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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geglaubt, die wären so blöde, einfach in eure dämlichen Fallen zu tappen? Die doch nicht, die nicht."
    Michael wechselte einen raschen Blick mit seinem Nebenmann.
    Doch, Talotur, wir sind beinahe so blöd gewesen, gab er im stillen zu. Verdammt! „Die sind viel zu schlau für euch, viel schlauer. Hörst du, Tekener, kannst du mich hören?"
    „Klar und deutlich", antwortete Ronald Tekener gelassen.
    Auf einem der Monitore waren jetzt Aufnahmen aus dem Inneren des Stollens zu sehen.
    Wenigstens eine der Gestalten war nun zu identifizieren - Talotur. Er schwankte heftig, stieß mit der Schulter gegen die Felswand, und seine Atemmaske war beschlagen. „Wahrscheinlich habt ihr was mit Strahlen geplant oder mit Gas, richtig? Narkose und so - ich kann dir nur sagen, Tekener, blas es augenblicklich ab. Blas es ab."
    „Warum sollte ich das tun? Nenne mir einen Grund, nur einen überzeugenden Grund!"
    „Weil wir sonst in die Luft fliegen, du Narr!" Taloturs Stimme wurde hysterisch hoch. Der Mann war am Ende seiner Nervenkräfte angelangt. „Jeder von uns trägt eine Ladung bei sich, und sie ist... Augenblick ..." Es war zu sehen, wie er stehenblieb und sich gegen die Felswand des Stollens lehnte. Andere folgten seinem Beispiel. „Sechs hat daran herumgebastelt", erklang jetzt eine schnaufende, nicht mehr ganz so hohe Stimme; noch immer war Talotur der Sprecher der Arkoniden. „Diese Bomben haben mehrere Zünder, unter einem Balancezünder. Kapierst du, Tekener? Wenn Gas kommt oder ein Narkosestrahler oder sonst so etwas und wir kippen um, dann geht die Ladung hoch."
    Ronald Tekener war in einigen Beziehungen aus einem härteren Holz geschnitzt als mancher andere. Seine Stimme verriet keinerlei Mitleid oder Zartgefühl, nicht einmal sonderliches Interesse, als er kommentierte: „Scheint mir ganz so, als hättest du in der Tat ein gewisses Problem, Talotur!
     
    9.
     
    Talotur ließ einen Fluch hören, der jedem Sachkundigen deutlich machte, daß zumindest dieser noble Freiheitskämpfer Für Arkons Macht und Glorie im eigentlichen Gewerbe ein schlichter Berufskrimineller war. Niemand konnte das besser einschätzen als Ronald Tekener, der sich noch immer in allen Gassenjargons und Gossenkünsten diverser Galaxien wie kein zweiter auskannte. „Nicht nur wir werden verrecken, Tekener", stöhnte Talotur. Die Erregung und die Angst raubten ihm offensichtlich die Kraft, fast glaubte Tekener, riechen zu können, wie sich der Körper des Arkoniden in eine dichte Wolke kaltsauren Angstschweißes zu hüllen begann. „Sondern?"
    „Der halbe Planet wird dabei draufgehen, Tekener", stieß Talotur hervor. „Glaub mir, die meinen es ernst."
    Ronald Tekener schwieg.
    Ganz so schlimm sah er die Lage nicht. Immerhin waren auch die Spindelwesen auf Akkartils Boden: Fünf bis Sieben bei den Arkoniden, Drei und Vier im Gewahrsam der XENOLITH.
    Falls die Spindelwesen ihre Drohung wahr machten, würden sie nicht nur die arkonidischen Geiseln damit umbringen, sondern auch sich selbst - dazu eine große Zahl von Terranern und anderen Galaktikern.
    Bluff und Gegenbluff?
    Auf seinem Monitor konnte Michael das Gesicht von Tekener nicht sehen, nur die Höhle, in der sich der FAMUG-Trupp jetzt aufhielt. Die Arkoniden hatten angehalten, lehnten gegen die Felswände und schnappten nach Luft. Es war nicht die Anstrengung, es war die Angst.
    Alle Blicke, auch die der Spindelwesen, die sich in der Gruppe befinden mußten, waren auf Talotur gerichtet, der sich nur mühsam auf den Beinen hielt.
    Während Tek noch überlegte, kam es zu einem Vorfall.
    Einer aus der Gruppe bewegte sich nach vorn, vielleicht um seinem Gegenüber etwas zu sagen. Wer immer die Person auch war - sie stolperte plötzlich ...
    Michael Rhodan hielt den Atem an. Die Gestalt schwankte, ruderte mit den Armen. Zwei andere warfen sich nach vorn, krallten die behandschuhten Hände in die Kombination des Taumelnden und hielten ihn aufrecht. Nun schwankten sie zu dritt, Staub wallte auf, und aus den Lautsprechern erklang ein Schrei, der ihnen in den Ohren gellte - und nicht zu lügen: Mindestens jeder zweite der Arkoniden in dem Stollen schrie in Todesangst, schrie und schrie; verstummte erst, als sich die Szene beruhigt hatte. Einige Sekunden, zwei, drei vielleicht, aber sie hatten Tekener klargemacht hoffentlich klargemacht, dachte Michael Rhodan, der an Tekeners superleitfähige Kälte beim Bluffen denken mußte -, daß das Leben dieser Galaktiker auf dem Spiel stand. „Tekener

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