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1697 - An Bord der STYX

Titel: 1697 - An Bord der STYX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf und wollten allein sein. Der Terraner beschäftigte sich noch eine ganze Weile mit den beiden Frauen, denen ES die relative Unsterblichkeit verliehen hatte. In den letzten Tagen war ihm immer wieder aufgefallen, wie flapsig die Zwillinge sein konnten. Was Moira wohl mit ihnen vorhatte? Als Alaska einschlief, galt sein letzter Gedanke Mila und Nadja Vandemar.
    Am zweiten Tag schleuste Moira einen speziell auf sie zugeschnittenen Gleiter aus. Sie ließ Fünf und Elf einsteigen und flog mit ihnen nach Norden, wo sich in der Ferne spitze Bergzacken gegen das hellgraue Licht der tiefstehenden Sonne abzeichneten. Mächtige Maschinenblöcke folgten dem Fahrzeug, und Alaska beobachtete die breitgefächerten Lichtkegel, die von ihnen ausgingen und die Oberfläche abtasteten. Sie warfen hellgraue Ellipsoide auf den mittel- bis dunkelgrauen Boden.
    Aus mehreren Richtungen gesellten sich weitere Spindelwesen mit Flugmaschinen hinzu, und sie klinkten sich in das System der Tastflächen ein und vergrößerten das Areal um ein Dreifaches. In breiter Front glitten die Suchkegel vorwärts, huschten über die Bodenformation und verschwanden schließlich hinter dem Horizont. Alaska folgte ihnen im Schutz von Moiras Technik. Das Transportfeld brachte ihn in die gewünschten Regionen von Achtzehn. Die Automaten in der STYX dehnten das Dunkelfeld um ihn herum nach Bedarf aus. Er beobachtete die intensive Suche, und in ihm stritten sich die Empfindungen. Einerseits hoffte er mit Moira, daß sie nichts fanden.
    Andererseits wünschte er sich, die Spindelwesen würden Erfolg haben und ein weiteres Wesen erschaffen, damit sie fünfzehn wurden. Zwischendurch kehrte er zum Schiff zurück und suchte den Kontakt zu Mila und Nadja. Die beiden Frauen wirkten mürrisch, sie lehnten es ab, ihn zu begleiten. Sie wollten nicht vom Schiff weg und schon gar nicht in das Tal der Farben, das irgendwo im fernen Norden lag. „Wir haben das alles schon gesehen, und es hat uns völlig genügt."
    Nadja maß ihn mit einem zornigen Blick. „Es gibt hier keine Spindel. Moira und die Spindelwesen suchen völlig umsonst. Hoffentlich hat das ganze Theater bald ein Ende." Mila fügte hinzu: „Ich habe keine Lust. Wir möchten zurück in die Milchstraße."
    „Oder zumindest etwas Sinnvolles tun", versetzte Nadja. Alaska Saedelaere hob die Schultern. „Solange ihr nicht wißt, was ihr eigentlich wollt, kann ich euch auch nicht helfen." Er wandte sich zur Tür und legte die Hand auf den Wärmekontakt des Öffners. „Entschuldige, wir wollten dich nicht kränken!" rief Mila ihm nach. „Moira hat uns empfohlen, daß es besser für uns ist, wenn wir beim Schiff bleiben." Dabei blieb es.
    Die beiden Frauen blieben in ihrem Kabinentrakt oder in der Nähe der STYX.
    Alaska vertrieb sich die Zeit mit Anmerkungen in seinem Tagebuch und mit Ausflügen im Schutz des Dunkelfelds. Die Spindelwesen trugen mit Hilfe von Maschinen zwei Berge ab, in denen sie Hohlräume entdeckt hatten. Sie gruben bis in die Wurzeln der Felsmassive hinab, ohne fündig zu werden. Drei Tage und Nächte benötigten sie, doch die Enttäuschung führte zu keinerlei Entmutigung. Im Gegenteil, sie maßen und tasteten nur noch energischer und intensiver. Selbst wenn die Suche Jahre gedauert hätte, wären sie nie auf den Gedanken gekommen, vorzeitig aufzugeben. Die Spindel mußte irgendwo versteckt sein! Dem Tal der Farben und dem Höhlensystem mit dem Schacht kamen sie nicht näher. Hatte Moira die Maschinen so manipuliert?
    Nach einer Woche kehrte Moira zurück und verschwand im Innern des Schiffes. Wie oft sie es noch verließ und den Spindelwesen bei ihrer Suche half, ließ sich nicht genau feststellen. Die Beobachtungsanlagen zeigten dem Terraner schließlich immer nur das, was Moira ihn sehen lassen wollte. Am Ende der dritten Woche gab eine der Maschinen Alarm. Die Spindelwesen reagierten ohne Zeitverzögerung. Sie vergaßen alles andere und machten sich auf zu der Stelle, von der die Signale kamen. „Keine Bange, Alaska. Sie werden keine Spindel finden. Es ist völlig unmöglich, daß sich ein solcher Gegenstand irgendwo auf der Oberfläche von Achtzehn befindet." Moiras Stimme klang hohl an seine Ohren. Saedelaere stand in einer Schleuse und starrte hinab auf die verwaschene Oberfläche. Die Projektion war erloschen, mit der Moira ihm verschiedene Bereiche des Planeten gezeigt hatte. Die Felsbastion hinter der STYX lag im Dunkeln. Über ihr leuchtete unscharf die kleine weiße Scheibe der

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