Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1696 - In den Ruinen des Mars

Titel: 1696 - In den Ruinen des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
massiver Waffengewalt beizukommen war.
    Und - Alptraum für alle Beteiligten - vielleicht ein mutiertes menschliches Leben, antropomorphe Monstrositäten der schrecklichsten Art ... Bisher war das nicht geschehen, aber das konnte sich jederzeit ändern ... „Was hält der Schutzschirm eigentlich ab?" fragte Sheldon Freece. „Von innen her diese Zellen, das ist klar. Aber von außen?"
    „Das ist eine Sache der Einstellung", antwortete Danning. „Je nachdem - auftreffende Materie, Energieströme, Waffenbeschuß ..."
    „Aber kein Licht, oder? Sonst könnten wir nichts sehen.
    Und wie steht es mit der kosmischen Strahlung?"
    „Ebenfalls abhängig von der Ein-Stellung der Projektoren", antwortete Danning. „Laß sehen ..." Die beiden Forscher brauchten nur knapp eine Viertelstunde, um ihre Vermutung zu überprüfen, dann stand das Ergebnis fest. „Kosmische Strahlung", murmelte Tyler Danning versonnen. -Höhenstrahlung ..." Wie alle Planeten des Sonnensystems wurde der Mars nicht nur vom sichtbaren Licht und der Wärme der Sonne erreicht, auch die anderen Komponenten der Strahlung Sols beeinflußten den Planeten. Ultraviolettstrahlung, Alpha-Teilchen, Beta-Teilchen, Neutrinos und ganze Schauer jener subatomaren Partikel, die man beim Zusammenprall der Höhenstrahlung mit der Atmosphäre beobachten konnte: praktisch der gesamte bekannte „Teilchenzoo" war vertreten. Da der Mars weiter von Sol entfernt war als die Erde, fiel diese Strahlung hier schwächer aus als dort, aber sie war vorhanden und nachweisbar. „Eigentlich ...", sagte Tyler Danning nachdenklich, „sollen diese Pflanzen Sonnenlicht aufnehmen für die Photosynthese, wie bei Pflanzen üblich."
    „Aber das ist hier auf dem Mars viel schwächer als auf der Erde...". gab Sheldon Freece zu bedenken„Ich weiß", erinnerte sich Danning. „Deswegen haben wir auch die Lichtempfindlichkeit unseres Biotops gesteigert ..."
    „Und jetzt absorbieren diese Zellen nicht nur Sonnenlicht, sondern auch die anderen Bestandteile der Strahlung", fuhr Freece fort. „Aber deren Energiegehalt ist ein ganz anderer, die Pflanzen sind darauf nicht eingerichtet ..." Tyler Danning schlug ihm anerkennend auf die Schulter. „ ... und daraufhin ist der Energiegehalt der Zellen restlos gestört", stieß er hervor. „Die Strahlung erreicht die Zellen gequantelt, also nur in ganz bestimmten Portionen. Für Photonen haben die Pflanzen gewissermaßen Empfänger, die auf bestimmte Quantengrößen eingerichtet sind. Wenn jetzt größere Portionen ankommen, werden ganz andere Rezeptoren angesprochen, Rezeptoren, die eigentlich gar keine sind. Daraufhin brechen die Molekülketten der DNS auf..."
    „... und es kommt zu einer unaufhörlichen Mutation", beendete Sheldon Freece den Satz. „Wenn das stimmt, Tyler, dann haben wir endlich eine Möglichkeit gefunden, das Biotop zu regulieren. Wir brauchen nur einen Schutzschirm über das Gebiet zu wölben und die Parameter entsprechend einzustellen." Tyler Danning nickte beifällig. „Das ist ein wirklicher Erfolg", stimmte er zu. „Wir sollten ..." Das Summen des Interkoms schnitt ihm den Satz ab. Er blickte auf die Uhr und senkte den Kopf. „Es ist wieder einmal Nacht geworden", sagte er zerknirscht. „Halb vier. Und ich hatte Kiraah versprochen, ausnahmsweise pünktlich zu sein." Sheldon Freece grinste. „Kiraah kennt dich seit zwölf Jahren", beruhigte er ihn schnell. „Und sie kennt dich gut. Wenn sie dir bis jetzt nicht gekündigt hat, wird sie es auch heute nicht tun." Danning ging hinüber zum Inter- kom und schaltete ein. Sheldon Freece amüsierte sich im stillen. Tyler Danning war ein ruhiger Mann voller Selbstbewußtsein, der sich auch von den Größen der Kosmischen Hanse nicht sonderlich beeindrucken ließ. Aber wenn seine bildschöne Frau ins Spiel kam, ließ er sich mühelos um den Finger wickeln. So war es nicht verwunderlich, daß er jetzt ein möglichst zerknirschtes und reumütiges Gesicht aufsetzte, als er ans Gerät trat. Aber auf dem Bildschirm der Anlage erschien nicht das Blondhaar von Kiraah, Tyler Dannmgs Frau, sondern ein Gesicht, das jedem Terraner seit vielen Jahrhunderten vertraut war. „Ich ahnte schon, wo ich dich finden kann", eröffnete Perry Rhodan lächelnd das Gespräch. „Ihr seid noch an der Arbeit? Ich hoffe, ich störe nicht." Tyler Danning antwortete ungewollt mit einem Gähnen. Er nickte. „Wir wollten ohnehin Schluß machen für heute", sagte er. „Es ist halb vier Uhr morgens." Mit

Weitere Kostenlose Bücher