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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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respektierte die Stunden, in denen Perry Rhodan sich von den Tagesgeschäften ausruhte - sie waren ohnehin selten und kurz. „Schön, daß du dich wieder zeigst, Philip", sagte Perry Rhodan leise, ohne sich umzudrehen.
    Er konnte hören, wie der Ennox einige Schritte näher trat. „Es ist viel Zeit vergangen seit unserem letzten Zusammentreffen."
    Der Regen begann jetzt zu pladdern; Menge und Intensität des Niederschlages wurden von der Syntronik kontrolliert. Ein mehrstündiges Nieseln wäre für die Pflanzenwelt vielleicht günstiger gewesen, aber der Geschmack der Bewohner zog beeindruckende Wolkenbrüche vor, vielleicht als Kontrast zu dem strahlenden Wetter, das bis zu diesem 30. Juli 1212 NGZ über der Millionenstadt geherrscht hatte. „Was ist schon Zeit?" fragte Philip zurück. „Ihr seid doch wohl ohne mich zurechtgekommen, nicht wahr?"
    Perry Rhodan drehte sich um; die Tür zum Garten ließ er offenstehen. Die Beleuchtung des Raumes wurde automatisch eingeschaltet; Rhodan hatte sie so programmiert, daß der Raum in ein sanftes Dämmerlicht getaucht wurde, von einigen hellen Inseln abgesehen.
    Philip hatte sich bereits in einen der bequemen Sessel gelümmelt und etwas zu trinken bestellt; geräuschlos und in Sekundenfrist wurde ihm der Wunsch erfüllt.
    Perry Rhodan blieb stehen und betrachtete seinen Besucher nachdenklich.
    Philip grinste breit, wie es seine Art war. „Wenn ich bedenke", sagte der Terraner versonnen, „daß wir uns in der letzten Zeit vor allem damit beschäftigt haben, Geheimnisse zu lösen, die wir von der Großen Leere mitgebracht haben..."
    Philips Grinsen verstärkte sich. „Was dann?"
    „Dann wundere ich mich, wie gering das Interesse der Ennox an diesen Untersuchungen ist.
    Immerhin handelt es sich dabei um Teilaspekte jenes Problems, das ihr uns als das Größte Kosmische Rätsel angepriesen habt."
    Philip zuckte mit den Achseln. „Du sagst es, Freund - Teilaspekte. Was ist passiert? Habt ihr die Probleme gelöst?"
    Perry Rhodan setzte sich und bestellte sich einen Fruchtsaft. Von draußen klang das heftige Pladdern des Regens in die Stille des Raumes. Philip schien nicht darauf zu achten. „Nur zum Teil", antwortete Rhodan ruhig. „Und für jedes gelöste Problem sind einige neue aufgetaucht."
    „Du machst mich neugierig", versetzte Philip.
    Der Terraner lachte halblaut. Die Neugierde war den Ennox gleichsam angeboren, eine respektlose und schier unstillbare Neugierde. Sie hätten ein universales Patent auf Neugierde anmelden können. „Wir haben bis jetzt insgesamt zwölf der zwanzig Spindeln von den Sampler-Planeten verbraucht", berichtete Rhodan seinem Besucher. „Zwei Spindelsätze wurden von der FAMUG erbeutet und vernichtet."
    „Ich hab's geahnt", lästerte Philip nickend. „Ihr würdet die Sache vermurksen, ich habe es vorher gewußt. Mit echt terranischer Gründlichkeit vermutlich."
    Perry Rhodan ging auf die Spitze nicht ein. „Ein Spindelsatz wurde durch einen Transport auf dem Kurzen Weg gezündet und ließ eine lebensunfähige Schimäre entstehen."
    Perry Rhodan wußte so gut wie Phillip, daß bei diesem ungewollten Vorgang eine Ennox namens Megananny ums Leben gekommen war. Er hätte diese Tatsache gegen Philips Vorwurfshaltung in Spiel bringen können, unterließ es aber; das Austauschen von Vorhaltungen brachte nichts ein, schon gar nicht gegenüber einem Ennox. „Macht drei...", ließ sich Philip vernehmen. „In zwei weiteren Fällen, einmal auf Titan, einmal im Leerraum, sind ebenfalls Schimären entstanden", fuhr Perry Rhodan fort. „Wir wissen inzwischen, welche Fehler dabei gemacht worden sind, und werden diese Fehler nicht mehr wiederholen."
    „Macht fünf", rechnete Philip nach. „Eine Pleitenquote von vierzig Prozent, wirklich beachtlich."
    In seiner Ausdrucksweise hatte er sich seit dem ersten Zusammentreffen auf Wanderer zwar gemäßigt, dennoch hatte er keinerlei Mühe, sich auch in etwas wohlgesetzteren Worten als ausgemachtes Ekelpaket zu präsentieren. „Auf Halut ist dann endlich ein echtes Lebewesen entstanden, ein Haluter. Mangels besserer Kenntnisse haben wir dieses Geschöpf als Nummer Eins bezeichnet."
    „Bei uns Ennox seid ihr phantasievoller gewesen", kommentierte Phillip. „Nummer Zwei hat die Gestalt eines Terraners", fuhr Rhodan trocken fort. „Diese beiden Spindelwesen befinden sich zur Zeit unter der Obhut von Myles Kantor auf Titan. Wir haben festgestellt, daß die Spindelwesen als Einzelpersonen wenig Initiative

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