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1693 - Letzte Zuflucht: Hölle

1693 - Letzte Zuflucht: Hölle

Titel: 1693 - Letzte Zuflucht: Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur gratulieren, dass alles so glimpflich abgelaufen ist.«
    Dina lächelte. »Das können Sie wohl, und ich bin dem Himmel mehr als dankbar, dass er mir unseren Lucas wieder zurückgeschickt hat.«
    »Können wir ihn denn sehen?«, fragte Mary.
    Es war ein Vorschlag, der Mrs Corner nicht besonders gefiel. »Warum wollen Sie das?«
    »Nun ja, ich bin nicht nur beruflich eine Freundin der Kinder, sondern auch privat. Da habe ich gedacht, dass ich mir den kleinen Lucas mal anschaue.«
    »Ach?« Dina Corner setzte die Brille wieder auf. »Wollen Sie damit sagen, dass wir etwas übersehen haben? Dass uns eventuelle Verletzungen nicht aufgefallen sind?«
    »Nein, aber …«
    »Weshalb dann?«
    Mary wusste keine Antwort mehr. Sie flüsterte mir etwas zu, und ich übernahm das Wort. Da hatte ich mir blitzschnell eine Antwort einfallen lassen.
    »Ich arbeite als Kinderarzt, und eine Untersuchung Ihres kleinen Sohnes könnte nicht schaden.«
    »Nicht nötig.«
    Ich lächelte und sagte: »Pardon, aber arbeiten Sie ebenfalls in diesem Beruf?«
    »Nein, das nicht. Aber ich bin die Mutter.«
    »Und einen Vater gibt es auch«, wandte Mary Kendrick ein.
    »Keine Sorge, der denkt ebenso wie ich.«
    »Dürfen wir ihn fragen?«
    Das hätte ich nicht sagen dürfen. Da wurde ich scharf angefunkelt. »Nein, das ist erledigt. Ich will von diesem Fall nichts mehr wissen. Lucas ist wieder hier, und damit hat es sich. Mehr wollen wir gar nicht, und besonders keine Störungen durch Fremde. Sorry, dass ich Ihnen das sagen muss.«
    Wir schauten uns an. Mary Kendrick hob die Schultern. Die Geste passte. Wir hatten hier auf dem Grundstück nichts zu suchen. Es war nichts passiert, das eine offizielle Polizeiarbeit nach sich hätte ziehen müssen.
    Allerdings sagte mir mein Gefühl, dass es doch nicht so gut war, wenn wir jetzt verschwanden. Ich suchte nur einen Aufhänger, was nicht schwer war.
    »Und Sie glauben wirklich, dass Ihr Gatte die gleiche Meinung vertritt wie Sie?«
    »Ja.«
    »Er ist im Haus, nicht?«
    »Er telefoniert und will nicht gestört werden.«
    Das war ein Irrtum. Er telefonierte nicht mehr, denn soeben erschien er in der offenen Tür. Er befand sich noch im Haus und hatte es nicht eben eilig, in den Garten zu gehen. Auch erschienen mir seine Bewegungen nicht besonders flüssig. Wenn er einen Schritt nach vorn ging, dann sah es tapsig aus.
    Und dann ging er doch schneller. Nur war auch das kein normales Gehen, denn er stolperte vor. Mit dem nächsten Schritt erreichte er die vom Garten her etwas höher gelegene Terrasse und lief auf die Treppe zu, wobei er richtig schwankte.
    Der Verdacht, dass mit ihm etwas nicht stimmte, war mir schon vorher gekommen. Nun aber wurde er mir bestätigt, und das auf eine schlimme Weise.
    Der Mann hatte die Treppe noch nicht erreicht, als er nach vorn kippte. Seine Arme streckte er aus, die Finger bewegten sich, aber griffen ins Leere.
    Und dann fiel er nach vorn!
    Ich startete, aber ich war längst nicht schnell genug, um ihn abzufangen. Bevor ich die erste Stufe der Treppe erreichte, prallte er bäuchlings auf die harten Steine. Ich hörte noch einen ächzenden Laut, dann war ich bei ihm.
    Ein Blick auf den Rücken reichte aus. Der große Blutfleck war dort nicht hingezaubert worden. Er stammte aus einer tiefen, faustgroßen Wunde, die eine schreckliche Waffe hinterlassen haben musste …
    ***
    Plötzlich war es vorbei mit der Stille, ich hörte nur einen irren Frauenschrei und war mir sicher, dass Dina Corner ihn ausgestoßen hatte. Im Moment war sie unwichtig. Ich musste mich um den Mann kümmern, trotz der Wunde war es möglich, dass er noch lebte. Vielleicht konnte er auch noch etwas sagen, das uns weiterbrachte, und so drehte ihn behutsam auf den Rücken.
    Ich hörte das leise Stöhnen. Ich sah in ein von Schweiß bedecktes Gesicht, in zwei fast starre Augen, hörte wieder Dina Corners Schreie, sah aber auch, dass der Mann etwas sagen wollte.
    Ich beugte mein Ohr seinem Gesicht entgegen. Es waren Worte, die über seine Lippen drangen, aber sie waren auch durch röchelnde Laute unterlegt.
    »Sie waren da, haben ihn geholt. Lucas ist wieder weg. Die anderen Kinder auch – bin – bin – angerufen worden …« Er bäumte sich auf und ich dachte, dass er seinen letzten Atemzug tun würde. »Sie – sie – sind keine Menschen. Keine Menschen …«
    Mehr konnte er nicht sagen. Er bekam plötzlich ganz weiche Gesichtszüge, dann sackte er in sich zusammen, und ich wusste, dass er nie

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