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1695 - Rasputins Erben

1695 - Rasputins Erben

Titel: 1695 - Rasputins Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erhielt die Beschreibung, die wir schon kannten. Für uns war klar, was wir tun mussten, aber wir wollten die Frauen nicht in Gefahr bringen.
    »Ziehen Sie sich noch weiter zurück!«, befahl ich. Ob sie es taten, sahen wir nicht mehr, denn unsere Aufmerksamkeit galt nun nur noch der Wohnung.
    Wir schoben uns über die Schwelle. Wir hörten etwas, aber wir sahen nichts. Nur ließen uns die Stimmen nicht eben jubeln. Besonders die des Gabriel Borodins nicht, dem es nicht eben gut ging.
    Eine Tür stand offen. Auf Zehenspitzen schoben wir uns vor. Beide wussten wir, was auf uns zukam und dass die Gegner gnadenlos waren.
    Mit dem nächsten Schritt erreichten wir die Schwelle, und mit dem übernächsten gelang uns der Blick in das Zimmer.
    Zwei dieser Ledermänner hielten Borodin fest. Sie schleiften ihn auf eine Wand zu, und der Dritte, der ihnen zuschaute, gab einen Kommentar ab.
    »Dein Kopf wird zu Brei geschlagen, aber zuvor wirst du Schmerzen erleben, wie du sie dir kaum vorstellen kannst.«
    »Genau das glaube ich nicht!«, sagte ich, bevor ich einen weiteren Schritt in das Zimmer hineinging …
    ***
    Damit hatten die drei Killer nicht gerechnet. Plötzlich wurde Borodin nicht mehr weiter geschleift. Sie ließen ihn los. Damit hatte der Mann nicht gerechnet, so stürzte er ungeschützt zu Boden und blieb auf dem Bauch liegen.
    Der dritte Typ hatte am schnellsten reagiert und starrte uns an. Aber er glotzte auch in die Mündung der Beretta, die Suko in der Hand hielt.
    Die beiden anderen drehten sich langsam um – und starrten mich an, wobei sie die Waffe in meiner Hand nicht übersehen konnten.
    »Das Spiel ist aus«, sagte ich. »Nichts wird mehr laufen. Auch nicht für die Erben Rasputins.«
    Ich hatte bewusst provoziert und wartete gespannt auf die Reaktion der Killer.
    Zunächst geschah nichts. Wer sie auch immer waren, ob normale Menschen oder nicht, die Überraschung lasen wir an ihren Gesichtern ab. Zumindest kam es mir so vor, denn nichts wies darauf hin, dass sie sich wehren würden.
    Sekunden verstrichen. Borodin drehte sich auf dem Boden liegend auf die Seite. Er hatte meine Stimme gehört, jetzt wollte er mich auch sehen.
    »Sinclair, Sie schickt der Himmel!«
    Dieser Satz war für die Killer das Signal. Wahrscheinlich glaubten sie, dass wir abgelenkt waren, denn plötzlich zuckten ihre Hände unter ihre Jacken.
    Für uns stand fest, dass sie keine Taschentücher hervorholen würden, um ihre Lage zu beweinen, sie wollten schießen, töten, ihre Feinde aus dem Weg schaffen.
    Wir waren schneller.
    Zwar schafften sie es noch, die Waffen halb zu ziehen, aber sie waren nicht mehr in der Lage, sie hochzureißen und sie in unsere Richtung zu drehen.
    Suko und ich waren schneller.
    Ja, wir schossen wie auf dem Schießstand. Es gab keine andere Möglichkeit für uns, wenn wir uns und auch das Leben des Russen retten wollten.
    Die Geschosse trafen. Und wir feuerten nicht nur eine Kugel ab. Die Treffer schüttelten ihre Körper durch, ließen sie tanzen. Sie kamen nicht zu einer Gegenwehr, sie taumelten durch das Zimmer, stießen sich gegenseitig an – und brachen schließlich zusammen.
    Ich spürte meinen Herzschlag. Es waren höllische Sekunden gewesen, und die waren an mir nicht spurlos vorbeigegangen. Mein Herz schlug schnell, der Schweiß war mir aus allen Poren gedrungen und breitete sich als feuchte Schicht auf meiner Haut aus.
    Wir hatten nicht bewusst auf ihre Herzen gezielt, sondern sie überall getroffen. Sie waren auch mehrmals erwischt worden, aber zwei von ihnen lagen nicht still. Sie bewegten sich zuckend, und aus ihren Mündern drang ein Stöhnen.
    Es war gut, dass sie nicht tot waren. Ich hoffte, dass man sie retten konnte.
    Während Suko sie in Schach hielt und Borodin in den Flur gekrochen war, holte ich mein Handy hervor, um einen Notarzt anzurufen.
    Das konnte ich mir sparen, denn jetzt erlebten wir das, was wir schon kannten.
    Dreimal war die gedämpfte Explosion zu hören.
    Plötzlich wurden die Körper der drei Ledermänner in die Höhe gewuchtet und fielen einen Augenblick später wieder zusammen.
    Und bei dieser Bewegung platzten ihre Bäuche auf. Es quoll eine Masse daraus hervor, die zum Teil dunkelrot war, aber das wollten wir nicht sehen.
    Für uns war etwas anderes wichtig.
    Der Blick in die Augen.
    Und da sahen wir, dass die Blicke der drei Männer gebrochen waren. Die eingepflanzten Bomben hatten sie vernichtet und nicht unsere Kugeln, zumindest bei zweien von ihnen

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