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1696 - In den Ruinen des Mars

Titel: 1696 - In den Ruinen des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solchen Komplikationen mußte man im Zeitalter der überlichtschnellen Kommunikation rechnen. Nicht nur auf der Erde gab es Zeitzonen, das gleiche galt für den Mars und jeden anderen bewohnten Planeten der Milchstraße. Wer sich eines Interkoms bediente und einen Teilnehmer auf einem anderen Planeten anrief, konnte nur dann ganz sicher sein, diesen nicht zu stören, wenn er sich von einer Syntronik die jeweilige exakte Ortszeit berechnen ließ. „Nun, bei uns dämmert gerade der Tag herauf", antwortete Perry Rhodan. Auf dem Bildschirm waren im Hintergrund zwei Personen zu erkennen, mit denen Tyler Danning schon zu tun gehabt hatte: Myles Kantor und Boris Siankow. Sehr frisch sahen alle drei nicht aus, und Danning hatte sofort den Verdacht, daß auch Perry Rhodan und seine Mitarbeiter die Nacht zum Arbeiten genutzt hatten. „Gibt es etwas Neues vom Sheravyl-Biotop?" Tyler Danning lächelte schwach. „Wir kennen noch nicht einmal genau das Alte", antwortete er in dem vergeblichen Bemühen, einen kleinen Scherz zu machen. „Tatsache ist, daß wir gerade einer wichtigen Sache auf der Spur sind. Wahrscheinlich haben wir das Problem der Energieversorgung für das Biotop gelöst. Es ernährt sich vermutlich nicht nur vom sichtbaren Sonnenlicht, sondern nützt auch die anderen energiereichen Anteile der Sonnenstrahlung. Höchstwahrscheinlich wird dadurch auch die unerhörte Mutationsgeschwindigkeit des Biotops erklärlich." Er zwinkerte leicht. „Ist es das, was du wissen möchtest?" Perry Rhodan lächelte. „Nicht nur", antwortete er. Er zögerte einen Augenblick lang. „Es ist nur so, daß wir uns überlegt haben, das Biotop ... abzutragen." Tyler Danning stutzte. Unwillkürlich schüttelte er den Kopf, heftiger als er beabsichtigte. „Nein!" stieß er hervor. „Ich weiß, daß das Biotop dein Lieblingskind ist", fuhr Perry Rhodan fort, „aber..."
    „Verdammt!" fauchte Tyler Danning; er war zu müde, zu enttäuscht und geschockt, um jetzt diplomatisch sein zu können. „Da stecken fast zwölf Jahre Arbeit von mir drin, von vielen anderen auch. Das ist eine einmalige Chance für die Wissenschaft, die kann man doch nicht einfach wegschmeißen. Was stört dich eigentlich an dem Biotop? Wir haben es unter Kontrolle, es kann keinen Schaden anrichten, und Platz genug gibt es auf dem Mars allemal..." Perry Rhodan blieb freundlich, er änderte seinen Tonfall nicht. „Es gibt offenbar etwas unterhalb des Biotops, an das wir heran wollen, Tyler", sagte er sanft. „Angesichts der Größe des Biotops wäre es nicht sehr sinnvoll, es mit einem untermarsianischen Schildvortrieb über mehrere Kilometer versuchen zu wollen. Und durch das Biotop hindurch ... Du weißt selbst am besten, daß diese lebende Masse für jeden gefährlich ist, der sich darin bewegt."
    „Und was soll darunter liegen?" fragte Danning scharf.
    Sheldon Freece trat an ihn heran und wollte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legen, aber Danning stieß den Kollegen weg. „Laß mich raten - irgendein großes kosmisches Geheimnis, das für den Fortbestand der Menschheit wichtig ist?" Seine Stimme troff vor Hohn. Perry Rhodan preßte kurz die Lippen aufeinander und lächelte dann knapp. „Ungefähr richtig", sagte er dann gelassen. „Ich kann mir vorstellen, daß es dich schmerzt..."
    „Ach was", schnauzte Tyler Danning. „Ich bin dabei nicht wichtig, es geht um andere, bedeutendere Dinge.
    Gibt es ein größeres Geheimnis als das Leben? Und eine größere Chance, etwas über diese Geheimnisse zu erfahren als das Sheravyl-Biotop, das vor Leben förmlich platzt? Direkt vor unserer Haustür! Und das alles wollt ihr einfach so zerstören?"
    „Von Zerstören ist nicht die Rede, Tyler Danning!" In Rhodans Stimme klang eine leise Schärfe auf. „Myles und Boris haben einen Plan ausgearbeitet."
    „Da bin ich aber gespannt", knurrte Tyler Danning. Myles Kantor trat näher an die Optik. „Wir wollen das Biotop verpflanzen", erläuterte er. „Wir werden es in große Teilstücke zerschneiden, das müßte das Biotop eigentlich unbeschadet überstehen können."
    „Möglich!" brummte Tyler Danning. „Dann schaffen wir diese Teilstücke an Bord eines Spezialschiffes, es ist ein Flottentender. Dort setzen wir es unter kontrollierten Bedingungen wieder zusammen und transportieren es in den freien Raum zwischen den Planeten." Myles Kantor lächelte; er konnte Tyler Danning sicher sehr gut verstehen. Kein Forscher mit Ehrgeiz und Neugierde gab seinen

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