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1696 - Blutbeute

1696 - Blutbeute

Titel: 1696 - Blutbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überging …
    ***
    Für Judy Simmons hatte es als Albtraum begonnen und ging nun als Albtraum weiter. Sie konnte es nicht fassen, was mit ihr geschah. Diesmal wünschte sie sich sogar, ohnmächtig zu werden. Der Zustand trat leider nicht ein, und so musste sie das Unerklärliche und für sie Unfassbare erleben.
    Jemand trank tatsächlich ihr Blut!
    Aber dieser Jemand war kein richtiger Vampir, sondern eine Frau. Eine, die Blut als Nahrung brauchte.
    Die Lippen pressten sich auf ihre Wunde am linken Oberarm. Das Blut quoll zwar aus der Wunde, aber durch das Saugen wurde mehr aus den Adern gezogen.
    Judy fiel auch jetzt nicht in den Zustand der Bewusstlosigkeit. Sie erlebte alles hautnah mit und war sogar sehr klar im Kopf, sodass sie sich selbst eine Frage stellen konnte.
    Wann hörte sie auf? Bis ich kein Blut mehr habe? Bis mein Körper blutleer ist?
    Darüber wollte sie nicht groß nachdenken. Das würde ihr völlig den Verstand rauben.
    Und die Frau trank weiter. Sie knurrte dabei wohlig. Ab und zu schmatzte sie auch, was sich widerlich anhörte.
    Wie viel Blut kann ein Mensch verlieren, um noch am Leben zu bleiben?
    Eine Antwort auf die Frage wusste Judy Simmons nicht, aber sie spürte bereits, dass sie in einen anderen Zustand geriet. Sie hatte das Gefühl, zu schweben und den Kontakt mit dem weichen Boden verloren zu haben. Sie war dabei, in einen Zustand der Lethargie zu geraten, und das war der Anfang, an dessen Ende der Tod stand.
    Doch so weit kam es nicht. Plötzlich lösten sich die Lippen der Frau von ihrem Arm.
    Judy sah die Bewegung vor sich. Die Bluttrinkerin hob ihren Kopf an blieb neben ihr hocken.
    Mit dem Handrücken wischte sie das Blut von ihrem Mund. Das erkannte Judy, aber sie sah alles wie durch einen Schleier. Es würde eine Weile dauern, bis sie in die Normalität zurückgefunden hatte.
    Die Frau sprach kein Wort. Dafür tat sie etwas Seltsames, sie griff in die Tasche. Diesmal holte sie kein Messer hervor, sondern eine Spraydose.
    »Es muss ja alles seine Richtigkeit haben«, flüsterte sie. Einen Moment später war ein Zischen zu hören, und Judy Simmons spürte auf ihrer Wunde etwas Kaltes, das den weiteren Ausfluss des Blutes verhindern sollte.
    Sie war zu schwach, um eine Frage zu stellen. Die Erklärung erhielt sie trotzdem. Mit einer fast weichen Stimme wurde sie gegeben.
    »Ich habe ein Pflasterspray auf deine Wunde gesprüht, meine Liebe. Du sollst kein Blut mehr verlieren. Mir reicht es. Du hast mir wunderbar geholfen. Den ersten Teil hast du überstanden, denn ich bin mir sicher, dass du mir auch weiterhin helfen wirst …«
    Judy Simmons hatte alles verstanden, aber nichts begriffen. Sie befand sich in einem seltsamen Zustand. Wie im Übergang zwischen Wachsein und Schlaf.
    Ihr ging es nicht schlecht. Man konnte sogar von einem wohligen Gefühl sprechen. Manchmal meinte sie, weggetragen zu werden. Die Schmerzen an und in ihrer Wunde nahm sie nicht wahr, und dann spürte sie, dass sie angehoben wurde.
    Die Schwarzhaarige war hinter sie getreten. Zwei Hände griffen in ihre Achselhöhlen, und wenig später wurde ihr Oberkörper in die Höhe gezogen. Judy sah es als ein Zeichen an, und sie versuchte, auf die Beine zu kommen, was ihr nicht möglich war, denn sie rutschte auf dem weichen Boden mit ihren Hacken aus.
    Die Frau schleppte sie weiter. Und es gab sogar ein Ziel, das nicht weit entfernt lag. Es war ein Auto, dessen Kofferraumdeckel bereits offen stand.
    »Leg dich rein!«
    Die Frau ließ ihr keine andere Wahl. Judy drückte ihren Oberkörper vor. Dann wurden ihre Beine angehoben, sie rutschte über die Kante und wurde in den Kofferraum hineingedrückt. Sie musste noch ihre Beine anwinkeln, damit sie liegen konnte.
    Vor dem Kofferraum blieb die Blutsaugerin stehen. Einen Arm hatte sie ausgestreckt und berührte mit der Hand bereits die Kante des Deckels.
    »Keine Sorge, die Fahrt dauert nicht lange. Du musst dir keine Sorgen machen. Man wird sich um dich kümmern, das kann ich dir versprechen.«
    Der Deckel wurde zugeschlagen.
    Dunkelheit hüllte Judy Simmons ein. Es war ihr mittlerweile egal geworden. So wie sie drauf war, konnte man mit ihr tun und lassen, was man wollte. Sie nahm alles wie durch Nebelschleier wahr und hörte nicht mal, wie der Motor gestartet wurde.
    Aber dann merkte sie, dass der Wagen anfuhr. Die ersten Meter über eine holprige Strecke. Schließlich wurde das Fahrzeug nach links gelenkt, und bald rollten die Reifen über glatten Asphalt.
    Judy

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