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1696 - Blutbeute

1696 - Blutbeute

Titel: 1696 - Blutbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erkennen. Dann bückte ich mich, weil ich wissen wollte, was mit ihm los war.
    Um das Bein genauer anschauen zu können, musste ich den Stoff hochziehen. Suko half mir dabei. Schon nach kurzer Zeit bekamen wir die Wade zu sehen. Der Knöchel wurde von einem Strumpf bedeckt.
    Wir brauchten nicht erst zweimal hinzuschauen, um zu erkennen, was geschehen war.
    Meine Kugel hatte ganze Arbeit geleistet. Das Bein zeigte nicht mehr die normale Farbe. Es erlitt das gleiche Schicksal wie die Hände des anderen Halbvampirs. Es befand sich im Zustand der Fäulnis, und es war damit zu rechnen, dass es abfallen würde.
    Wir schauten uns an.
    Suko schüttelte den Kopf. »Sie sind zwar keine normalen Vampire«, sagte er leise, »aber sie erleiden ihr Schicksal. So weit sind sie immerhin gediehen.«
    Ich warf einen Blick in das Gesicht. Darin regte sich nichts. Es sah so leblos aus, aber der Mann war noch nicht tot – oder vernichtet, wie man bei diesen Wesen sagen würde.
    Nur gab er keinen Laut von sich. Er schien nach innen zu lauschen.
    Dann schrie er laut auf!
    Es blieb nicht nur bei dem Schrei. Sein Körper löste sich plötzlich von der Unterlage, als hätte er einen Stoß erhalten. Sekundenlang schien er in der Luft zu schweben, dann sackte er zusammen. Aus seinem Mund drang ein schreckliches Röcheln, das nur allmählich verklang. Danach wurde es wieder still.
    Wir empfanden es nicht als normale Stille. Es war schon eine Ruhe, die beklemmend wirkte. Suko ging hin und schaute sich die Augen aus der Nähe an.
    Wenig später erhob er sich aus seiner gebückten Haltung, sah mich an und schüttelte den Kopf.
    »Vorbei?«, fragte ich.
    »Ja.« Suko nickte. »Es war deine geweihte Silberkugel. Sie hat zwar nur sein Bein faulen lassen, aber das hat bei einem Halbvampir wie ihm ausgereicht. Fremd sollte dir das nicht sein.«
    Suko hatte dabei auf einige Gegebenheiten in der Vergangenheit angespielt.
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Und jetzt?«
    »Da liegt noch einer«, sagte ich.
    Es war ein kurzer Weg bis in den Flur. Dabei passierten wir Judy Simmons, die sich so hingesetzt hatte, dass sie von allem nichts mitbekam. Mit ihr würden wir später reden.
    Aus dem Flur war nichts zu hören. Dafür sahen wir den Mann, der flach auf dem Rücken lag und die Arme vom Körper abgespreizt hielt. Seine Handflächen lagen dabei auf dem Boden. Wir erkannten, dass bereits ein Großteil seiner Haut abgefallen war. An einigen Stellen waren die blanken Knochen zu sehen.
    Ein Blick in sein Gesicht reichte aus. Da gab es kein Leben mehr. Nur Starre, die sich auch in den Augen festgesetzt hatte.
    »Zwei Tote, John. Zwei vernichtete Halbvampire. Ich frage dich, sind wir jetzt einen Schritt weiter?«
    »Keine Ahnung. Oder willst du mir sagen, wie viele dieser Gestalten noch unterwegs sind, um sich ihre Blutbeute zu holen? Bei Judy Simmons hätten sie es fast geschafft. Ich glaube nur nicht, dass sie aufgeben werden. Sie werden den Hebel noch an einer anderen Stelle ansetzen. Opfer gibt es für sie genug.«
    »Wo?«
    Ich runzelte die Stirn. »Warum fragst du das?«
    »Weil ich dafür meine Gründe habe. Ich bin in dieses Haus hinein gekommen, weil es ganz einfach war Die beiden Halbvampire haben mir die Tür aufgeschlossen.« Suko nickte mir zu. »Und deshalb, John, müssen wir davon ausgehen, dass die beiden Halbvampire nicht die Einzigen sind, die hier im Haus wohnen. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber möglicherweise finden wir in diesem Bau ein ganzes Nest dieser Bande.«
    Jetzt verstand ich auch den Hintersinn von Sukos Frage.
    Er nickte mir zu. »Wir sollten uns wirklich darauf einstellen.«
    »Und wie? Jede Wohnung durchsuchen?«
    »Wäre eine Möglichkeit, die wir jedoch vergessen können.«
    Das war auch meine Meinung. Aber da gab es noch etwas anderes, über das ich Suko informieren musste.
    »Die Wunde, die Judy Simmons hat, ist ihr nicht von einem der beiden Kerle hier beigebracht worden, sondern von einer Frau.«
    »Das wusste ich nicht.«
    Ich ging darauf nicht weiter ein. »Also müssen wir nach dieser Frau suchen. Ob auch sie hier im Haus lebt, kann ich nicht sagen.«
    »Dann hätte Judy sie doch erkannt.«
    »Nicht unbedingt«, hielt ich dagegen. »Hier haben wir es mit acht Stockwerken zu tun, auf denen sich die Wohnungen verteilen. Denkst du denn, dass jeder jeden kennt, der hier im Haus lebt? Das glaube ich nicht.«
    »Das kann stimmen. Du kannst Judy ja mal danach fragen. Vielleicht kommt doch etwas dabei raus.«
    »Ja,

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