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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planet hatte eine warme, ausgedörrte Oberfläche; die dünne Atemluft machte es nötig, mit Sauerstoffgeräten oder Luftverdichtern zu arbeiten. Auch die Besiedlungsspuren waren kärglich, von den meisten Bauten der Nakken war nicht allzuviel übriggeblieben.
    Die Besonderheit Akkartils war der Mond im Orbit des Planeten - ein bewegliches, schwarzes Loch mit einem Ereignishorizont von nur fünf Millimetern und einer Akkretionsscheibe von zehn Kilometern. Die sehr eigentümliche 5-D-Strahlung dieses Black-Hole-Mondes hatte die Nakken dazu bewogen, Akkartil zu besiedeln und dort ihren Studien nachzugehen, hatte dieser Mond doch große Ähnlichkeit mit Anansar, dem Schwarzloch-Mond, der eigentlichen Nakken-Heimat Nansar.
    Inzwischen war Akkartil verlassen; in den Meditationshöhlen, die sie in das Gestein gegraben hatten, lebte kein Nakk mehr. Statt dessen hatte sich das Team der XENOLITH die verlassenen Gänge und Stollen zunutze gemacht.
    Und natürlich die Tatsache, daß der Akkartil-Mond Anansar mit seiner höchst ungewöhnlichen 5-D-Strahlung für allerlei Listen und Effekte gebraucht werden konnte.
    Aus welcher Richtung das Spindel-Trio anfliegen würde, ließ sich ziemlich leicht vorherberechnen, und wie sich zeigte, hatten sich weder die Kommandanten noch die Syntrons verkalkuliert.
    Die XENOLITH war auf Akkartil gelandet. Ronald Tekeners LEPSO hing im Orbit, für die Ortung gut sichtbar. Und Michael Rhodan steuerte seine MONTEGO BAY geschickt so, daß zwischen ihm und der Ortung der Spindelwesen zu jeder Zeit der Black-Hole-Mond Anansar hing. Auf diese Weise war Mike praktisch unsichtbar geworden.
    Die Verhandlung führte Ronald Tekener.
    Die Spindelwesen kamen unmittelbar nach der Kontaktaufnahme zum Thema; höfliches Parlieren oder Small talk war ihre Sache nicht. „Wo sind Drei und Vier?"
    „Auf Akkartil", antwortete Tekener sofort. „Wie wir es gesagt haben. Sie stehen unter medizinischer Aufsicht, und es geht ihnen gut."
    „Man soll sie unverzüglich zu uns bringen", forderte Sechs als Sprecherin der Dreiergruppe. „Zu unserem Schiff, in einen Orbit um diese Welt. So soll es sein!"
    Die interne Rang- und Hackordnung der Spindelwesen war inzwischen eindeutig.
    Befehlshaber war Sechs, sie führte die Verhandlungen. Nummer Sieben stand in ihrer Nähe, ein wenig unbeherrscht wirkend; immer wieder griff er spontan in das Gespräch ein. Nummer Fünf hielt sich im Hintergrund, verfolgte aber mit äußerster Aufmerksamkeit, was sich zutrug.
    Ronald Tekener spürte es sofort - dieses Trio hatte gewaltig dazugelernt, mit diesen Gegner war nicht zu spaßen. Michael Rhodan, der die Unterhaltung in aller Diskretion abhörte, ohne sich selbst zu zeigen, kam zu der gleichen Schlußfolgerung. „Das wird nicht gehen", antwortete Ronald Tekener unverblümt.
    Sechs starrte ihn an. „Warum nicht?" mischte sich Sieben ein; er machte einen halben Schritt nach vorn, bis er unmittelbar neben Sechs stand. Sie ließ ihn gewähren. „Sie befürchten eine Falle", behauptete Tekener dreist. „Sie haben inzwischen erfahren, daß Artgenossen von ihnen verschleppt worden sind. Du wirst den Fall sicher kennen."
    Die drei waren nicht übel, stellte Michael fest. Alles andere als dumm! Inzwischen hatten sie sich mit Informationen über die galaktische Wirklichkeit vollgestopft, mit technischen, soziologischen und anderen Daten. Sie hatten eine schnelle, präzise Auffassungsgabe, ein Gedächtnis von beispielhaftem Umfang und bemerkenswerter Exaktheit.
    Was ihnen fehlte - noch fehlte -, war die Geschmeidigkeit, das wie beiläufige Wechselspiel zwischen wahr und falsch, die Kunst der versteckten Andeutung, des Balanceaktes zwischen den Extremen. Noch war die geistige Welt der Spindelwesen eine Welt, die nur als Hell und Dunkel, Licht und Schatten bestand - aber irgendwann würden sie auch ein Gefühl für alle nur denkbaren Zwischentöne entwickeln, dessen war sich Michael Rhodan sicher.
    In diesem Fall fielen sie auf Tekeners Spiel herein. Seine Behauptung klang für die drei logisch. Sie waren selbst verschleppt worden von den FAMUG-Leuten, und das Mißtrauen ihrer Gefährten deckte sich mit dem eigenen Mißtrauen fast millimetergenau. „Dann wollen wir mit ihnen reden", forderte Sechs. „Eine Bildfunkleitung genügt völlig ..."
    Tekener grinste freudlos.
    Ein winziger syntronischer Chip genügte völlig - in die Funkverbindung zwischen dem Boden und dem Orbit eingeklinkt, bewirkte er eine Bild- und Tonqualität, wie man sie

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