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1691 - Das Schöpfungsprogramm

Titel: 1691 - Das Schöpfungsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Informationsaustausch mit Neun und Zehn fort; die hastige Wissensübertragung half ihnen vorerst über die Enttäuschung hinweg, mit der sie zu kämpfen hatten.
    Seit sie wußten, daß es zwanzig Spindeln und Segmente geben mußte, versuchten sie verzweifelt, eine Antwort auf den Verbleib der restlichen fünf zu finden. Weder Acht noch Neun oder Zehn konnten ihnen einen Hinweis geben. Jetzt kam eine sechste fehlende hinzu. Über sie wußten offenbar auch die Terraner nicht, wo sie zu suchen hatten.
    Irgendwo dort draußen, in weiter Ferne. Dort mußte es sein. Nur, wie sollten sie jemals dorthin gelangen? Dreieinhalb Jahre fliegen mit einem altersschwachen Schiff wie der BASIS, das noch immer in einem Orbit um Heleios hing und komplett überholt wurde?
    Der Gedanke, niemals die vollständige Zahl erreichen zu können und nichts und niemanden zu finden, der über den Verbleib der Spindeln Auskunft geben konnte, tauchte gleichzeitig in allen von ihnen auf.
    Die Unruhe und Nervosität steigerte sich innerhalb von Sekunden. Sechs verschaffte sich als erster ein Ventil. Er rannte los, auf die Wand zu und bearbeitete sie mit ein paar wuchtigen Schlägen und Tritten. Die Meldungen des Syntronverbundes nahm er nicht mehr wahr. „Der Hypertrop arbeitet. Der Energieverlust von achtzig Prozent wird ausgeglichen.
    Vorläufiger Zeitplan: ..."
     
    *
     
    Das leise Zirpen im Ultraschallbereich ließ Calac Zyitan aufmerksam werden. Der Kommandant der KYMRE gab den anderen Blues mit ein paar unverdächtigen Armbewegungen zu verstehen, daß sie ihre Kommunikation unauffällig erweitern und ihre Lautstärke erhöhen sollten. Die Blues begannen die Arkoniden in intensive Gespräche über ihre Erlebnisse an Bord der LAYSSIA zu verwickeln, und dabei postierten sie sich so, daß Calac Zyitan sich im Zentrum der Geräuschkulisse befand. Der Tentra tat, als beschäftige er sich intensiv mit der Betrachtung seiner Umgebung, und nestelte dabei vorsichtig an seinem Armband.
    Das Zirpen wiederholte sich. Mit seinen starren Hinterkopfaugen musterte Zyitan die Optikfelder unter der Decke, die Aufnahmen des Laderaums in die Zentrale übertrugen. Ein leichtes Flimmern zeigte an, daß die Felder arbeiteten.
    Der Kommandant gab ein kurzes Ultraschallsignal von sich. Das Armband nahm es auf und leitete es weiter. „Identifiziert", verstand er die Antwort. „Hier Dylüil Trayfyik, Abteilung Hyperphysik. Wir haben euch auf der Tastung."
    „Vorsicht!" warnte Calac Zyitan. „Eins überwacht uns auch mit Ultraschall."
    „... abgeschirmt", verstand er. „Die Offiziere in der Zentrale sind mittels optischer Kurzimpulse informiert. Wir schicken ein Kommando zu euch zum Laderaum. Bisher hat Eins nichts davon bemerkt, daß es Aufnahme-Konserven sind, die er auf den Schirmen hat. Er scheint mit seinen Gedanken abwesend zu sein, und die Gespräche mit dem Haluter lenken ihn zusätzlich ab."
    Icho Tolot hielt sich bereits zum drittenmal in der Zentrale auf. Er hatte auf diesen Gesprächen mit Eins bestanden, und seinetwegen hatten die Kampfroboter eine der verschweißten Türen geöffnet und wieder in Betrieb genommen. Was Tolot erreichen wollte, war Calac Zyitan nicht ganz klar, aber er hoffte, daß es sich positiv für die Blues und ihr Schiff auswirkte. „Wir warten", signalisierte er. „Das Kommando soll kommen."
    Die Signale erloschen, - und der Kommandant setzte sich auf den Boden und dachte nach. Er ahnte, auf welchem Weg das Personal der hyperphysikalischen Abteilung versuchte, bis zu ihm in den Laderaum vorzustoßen. Er begann zu den alten Göttern zu beten und wünschte die Kreatur der Klarheit und Wahrheit auf seine Leute herab, damit sie sie erleuchtete und ihnen wohlgesonnen war. Den Pseudo-Haluter jedoch, dieses Wesen aus einer Spindel mit dem zufälligen Äußeren eines Mitglieds aus einem achtbaren und ehrwürdigen Volk, verwünschte er mit allen Flüchen, die ein gesundes Gehirn sich ausdenken konnte. Die blaue Kreatur der Heimtücke sollte ihn verschlingen und die violette Kreatur der Täuschung ihn mit ihren vierundsiebzigtausend Krallen erfassen und festhalten, bis die rosarot gepunktete Kreatur des Wahnsinns ihn ergriff und nie mehr losließ. Calac Zyitan wünschte sich, daß der Weltraum in sein Schiff eindrang, das Spindelwesen ergriff und hinaus in das Vakuum riß, wo es der Dekompression anheimfallen würde.
    Tolot kehrte zurück, er schwieg. Calac Zyitan sprang auf und eilte ihm entgegen. „Nun?" zirpte er schrill. „Hast du

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