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1692 - Das Denkmal

1692 - Das Denkmal

Titel: 1692 - Das Denkmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kritisieren, lass dir gesagt sein, dass die Farbe grau in diesem Herbst und Winter die Modefarbe ist.«
    Ich rümpfte die Nase. »Schon wieder?«
    »Wieso? In den letzten Jahren hat Grau kaum eine Rolle gespielt. Es war immer da, aber ich denke …«
    »Danke, Glenda, danke. Was bin ich froh, dass ich damit nichts am Hut habe. Wir Männer bekommen zweimal im Jahr neue Bügelfalten, damit hat es sich.«
    »Ich bedaure dich, wenn ich Zeit habe.«
    Mein Weg führte mich zur Kaffeemaschine, um mir eine Tasse von Glendas wunderbarem Gebräu einzuschenken, doch daraus wurde nichts, denn es gab keinen Kaffee.
    Hinter mir lachte Glenda. »Er muss noch gekocht werden. Ich habe ja damit gerechnet, dass ihr mindestens eine Stunde später hier eintreffen werdet. Dass es nicht der Fall ist, darüber kann ich mich nur wundern.«
    »Ha, ha …«, sagte ich nur – und entwickelte einen Ehrgeiz, denn jetzt bereitete ich mir den Kaffee selbst zu. Dabei wurde ich von einem grinsenden Suko beobachtet, der in der offenen Tür zu unserem gemeinsamen Büro stand.
    Ich musste warten, bis die braune Brühe durchgelaufen war, füllte dann meine Tasse und wurde jetzt von vier Augen beobachtet, als ich einen ersten Schluck nahm.
    »Und? Wie schmeckt er?«
    Auf diese Frage Glendas hatte ich regelrecht gelauert. Ich drehte mich zu ihr um und schaffte sogar einen Augenaufschlag.
    »Er ist klasse.«
    »Aha, dann kannst du dir ab heute den Kaffee immer selbst zubereiten.«
    »Moment, Moment. Ich habe zwar gesagt, dass er klasse schmeckt, aber du hast mich nicht ausreden lassen. Er hält natürlich keinen Vergleich zu dem Kaffee stand, den du zubereitest. Das ist etwas ganz anderes. Noch zwei Stufen besser.«
    Glenda kam auf mich zu und funkelte mich an. »Wirklich nur zwei Stufen?«
    »Meinetwegen auch drei.«
    »Das hört sich schon besser an.«
    Der Friede war wieder hergestellt, und ich setzte mich an meinen Schreibtisch. Suko saß mir gegenüber. Er schaute die Mails durch und auch die Berichte der Kollegen über das, was sich in der letzten Nacht in London getan hatte. Es war für uns wichtig, denn ab und zu stießen wir auf den einen oder anderen Fall, der auch unser Interesse erweckte.
    An diesem Morgen war das nicht der Fall. Und auch unser Chef, Sir James Powell, hatte sich noch nicht gemeldet, was eigentlich zu begrüßen war. Das Telefon hingegen störte sich nicht daran. Es schickte uns seine akustische Botschaft und riss uns beide aus den Gedanken.
    »Du hebst ab«, sagte Suko. »Ich bin hier am Laptop beschäftigt.«
    »Ja, ja, das sehe ich.« Mit einer müden Bewegung hob ich ab und drückte den Hörer gegen mein Ohr. Wenn jemand direkt diese Nummer wählte, dann kannte er mich, und deshalb meldete ich mich an diesem Morgen auch recht lässig.
    »Wer stört?«
    »Ha! Schläfst du etwa am Schreibtisch, Geisterjäger?«
    Die Stimme hatte so laut in mein Ohr geblafft, dass ich schon zusammenzuckte. Ich wusste auch, dass es mit dem ruhigen Tag vorbei war, denn diese Stimme gehörte einem Mann, der immer dann anrief, wenn er einen Fall zu bearbeiten hatte, bei dem er an gewisse Grenzen stieß.
    »Tanner«, stöhnte ich, »nur das nicht! Und das noch am frühen Morgen.«
    »Ich kann mir die Tageszeit auch nicht aussuchen, aber wenn du weiterschlafen willst, ich habe nichts dagegen.«
    »Hast du mich denn schnarchen gehört?«
    »Nicht direkt, aber fast.«
    »Aha. Und weshalb hast du mich geweckt, alter Eisenfresser?«
    Chiefinspektor Tanner wurde dienstlich, und seine Stimme nahm auch einen anderen Klang an. »Es geht um eine Leiche, John. Ihr solltet sie euch mal anschauen.«
    »Warum?«
    »Das werdet ihr schon sehen.«
    Ich fragte trotzdem. »Ist es ein normaler Mord gewesen?«
    »Dann hätte ich euch nicht angerufen.«
    Ich stöhnte leise auf. »Und wohin sollen wir kommen?«
    Er nannte uns die Adresse. Die Straße lag in Lisson Grove, nahe des Bahnhofs Marylebone in einer schmalen Straße, wie Tanner noch hinzufügte.
    »Wir sind da, wenn ihr kommt.«
    »Wird aber dauern bei dem Wetter.«
    »Dann setzt die Sirene ein.«
    »Für dich tun wir doch alles«, sagte ich.
    »Bitte nicht!«, stöhnte er.
    Danach war die Verbindung unterbrochen, und Suko und ich konnten uns erst mal um einen Wagen kümmern, bevor es losging.
    Glenda wünschte uns viel Spaß und riet uns, die Schirme nicht zu vergessen.
    »Ja, gütige Mutter«, erwiderte ich, »aber wir sind nicht aus Zucker.« Von der Tür her winkte ich ihr zu. »Bis später

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