Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1696 - Blutbeute

1696 - Blutbeute

Titel: 1696 - Blutbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Magazin der Waffe steckten geweihte Silberkugeln.
    Der Mann bewegte sich nicht. Für mich war zu erkennen, dass es hinter seiner Stirn arbeitete. Was in dem kleinen Flur geschah, wo der Schrei aufgeklungen war, sah ich nicht. Das war auch nicht zu hören. Ich musste mich da auf Suko verlassen.
    Der Typ starrte in die Mündung meiner Beretta. Ich sah, dass er sich etwas entspannte, weil die Überraschung vorbei war. Es wurde Zeit, ihn darauf anzusprechen, was ihn hier erwartete.
    »Diese Waffe hier«, sagte ich so laut, dass er mich gerade verstehen konnte, »ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Ich weiß, was sie bei Blutsaugern anrichten können. Das Gleiche passiert auch mit euch Halbvampiren, wenn …«
    »Wer bist du?« Er hatte mich erst gar nicht ausreden lassen.
    »Ich bin derjenige, der euch töten wird, wenn du mir nicht die Wahrheit sagst.«
    »Gehörst du zu ihr?«
    »Nein, das nicht.«
    »Zu wem dann?«
    »Ich bin jemand, der es hasst, wenn Mallmanns Erbe frei herumläuft. Möglich, dass du meinen Namen kennst. Ich heiße John Sinclair!«
    Ja, den Namen kannte er. Ich las es an seinem Gesicht ab. Seine Augen weiteten sich, dann zuckten seine Lippen, im nächsten Moment verzerrte sich sein Mund.
    Aus dem Flur hörten wir ein dumpfes Geräusch. Etwas schien auf den Boden gefallen zu sein.
    Für den Halbvampir war das so etwas wie ein Startsignal. Er sah seine Chance und stürzte mir entgegen, obwohl ich mit der Waffe auf ihn zielte …
    ***
    Suko hatte nicht verhindern können, dass der Typ einen Warnschrei ausstieß. Zu mehr ließ er ihn nicht kommen. Plötzlich schnellten Sukos Arme vor und zwei Handkanten trafen genau dort, wo er es hatte haben wollen.
    Der Halbvampir zuckte zusammen. Er fiel nicht, er wankte zur Seite und prallte gegen den Spiegel.
    Suko war sofort bei ihm. Er sah, dass die Schläge ihn angeknockt hatten, und Suko verzichtete darauf, ihn mit der Beretta zu bedrohen. Stattdessen zog er seine Dämonenpeitsche, schlug einmal den berühmten Kreis und ließ die drei Riemen aus der Öffnung gleiten. Jetzt war seine Waffe kampfbereit.
    Ein normaler Vampir musste keinen Atem holen. Das war bei diesen Wesen anders. Sie saugten die Luft ein wie jeder normale Mensch und stießen sie auch wieder aus.
    Der Halbvampir atmete schwer, und Suko sprach ihn an. »Okay, was wolltet ihr hier?«
    »Wer bist du?«
    »Das tut nichts zur Sache.«
    »Bist du ihr Freund?«
    »Kann sein.«
    Der Typ lachte. »Geh lieber, hau ab, bevor es zu spät ist!«
    »Sprichst du von dir?«
    Zwei Augen glotzten Suko scharf an. »Nein, nicht von mir. Ich spreche von dir.«
    »Und was hast du mit mir vor?«
    Der Halbvampir hatte sich wieder gefangen. Seine Zunge schnellte zur Hälfte aus dem Mund, bevor sie kreisförmig über die Lippen leckte.
    »Ich habe mich soeben entschlossen, dein Blut zu trinken …«
    Suko grinste und schüttelte den Kopf. »Das wird dir nicht schmecken, mein Freund.«
    Der Halbvampir ließ sich davon nicht aufhalten. Er stieß zuerst einen Zischlaut aus. Dass Suko die Peitsche in der Hand hielt, interessierte ihn nicht. Auch wenn er sie vielleicht als Waffe sah, als unbedingt gefährlich konnte er sie nicht einstufen. Dazu fehlte ihm das Wissen.
    Urplötzlich griff er an. Der Mann war kräftig, er brachte einiges auf die Waage, und er wollte Suko mit seinem gesamten Gewicht zu Boden rammen.
    Suko wich nicht aus. Er nahm den Aufprall hin. Er ließ sich zurückfallen, mit dem Rücken prallte er gegen die Wand, sah Hände auf sich zukommen, die nach seinem Hals greifen wollten, und sorgte mit einem Kopfstoß dafür, dass die Nase des Mannes zerdrückt wurde und Blut hervorlief.
    Der Mann grunzte. Er konnte nur einen Schritt nach hinten taumeln. Mit dem Rücken berührte er die Tür, und Sukos nächster Hieb trieb ihn zu Boden.
    Das Geräusch des Aufpralls war nicht zu überhören. Der Mann blieb auf der Seite liegen, und Suko tat etwas, das man durchaus als einen Test bezeichnen konnte.
    Zuerst schwebten die drei Riemen über dem Gesicht des Liegenden. Er wollte, dass der Halbvampir sie sah, was auch geschah. Es war so ungewöhnlich für ihn, dass er nicht mehr an Suko dachte, sondern nur die Riemen sah.
    Es passte ihm nicht, dass sie vor seinem Gesicht pendelten. Sie irritierten ihn.
    Deshalb griff er zu.
    Mit beiden Händen umklammerte er die drei Riemen.
    Es verging nicht mal eine Sekunde, als sich sein Gesicht veränderte und einen Ausdruck annahm, der das wiedergab, was er empfand.
    Höllische

Weitere Kostenlose Bücher