man ihnen noch mehr zusetzen und sie wieder gefangennehmen konnte.
    Perry Rhodans Anordnung war eindeutig gewesen: „Einfangen, mehr nicht. Und das möglichst sanft. Wir müssen diese Geschöpfe zu unseren Freunden machen ..."
    Das war weitaus- schwerer zu machen, als zu befehlen.
    Aber immerhin gab es auf Akkartil ein riesiges, gutausgebautes System von Höhlen, in denen sich manche hübsche Überraschung unterbringen ließ. „Wir werden ein Beiboot benutzen", gab Sechs bekannt. „Das wird schneller und leichter gehen."
    „Wir sind einverstanden", erwiderte Ronald Tekener, ohne eine Miene zu verziehen.
    Innerlich triumphierte er. Es lief noch viel besser, als er gehofft hatte. Offenbar waren die Spindelwesen wie von Sinnen, wenn man ihnen eine Möglichkeit bot, sich mit ihren Artgenossen zu treffen. Beim erstenmal hatten die drei völlig übersehen, daß sie mit Bully ihre weitaus wertvollste Geisel verloren und dafür nur ein paar Halunken behielten, an denen außer Vollzugsbeamten und Strafjuristen niemand ein Interesse hatte.
    Und nun rannten sie auf kürzestem Wege auf Akkartil in die Falle ..
     
    8.
     
    Michael Rhodan starrte auf den Bildschirm und grinste zufrieden.
    Besser konnte es gar nicht kommen.
    Das Spindel-Trio hatte ein Beiboot ausgeschleust, das sich in diesen Minuten zum Landeanflug anschickte. „Ein Volltreffer würde genügen", murmelte Michael nachdenklich. Sein Schiff, die MONTEGO BAY, bewegte sich einige Kilometer, um den Ortungsschutz des Akkartil-Mondes bestmöglich auszunutzen.
    Die Bilder, die Michael empfing, stammten von der LEPSO, die noch immer in einem stabilen Orbit kreiste.
    Von dort wurden die Impulse

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