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1693 - Letzte Zuflucht: Hölle

1693 - Letzte Zuflucht: Hölle

Titel: 1693 - Letzte Zuflucht: Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden. Dann vergrößerten sich unsere Chancen.
    Ich wollte mit den Leuten sprechen und befand mich schon in der Drehung, da hielt mich die Stimme der Kindergärtnerin auf.
    »Moment noch.«
    »Was ist denn? Ich …«
    »Schauen Sie.«
    Ihr Finger deutete in eine bestimmte Richtung. Damit war das Ende der Straße gemeint. Dort gab es keine Verbindung mehr, nur ein Pfad führte in ein freies Feld hinein.
    Und genau dort stand jemand, den wir kannten. Es war Benson. Der alte Mann, der mit offenen Augen durch die Welt ging, viel sah, aber wenig ausplauderte.
    Auch jetzt sagte er nichts. Er stand auf der Stelle, winkte uns aber zu und deutete damit an, dass wir zu ihm kommen sollten.
    »Es kann sein, dass er etwas gesehen hat, Mr Sinclair.«
    »Das wollen wir mal hoffen.«
    Meinen ersten Plan hatte ich zur Seite gestellt. Jetzt ging es darum, ob Benson etwas wusste, was uns weiterhalf.
    Ich hatte irgendwie ein positives Gefühl. Beim Näherkommen versuchte ich, den Gesichtsausdruck des Mannes zu deuten. Das war nicht möglich, denn er hatte den Schirm seiner flachen Mütze in die Stirn gezogen.
    Wir standen noch nicht ganz, da übernahm ich das Sprechen. »Sie wollten etwas von uns?«
    »Ja, das kann man wohl sagen. Ich stelle zunächst mal fest, dass die Ereignisse Sie überrollt haben.«
    »Ja.« Das musste ich leider zugeben.
    »Die Kinder befinden sich wieder in den Händen dieser beiden Fremden aus der Hölle.«
    »Sie wissen gut Bescheid.«
    »Ich habe Augen im Kopf, Mr Sinclair. Und ich spreche auch nur mit Ihnen darüber, mit keiner anderen Person sonst.«
    Mir brannte die Zeit unter den Nägeln. Deshalb fragte ich: »Was wissen Sie, Mr Benson?«
    »Ich weiß, wohin der Wagen gefahren ist.«
    Irgendwie hatte ich mit einer derartigen Antwort gerechnet, war aber trotzdem überrascht, und das sah er auch meinem Gesicht an.
    »Fragen Sie bitte nicht, woher ich das weiß, aber meine Augen sind immer offen. Der Wagen ist dorthin gefahren, wo sich seine Besitzer am wohlsten fühlen.«
    »Zum alten Bahnhof?«, flüsterte Mary Kendrick.
    »Genau dorthin.«
    Nach dieser Antwort stand unser nächstes Ziel fest …
    ***
    Den Ort verlassen oder bleiben?
    Das war eine Frage, auf die Wiebke eine Antwort finden musste. Sie konnte sich nicht entscheiden. Sie musste schon länger nachdenken und kam auch zu einem Ergebnis.
    Ich bleibe!
    Seit sie den kleinen Lucas erlebt hatte, empfand sie so etwas wie Verantwortung. In ihrem Alter hätte sie längst selbst ein Kind haben können, sie hatte sich für einen anderen Weg entschieden und wollte auf eine besondere Weise Land und Leute kennenlernen, was ihr letztendlich auch gelungen war.
    Sie hatte den Kleinen seinen Eltern übergeben. Damit war sie aus dem Schneider. Nur gab es da ihr Gewissen, das bestimmte Fragen aufwarf, und da kam sie schon ins Grübeln. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der kleine Lucas bei seinen Eltern auch hundertprozentig sicher war. Er hatte Feinde, andere kleine Kinder hatten Feinde, und die würden bestimmt nicht aufgeben.
    Und so blieb sie.
    Dem Pfarrer hatte sie nichts darüber mitgeteilt. Aber es war gut, dass sie blieb, denn so konnte sie die Augen offen halten, und sie dachte über den dunklen Transporter nach, den sie immer wieder mal sah. Er fuhr durch den Ort. Er hielt an bestimmten Häusern. Sie sah nicht, was passierte, aber die Sache dauerte nie lange. Zwei Gestalten stiegen dann in den Wagen und fuhren weiter.
    Einer der Haltepunkte war das Haus, in dem Lucas’ Eltern wohnten. So war es für die junge Frau leicht vorstellbar, dass sich die andere Seite die Kinder wieder geholt hatte.
    Das wollte Wiebke genau wissen.
    Leider war sie zu Fuß. Auch ein kleiner Ort konnte sich hinziehen. Wiebke kam zu spät, sie sah den Wagen nicht mehr, und sie wusste nicht, ob tatsächlich etwas Schlimmes passiert war.
    Wenig später war sie schlauer. Da sah sie zwei Streifenwagen durch Melrose fahren. Die beiden Autos nahmen Kurs auf das Haus der Corners, und plötzlich stieg Angst in ihr hoch. Ohne dass sie sich direkt zum Haus der Familie begab, wusste sie, was passiert war.
    Dort und auch bei den anderen Häusern und Familien!
    Wiebke Hiller fühlte sich in diesen Augenblicken einfach nur schwach. Sie hätte sich am liebsten irgendwo hingelegt, was sie aber nicht tat. Sie fand einen Baum, gegen den sie sich lehnte, und hielt das Zittern unter Kontrolle.
    Nichts hatte ihr Eingreifen gebracht. Es war alles wieder wie vorher. Aber warum waren die kleinen

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