Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1696 - Blutbeute

1696 - Blutbeute

Titel: 1696 - Blutbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in meinem Sinne gesprochen. Wir waren auf die Antwort gespannt, die nicht lange auf sich warten ließ, wobei Justine die Schultern anhob.
    »Ich kenne keine Loretta.«
    Schade. Es hatte keinen Sinn, wenn wir nachhakten. Justine konnte uns keine andere Antwort geben, das stand fest.
    Judy Simmons hatte sich wieder gefangen. »Und was machen wir jetzt? Ich habe Angst, hier zu bleiben. Ich will nicht in einer Wohnung mit zwei Toten sein, das halte ich nicht aus.«
    Wir konnten sie verstehen. Was sie hier erlebt hatte, das war nicht normal. So etwas zu verkraften war höllisch schwer. Zudem glaubte niemand von uns, dass diese Loretta gelogen hatte. Sie war nicht allein unterwegs. Sie hatte Freunde, Verbündete, das bewiesen die beiden toten Halbvampire. Und wir mussten davon ausgehen, dass sie diese Nacht nutzen würde.
    Was konnten wir tun?
    Diese Frage stellte ich laut. Wir mussten unser Vorgehen abstimmen, und ich konzentrierte mich dabei besonders auf Justine Cavallo.
    Das bemerkte sie. »He, was schaust du mich an?«
    »Bist du nicht mit im Boot?«
    »Doch.«
    »Und du hast keinen Vorschlag?«
    Ihr Mund verzerrte sich. Für einen Moment schauten die Spitzen ihrer Blutzähne hervor.
    »Was erwartest du denn von mir?«
    »Dass du mitmachst. Du bist doch diejenige unter uns, die den Draht zu den Halbvampiren hat. Du hast es dir zur Aufgabe gemacht, Mallmanns Erbe zu vernichten. Das solltest du jetzt tun und mit gutem Beispiel vorangehen.«
    Justine legte eine Hand gegen ihr Ohr. »He, was höre ich denn da, Partner? Auf einmal sprichst du so?«
    »Warum nicht? Man muss sich immer den Gegebenheiten anpassen. Lass dir etwas einfallen.« Ich hatte sie bewusst provoziert, denn Justine sah die Halbvampire als eine Art Konkurrenz für sich an. Hinzu kam der Hass, den sie immer noch auf den vernichteten Supervampir Mallmann hatte, und es war klar, dass sein Erbe vernichtet werden musste.
    Meine Worte waren auf fruchtbaren Boden gefallen. »Okay, du hast mich überzeugt.« Sie lachte leise.
    »Dann will ich dir einen Vorschlag machen.«
    »Ich höre.«
    »Wir begeben uns gemeinsam auf die Suche nach unseren Freunden. Es sollte ja nicht so schwer sein, sie zu finden. Für dich, meine ich. Du gehörst fast zu ihnen. Du kannst sie riechen. Du kannst sie aufspüren. Sie sind in der Nähe, so jedenfalls habe ich diese Loretta verstanden. Ich bin mir sicher, dass sie sich hier versteckt halten. Das Haus ist groß genug. Man kann sie nicht als Vampire erkennen, da ist es einfach für sie, irgendwelche Wohnungen zu mieten. Und es ist leicht, sich ein Opfer auszusuchen. So hat sich diese Loretta eben für Judy entschieden. Ich denke, so und nicht anders ist es. Oder hat jemand eine andere Meinung?«
    Suko stimmte mir durch sein Nicken zu. Judy sagte nichts, und Justine Cavallo lächelte kalt, bevor sie sagte: »Ja, du hast recht, Partner. So könnte es laufen.«
    »Danke.« Auch ich lachte spöttisch. »Stellt sich nur die Frage, wie wir es anstellen. Du, Justine, hast so etwas wie eine Feinjustierung. Du kannst sie erkennen. Du kannst sie riechen, wenn ich mich nicht irre. Du weißt genau, wer ein Halbvampir ist oder ein Mensch, wenn er vor dir steht. Habe ich recht?«
    »Klar.«
    »Deshalb wirst du gehen. Ich denke, dass wir durch alle Flure laufen müssen. Es wird Zeit kosten, aber die haben wir.«
    »Das ist zu ungenau.«
    »Okay, dann will ich exakter werden. Dir traue ich zu, dass du sie aufspüren kannst, obwohl sie sich in den Wohnungen aufhalten. Von ihnen geht etwas aus, das Suko und mir verborgen bleibt, dir allerdings nicht. Du wirst spüren, ob sich in den Wohnungen ein Halbvampir aufhält oder nicht.«
    Die Cavallo hatte alles verstanden. Ich war auf ihre Reaktion gespannt. Sie erfolgte auch. Nur anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Sie legte den Kopf zurück und lachte.
    Wir ließen sie lachen, und es dauerte auch nicht lange, bis sie verstummte. Ein fast wütender Ausdruck breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Was denkst du dir eigentlich? Das hört sich an wie ein Kinderspiel.«
    »Siehst du eine andere Möglichkeit?«
    »Ich müsste nachdenken.«
    Das klang nach einem Kompromiss. Für mich stand fest, dass sie keinen anderen Weg wusste.
    »Wo bleibt denn dein Vorschlag?«, fragte ich höhnisch.
    »Keine Sorge, du wirst ihn noch hören.« Danach schlug sie ein anderes Thema an. »Und was ist mit ihr? Wie wird es ihr ergehen, wenn wir unterwegs sind?«
    Ich winkte ab. »Es ist klar, dass wir Judy nicht allein

Weitere Kostenlose Bücher